Edguy - Space Police - Defenders Of The Crown
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Sabre
2. Space Police
3. Defenders Of The Crown
4. Love Tyger
5. The Realms Of Baba Yaga
6. Rock Me Amadeus (Falco Cover)
7. Do Me Like A Caveman
8. Shadow Eaters
9. Alone In Myself
10. The Eternal Wayfarer
11. England (Bonustrack)
12. Aychim In Hysteria (Bonustrack)
Die Bloodchamber meint:
Schenkt man den Twittereien von Meister Sammet Gehör, ist „Space Police – Defenders Of The Crown“ ungefähr das Beste, was der Welt seit der Einführung des Reinheitsgebots passieren konnte. Mit dem Wissen um Tobis ausgeprägtes Selbstbewusstsein und seine im besten Sinne große Klappe ist das zwar nur überschaubar überraschend, dennoch begegnet man den Äußerungen über den größten Erfolg der Bandgeschichte – „Space Police – Defenders Of The Crown“ musste sich in der Schlacht um die deutsche Chartkrone nur dem unerklärlichen Gesamtphänomen Helene Fischer geschlagen geben – neuerdings mit einer gewissen Vorsicht. Verantwortlich dafür sind weniger die VILLAGE PEOPLE-Version von SAVAGE GRACEs Knutson auf dem Cover und der unelegante Albumtitel als der in allen Belangen maue Vorgänger, der (zumindest bei mir) das Urvertrauen in EDGUY ins Schwanken gebracht hat.
Dementsprechend deutlich wirkt das Ausrufezeichen, dass mit dem härtesten Track seit Jahren, „Sabre & Torch“, gleich zur Eröffnung gesetzt wird, und es wird nicht das letzte bleiben. Zwar gibt es auch wieder ein paar Spalter, sowohl „Love Tyger“ wie „Do Me Like A Caveman“ sind das aber ausschließlich textlich, bei der Ballade („Alone In Myself“) ist es keine Überraschung und obwohl das Covern von FALCO eigentlich perfekt zu EDGUY passt, wurde „Rock Me Amadeus“ leider arg unspektakulär adaptiert.
Drumherum findet sich jedoch jede Menge gelungener und (musikalisch) bestens gelaunter Power Metal, bei dem die Band es nur sehr selten so überdeutlich zu gut meint wie im “Pew! Pew! Pew!-Spektakel „Space Police“. Im Gegenteil, die in packenden Spannungsbögen verarbeitete Mischung aus Rauheit und Hymnenfaktor veredelt das wehrhafte „Defenders Of The Crown“, das dramatisch angehauchte „Shadow Eaters“ und das spielerische „The Realms Of Baba Yaga“ zu Hits, die trotz nicht vollständig überragender Refrains den Eindruck erwecken, in einigen Jahren uneingeschränkt zur Riege der Bandklassiker gezählt werden zu können, und auch der das reguläre Album beschließende Liedroman „The Eternal Wayfarer“ (Ist da ein LED ZEPPELIN Riff versteckt?) ist ganz schön gut geworden.
Selbstverständlich werden, wie bei jedem EDGUY Album, die Meinungen deutlich auseinandergehen, wobei das dieses Mal auch Genrefreunde treffen könnte, weil sie sich unterschiedlich intensiv mit dem Album auseinandergesetzt haben. Beim ersten Drink wirkt „Space Police – Defenders Of The Crown“ nämlich leicht zu haben und deshalb etwas reizlos, im weiteren Verlauf des Abends offenbart es jedoch mehr und mehr verborgene Talente, die die Sehnsucht nach einem Wiedersehen immer größer werden lassen. Zuzuschreiben ist das meiner Meinung nach dem wechselhaften Charakter der Lieder, die das Album nicht wie ein geschlossenes Werk wirken lassen, sondern wie einen wilden Ritt durch alle unterschiedlichen Perioden der Bandgeschichte, so dass man sich gut festhalten muss, um nicht abgeworfen zu werden. Selbst wenn es nicht das beste Album der Bandgeschichte ist, kann es alles in allem aber nur ein Fazit geben: EDGUY sind zurück.
Wer eine Extraportion Sammet-Humor möchte, muss übrigens allein wegen „England“ zwingend zur limitierten Edition greifen, denn der Bonustrack ist (zum Teil wortwörtlich) großer Sport – und er führt auch wirklich nur ganz selten dazu, dass man bei ins Stocken geratenen Alltagskonversationen unabsichtlich ein „And England’s got Steve Harris!“ raushaut… *hüstel*
Dementsprechend deutlich wirkt das Ausrufezeichen, dass mit dem härtesten Track seit Jahren, „Sabre & Torch“, gleich zur Eröffnung gesetzt wird, und es wird nicht das letzte bleiben. Zwar gibt es auch wieder ein paar Spalter, sowohl „Love Tyger“ wie „Do Me Like A Caveman“ sind das aber ausschließlich textlich, bei der Ballade („Alone In Myself“) ist es keine Überraschung und obwohl das Covern von FALCO eigentlich perfekt zu EDGUY passt, wurde „Rock Me Amadeus“ leider arg unspektakulär adaptiert.
Drumherum findet sich jedoch jede Menge gelungener und (musikalisch) bestens gelaunter Power Metal, bei dem die Band es nur sehr selten so überdeutlich zu gut meint wie im “Pew! Pew! Pew!-Spektakel „Space Police“. Im Gegenteil, die in packenden Spannungsbögen verarbeitete Mischung aus Rauheit und Hymnenfaktor veredelt das wehrhafte „Defenders Of The Crown“, das dramatisch angehauchte „Shadow Eaters“ und das spielerische „The Realms Of Baba Yaga“ zu Hits, die trotz nicht vollständig überragender Refrains den Eindruck erwecken, in einigen Jahren uneingeschränkt zur Riege der Bandklassiker gezählt werden zu können, und auch der das reguläre Album beschließende Liedroman „The Eternal Wayfarer“ (Ist da ein LED ZEPPELIN Riff versteckt?) ist ganz schön gut geworden.
Selbstverständlich werden, wie bei jedem EDGUY Album, die Meinungen deutlich auseinandergehen, wobei das dieses Mal auch Genrefreunde treffen könnte, weil sie sich unterschiedlich intensiv mit dem Album auseinandergesetzt haben. Beim ersten Drink wirkt „Space Police – Defenders Of The Crown“ nämlich leicht zu haben und deshalb etwas reizlos, im weiteren Verlauf des Abends offenbart es jedoch mehr und mehr verborgene Talente, die die Sehnsucht nach einem Wiedersehen immer größer werden lassen. Zuzuschreiben ist das meiner Meinung nach dem wechselhaften Charakter der Lieder, die das Album nicht wie ein geschlossenes Werk wirken lassen, sondern wie einen wilden Ritt durch alle unterschiedlichen Perioden der Bandgeschichte, so dass man sich gut festhalten muss, um nicht abgeworfen zu werden. Selbst wenn es nicht das beste Album der Bandgeschichte ist, kann es alles in allem aber nur ein Fazit geben: EDGUY sind zurück.
Wer eine Extraportion Sammet-Humor möchte, muss übrigens allein wegen „England“ zwingend zur limitierten Edition greifen, denn der Bonustrack ist (zum Teil wortwörtlich) großer Sport – und er führt auch wirklich nur ganz selten dazu, dass man bei ins Stocken geratenen Alltagskonversationen unabsichtlich ein „And England’s got Steve Harris!“ raushaut… *hüstel*
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Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
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