Sabaton - Heroes
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Night Witches
2. No Bullets Fly
3. Smoking Snakes
4. Inmate 4859
5. To Hell And Back
6. The Ballad Of Bull
7. Resist And Bite
8. Soldier Of 3 Armies
9. Far From The Fame
10. Hearts Of Iron
Die Bloodchamber meint:
Eine Weisheit der letzten Jahre lautet: SABATON, in ihrem Lauf, halten weder auf Tour rostig gewordene Panzerungen noch das Lamentieren des trven Undergrounds auf, von Ochs und Esel brauchen wir da gar nicht erst anfangen. Das ändert sich auch mit „Heroes“ nicht, denn das siebte Studioalbum der Schweden ist mit dem Charteinstieg auf Platz 3 in Deutschland zum bisher größten Prestigeerfolg avanciert. Darin nun ein Indiz für den bevorstehenden Untergang des Metalabendlandes zu sehen, erscheint mir allerdings ziemlich albern, wenn man einen nüchternen Blick darauf wirft, dass die Band eine ähnliche Pförtnerrolle ausfüllt wie einst IRON MAIDEN, BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL oder aktuell, zumindest bei uns auch in der gleichen Größenordnung wie SABATON, POWERWOLF. All diese Bands haben nämlich gemeinsam, dass sie vielen musikalisch noch Unentschlossenen als Starthilfe im Metaliversum dienen, mit (mindestens bei den Gassenhauern) griffiger melodischer Musik, die nur wenige vor zu große Hürden stellt. Wer hat schon mit PRIMORDIAL, CATTLE DECAPITATION, MAYHEM oder BOLT THROWER angefangen?
Eine der größten Stärken der Metalwelt besteht nun darin, dass sich anschließend zahllose Optionen eröffnen, die neu entfachte Leidenschaft in alle möglichen Richtungen auszuleben. Dabei wird oft die Nabelschnur zu den eigenen Anfängen durchtrennt, was in besonders rigorosen Fällen zu einer absurden Verdammung von neu auftauchenden Einstiegsdrogen führt, obwohl jede Generation das Recht auf „eigene“ Bands und vor allem eine eigene Meinung hat. Und das beinhaltet, dass jeder selbst bestimmen darf, welche Bereiche er erkundet und wo er sich schließlich niederlässt, ohne dass sich daraus irgendeine Berechtigung ergibt, über ihn zu urteilen.
Damit kommen wir nun (endlich) zu „Heroes“, auf dem SABATON inhaltlich neue Wege beschreiten. Wie vom Titel angedeutet werden nämlich keine großen Schlachten geschlagen, sondern Einzelpersonen, die in diversen kriegerischen Auseinandersetzungen der Vergangenheit auf unterschiedliche Art und Weise einen besonderen Beitrag geleistet haben, ins Rampenlicht befördert. Zusammen mit der Tatsache, dass das teilweise nach Hinweisen aus Fankreisen geschah, sollte das für die Band eine gemähte Wiese sein, um ihre große Stärke – pathetische Hymnen, deren Inhalt nur bedingt zu der von ihnen ausgelösten Fröhlichkeit & Feierlaune passt – auszuspielen und damit wieder einmal verblüffend starke Emotionen bei ihren Fans zu wecken. Deutlicher als in der Vergangenheit scheint das Thema zudem auf Joakim, Pär & ihre Sidekicks abgestrahlt zu haben, denn „Heroes“ wirkt intimer und verletzlicher als man die Schweden in Erinnerung hat, nicht nur bei Balladeskem wie „The Ballad Of Bul“ oder „Inmate 4859“. Das trägt seinen Teil dazu bei, dass die neuen Lieder sich entgegen der Annahme weniger aufdrängen, obwohl SABATON an ihrer Erfolgsformel nichts Gravierendes verändert haben und sogar, wie üblich, kuriose musikalische Zitate eingeflochten haben; die „Like A Prayer“ Melodie in „Far From Fame“ irritiert deutlich mehr als die GAMMA RAY Reminiszenzen in „Soldier Of 3 Armies“.
Ist die Frage noch offen, warum ich die größte Stärke der Band angesprochen habe, ohne einen entsprechenden Titel von „Heroes“ zu nennen? Die Antwort ist einfach, denn weder der Eröffnungsknüppel „Night Witches“ noch das ebenso zwingend wie berechnend eröffnende „Smoking Snakes“ oder das Shanty-schunkelige „To Hell And Back“ überzeugen mit der Konsequenz und Konstanz von „Ghost Division“, „Primo Victoria“ oder „Attero Dominatus“. Es ist zwar nur ein erfolgloses Abarbeiten an der eigenen Messlatte und kein kapitales Scheitern, aber SABATON haben in der Vergangenheit schon mehr überzeugt.
Sturmerprobte Hobbymilitärhistoriker dürfen dennoch einen virtuellen Wertungspunkt addieren, während die „Ballermannmetal wegbomben!“ Brigade kategorisch sechs Punkte abzieht. Neutral betrachtet ist „Heroes“ ein gutes Album, aber kein aufregendes.
Eine der größten Stärken der Metalwelt besteht nun darin, dass sich anschließend zahllose Optionen eröffnen, die neu entfachte Leidenschaft in alle möglichen Richtungen auszuleben. Dabei wird oft die Nabelschnur zu den eigenen Anfängen durchtrennt, was in besonders rigorosen Fällen zu einer absurden Verdammung von neu auftauchenden Einstiegsdrogen führt, obwohl jede Generation das Recht auf „eigene“ Bands und vor allem eine eigene Meinung hat. Und das beinhaltet, dass jeder selbst bestimmen darf, welche Bereiche er erkundet und wo er sich schließlich niederlässt, ohne dass sich daraus irgendeine Berechtigung ergibt, über ihn zu urteilen.
Damit kommen wir nun (endlich) zu „Heroes“, auf dem SABATON inhaltlich neue Wege beschreiten. Wie vom Titel angedeutet werden nämlich keine großen Schlachten geschlagen, sondern Einzelpersonen, die in diversen kriegerischen Auseinandersetzungen der Vergangenheit auf unterschiedliche Art und Weise einen besonderen Beitrag geleistet haben, ins Rampenlicht befördert. Zusammen mit der Tatsache, dass das teilweise nach Hinweisen aus Fankreisen geschah, sollte das für die Band eine gemähte Wiese sein, um ihre große Stärke – pathetische Hymnen, deren Inhalt nur bedingt zu der von ihnen ausgelösten Fröhlichkeit & Feierlaune passt – auszuspielen und damit wieder einmal verblüffend starke Emotionen bei ihren Fans zu wecken. Deutlicher als in der Vergangenheit scheint das Thema zudem auf Joakim, Pär & ihre Sidekicks abgestrahlt zu haben, denn „Heroes“ wirkt intimer und verletzlicher als man die Schweden in Erinnerung hat, nicht nur bei Balladeskem wie „The Ballad Of Bul“ oder „Inmate 4859“. Das trägt seinen Teil dazu bei, dass die neuen Lieder sich entgegen der Annahme weniger aufdrängen, obwohl SABATON an ihrer Erfolgsformel nichts Gravierendes verändert haben und sogar, wie üblich, kuriose musikalische Zitate eingeflochten haben; die „Like A Prayer“ Melodie in „Far From Fame“ irritiert deutlich mehr als die GAMMA RAY Reminiszenzen in „Soldier Of 3 Armies“.
Ist die Frage noch offen, warum ich die größte Stärke der Band angesprochen habe, ohne einen entsprechenden Titel von „Heroes“ zu nennen? Die Antwort ist einfach, denn weder der Eröffnungsknüppel „Night Witches“ noch das ebenso zwingend wie berechnend eröffnende „Smoking Snakes“ oder das Shanty-schunkelige „To Hell And Back“ überzeugen mit der Konsequenz und Konstanz von „Ghost Division“, „Primo Victoria“ oder „Attero Dominatus“. Es ist zwar nur ein erfolgloses Abarbeiten an der eigenen Messlatte und kein kapitales Scheitern, aber SABATON haben in der Vergangenheit schon mehr überzeugt.
Sturmerprobte Hobbymilitärhistoriker dürfen dennoch einen virtuellen Wertungspunkt addieren, während die „Ballermannmetal wegbomben!“ Brigade kategorisch sechs Punkte abzieht. Neutral betrachtet ist „Heroes“ ein gutes Album, aber kein aufregendes.
Im Fadenkreuz
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen