Ghost Brigade - IV - One With The Storm
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Wretched Blues
2. Departures
3. Aurora
4. Disembodied Voices
5. Electra Complex
6. Stones And Pillars
7. Anchored
8. The Knife
9. Long Way To The Graves
10. Elämä On Tulta
Die Bloodchamber meint:
Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, GHOST BRIGADE hätten seit ihrem zweiten Album „Isolation Songs“ einen kometenhaften Aufstieg erfahren. Seitdem sind die Finnen in weiten Teilen des Metalspektrums mit Lob und Anerkennung überhäuft worden und tragen inzwischen einen richtig großen Namen. Man kann es sich einfach machen und zur Erklärung dieses Phänomens allein auf die Qualität der Band verweisen, doch so wird nicht wirklich klar, was GHOST BRIGADE letztendlich auszeichnet. Wahrscheinlich ist es die bemerkenswerte Kompromissfähigkeit ihrer Musik, was sich allein schon in der Schwierigkeit einer Schubladisierung der Band ausdrückt. Ist das nun Doom,oder MeloDeath oder Post Metal? Kein Label passt wirklich, aber zusammen drücken sie aus, worum es geht: Um eine Band, die es versteht, wunderschön melodische Songs zu schreiben, die ein wenig Extremmetal beinhalten, oftmals recht ruhig und gleichzeitig ein Sinnbild für modernen Metal sind.
„IV – One With The Storm“ ist ihr inzwischen viertes Album und man darf wohl getrost sagen, dass noch keines der Vorgängerwerke von solch einer breiten Öffentlichkeit so sehnsüchtig erwartet wurde. Ein Vorabstream auf einem der größten deutschsprachigen Nachrichtenportale spricht Bände. Aber wie es mit Kompromissen ist: Irgendwie sind sie doch bloß der kleinste gemeinsame Nenner und manchmal sind sie faul. Und so sind die ersten Hördurchgänge von „One With The Storm“ recht unspektakulär ausgefallen. Doch gibt man dem Album die Chance zu wachsen, dann tut es das auch. In Grenzen.
Dass Nummer vier nicht direkt zu zünden vermag, liegt vor allem daran, dass der erste Eindruck schon zeigt, wo das Problem von GHOST BRIGADE im Jahre 2014 liegt: Sie haben nichts substanziell Neues zu sagen und so fällt es bösen Zungen leicht zu behaupten, man bekomme hier einen Aufguss vom inzwischen Immergleichen. Aber man darf es sich auch nicht ganz so leicht machen. Denn auch wenn der Opener eine der schlappsten und unoriginellsten Nummern des Albums ist und „Departures“ trotz seiner wunderschönen Gesangslinien strukturell nach dem Standardrezept der Band wirkt, hat „One With The Storm“ noch wirklich gute Momente zu bieten. Man höre sich allein „Electra Complex“ einmal genauer an. Die Nummer knackt die Zehnminutenmarke und ist dabei absolut rund und kurzweilig. Auch das finnischsprachige Schlussstück „Elämä on Tulta“ kann als schmissiger Rocker vollends überzeugen. Und dann gibt es noch Songs wie „Anchored“ und „Long Way to the Graves“, bei denen sich die Band von ihrer ganzen Klasse zeigt.
Musikalisch bekommen wir genau das geboten, was GHOST BRIGADE seit jeher gemacht haben und große Techniker sind sie über die Jahre nicht geworden. Am bemerkenswertesten ist wohl immer noch der Gesang von Manne Ikonen, der sicherlich zu den eigenständigsten und einprägsamsten Frontmännern im Metal überhaupt zählt, vor allem wenn es darum geht, diese zuckersüße Melancholie rüberzubringen, die fernab von jedem unangebrachten Pathos wohnt. Die Wechsel zwischen cleanen Passagen und Growls sind fließend wie eh und je und machen einen Gutteil des Erfolgsrezeptes der Finnen aus.
Und hat man sich einmal in das Album eingehört, dann muss man doch anerkennend nicken und sagen: „Jungs, ihr habt es wieder einmal geschafft!“ Nein, Neues dürfen wir wirklich nicht erwarten, aber dafür mehr vom Guten. Und es scheint so, dass wir uns darauf einstellen sollten, dass bei GHOST BRIGADE auch in der Zukunft so manches Riff danach klingen wird, als käme es aus der bandeigenen Recyclingtonne. Die fünf Herren aus Finnland haben GHOST BRIGADE erfunden und das ist eine echte Leistung. Mehr kann man von ihnen nicht erwarten. Und letztlich ist das doch auch okay, so lange sie ihr Baby in Form von qualitativ hochwertiger Musik am Leben halten.
„IV – One With The Storm“ ist ihr inzwischen viertes Album und man darf wohl getrost sagen, dass noch keines der Vorgängerwerke von solch einer breiten Öffentlichkeit so sehnsüchtig erwartet wurde. Ein Vorabstream auf einem der größten deutschsprachigen Nachrichtenportale spricht Bände. Aber wie es mit Kompromissen ist: Irgendwie sind sie doch bloß der kleinste gemeinsame Nenner und manchmal sind sie faul. Und so sind die ersten Hördurchgänge von „One With The Storm“ recht unspektakulär ausgefallen. Doch gibt man dem Album die Chance zu wachsen, dann tut es das auch. In Grenzen.
Dass Nummer vier nicht direkt zu zünden vermag, liegt vor allem daran, dass der erste Eindruck schon zeigt, wo das Problem von GHOST BRIGADE im Jahre 2014 liegt: Sie haben nichts substanziell Neues zu sagen und so fällt es bösen Zungen leicht zu behaupten, man bekomme hier einen Aufguss vom inzwischen Immergleichen. Aber man darf es sich auch nicht ganz so leicht machen. Denn auch wenn der Opener eine der schlappsten und unoriginellsten Nummern des Albums ist und „Departures“ trotz seiner wunderschönen Gesangslinien strukturell nach dem Standardrezept der Band wirkt, hat „One With The Storm“ noch wirklich gute Momente zu bieten. Man höre sich allein „Electra Complex“ einmal genauer an. Die Nummer knackt die Zehnminutenmarke und ist dabei absolut rund und kurzweilig. Auch das finnischsprachige Schlussstück „Elämä on Tulta“ kann als schmissiger Rocker vollends überzeugen. Und dann gibt es noch Songs wie „Anchored“ und „Long Way to the Graves“, bei denen sich die Band von ihrer ganzen Klasse zeigt.
Musikalisch bekommen wir genau das geboten, was GHOST BRIGADE seit jeher gemacht haben und große Techniker sind sie über die Jahre nicht geworden. Am bemerkenswertesten ist wohl immer noch der Gesang von Manne Ikonen, der sicherlich zu den eigenständigsten und einprägsamsten Frontmännern im Metal überhaupt zählt, vor allem wenn es darum geht, diese zuckersüße Melancholie rüberzubringen, die fernab von jedem unangebrachten Pathos wohnt. Die Wechsel zwischen cleanen Passagen und Growls sind fließend wie eh und je und machen einen Gutteil des Erfolgsrezeptes der Finnen aus.
Und hat man sich einmal in das Album eingehört, dann muss man doch anerkennend nicken und sagen: „Jungs, ihr habt es wieder einmal geschafft!“ Nein, Neues dürfen wir wirklich nicht erwarten, aber dafür mehr vom Guten. Und es scheint so, dass wir uns darauf einstellen sollten, dass bei GHOST BRIGADE auch in der Zukunft so manches Riff danach klingen wird, als käme es aus der bandeigenen Recyclingtonne. Die fünf Herren aus Finnland haben GHOST BRIGADE erfunden und das ist eine echte Leistung. Mehr kann man von ihnen nicht erwarten. Und letztlich ist das doch auch okay, so lange sie ihr Baby in Form von qualitativ hochwertiger Musik am Leben halten.
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.