Deserted Fear - Kingdom Of Worms

Deserted Fear - Kingdom Of Worms
Death Metal
erschienen am 24.10.2014 bei F.D.A. Rekotz
dauert 39:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Forging Delusions
3. Kingdom Of Worms
4. Call Me Your God
5. Wrath On Your Wound
6. Torn By Hatred
7. The Agony
8. With Might And Main
9. Shattering The Soil
10. Mortal Reign
11. Last Of A Fading Kind

Die Bloodchamber meint:

Wo genau hat sich in Deutschland eigentlich der Höllenschlund aufgetan, aus dem in den letzten Jahren die ganzen qualitativ beeindruckenden Death Metal-Nachwuchsbands emporgestiegen sind!? Ein Ausläufer dieses Schlunds scheint auf jeden Fall in der thüringischen Pampa zu liegen, genauer gesagt in Eisenberg, denn von dort stammen DESERTED FEAR, die schon mit ihrem Debütalbum „My Empire“ nachhaltig zu begeistern wussten und die nun ihr Zweitwerk „Kingdom Of Worms“ nachschieben.

Und angehörs dieses neuen Albums mag man kaum glauben, dass die drei Jungs noch zu Zeiten ihres Debüts mit Bands wie BOLT THROWER oder EDGE OF SANITY angeblich gar nicht so vertraut waren, werfen sie doch alles Gute, was der britische, schwedische und auch der niederländische Death Metal so zu bieten haben in einen Topf und mixen daraus ein zwar nicht übermäßig eigenständiges, aber nichtsdestotrotz unglaublich gut schmeckendes Death Metal-Allerlei. Dabei orientieren sich DESERTED FEAR auf der einen Seite natürlich am Death Metal der alten Schule, in Kooperation mit Dan Swanö ist es ihnen jedoch abermals gelungen, den Sound der Neunziger angemessen ins Hier und Jetzt zu transportieren, womit das massiv aus den Boxen drückende „Kingdom Of Worms“ auch Fans modernerer Extreme Metal-Bands Freude bereiten dürfte.

Schon das Eingangsdoppel aus „Forging Delusions“ und dem mächtigen Titeltrack schindet ordentlich Eindruck mit seinen Riffsalven und Tempowechseln, bei denen man kaum still stehen bleiben kann. Generell rollen DESERTED FEAR noch immer gerne wie die Panzer los, doch auch schnelleres Sperrfeuer streuen sie gerne ein. Schwedische Melodien sorgen derweil für Auflockerung und ergeben in Kombination mit dem bisweilen sehr einprägsamen Krächzgeröchel immer wieder eingängige Momente, so dass man die Thüringer schon fast als Hitschmiede bezeichnen könnte. Old School Deather brauchen es deswegen aber nicht mit der Angst zu tun bekommen, geht das Trio doch noch immer absolut kompromisslos zu Werke, was spätestens der Dauerfeuerbeschuss in „The Agony“ klar machen sollte, bei dem auch mal aus der Solo-Ecke gefeuert wird. Technische Kabinettstückchen werden allerdings grundsätzlich anderen Bands überlassen, auf „Kingdom Of Worms“ sollen die Songs schnell zünden, was dank der effektiven Arbeit an den Instrumenten auch vorzüglich funktioniert.

Mit dem geilen Rausschmeißer „Last Of A Fading Kind“ endet das Album früher, als einem lieb ist, aber die Erkundung dieses königlichen Erdlochs macht auch nach deutlich mehr als einem Dutzend Durchläufen noch eine Menge Spaß. Wer nicht ständig auf der Suche nach etwas Neuem ist und mit einer zeitgemäß klingenden Version eines ASPHYXiated THROWER OF SANITY glücklich werden könnte, sollte diesen drei jungen Herren seine Aufmerksamkeit schenken. Denn hier stimmen Riffs, Grooves, Melodien und dementsprechend auch die Songs, so dass konstatiert werden kann: DESERTED FEAR gehört die Zukunft. Trotz oder gerade wegen des Blicks in die Vergangenheit.
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