Ingested - The Architect Of Extinction

Ingested - The Architect Of Extinction
Death Metal
erschienen am 09.01.2015 bei Century Media
dauert 41:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Divine Right Of Kings
2. Narcissistic Apathy
3. Endless Despondency
4. The Heirs To Mankind's Atrocities
5. I, Despoiler
6. Penance
7. A Nightmare Incarnate
8. Extinction Event
9. Amongst Vermin
10. Rotted Eden

Die Bloodchamber meint:

Wer befürchtet, dass INGESTED irgendwas von ihrer Brutalität verloren haben könnten, der wird gleich zu Beginn des Albums erleichtert aufatmen. Fast schon standesgemäß geben sich die Briten nicht mit langatmigen Intros ab und legen auch nicht viel Wert auf Schnörkel. „The Architect of Extinction“ beginnt also da, wo das vorherige Album „The Surreption“ aufgehört hat. Mal schauen, was die neue Scheibe sonst noch zu bieten hat.

Auf jeden Fall eine saubere Produktion, die der Musik zwar nicht die Luft raus lässt, dafür aber einen eingängigeren Sound zur Folge hat. Dazu gesellen sich neue Riffs, oder besser gesagt, neue Entwicklungen hinsichtlich eines jeden Songs. Die Jungs reduzieren sich nur noch selten auf stumpfes Geballer, sondern bringen nun meistens neue Aspekte zum Vorschein. Dies bezieht sich nicht nur auf die Grundstruktur, sondern auch auf die vielen kurzen Einwürfe, die eine angenehme Auflockerung ihres heftigen Sounds zur Folge haben. Dieser technische Aspekt ist mit Sicherheit eine der Errungenschaften dieses Albums und zeigt eine deutliche Entwicklung der Band. Dies kann man in nahezu jedem Lied spüren. Gerade „Narcissistic Apathy“ oder „I, Despoiler“ sind wahre Granaten, die viele gute Elemente zu einem brutalen und technisch ausgefeilten Death Metal vereinen. Natürlich darf man an dieser Stelle auch nicht die vielen rhythmischen Variationen, die Breakdowns oder Tempoänderungen vergessen. Diese Genauigkeit, mit der sich auf allen Instrumenten dieser rhythmische Abwechslungsreichtum mit einer unglaublich hohen Spielgeschwindigkeit vereinen ist ein wichtiger qualitativer Aspekt. Dies macht es auch schwierig INGESTED richtig einzuordnen. Einerseits ist es Death Metal der alten Schule, der sich mit der aktuellen Stilrichtung des Deathcores vereinigt. Natürlich sind sie weit entfernt von der Renaissance des typischen 90er Jahre schwedischen Death Metals, aber sie haben ihre Hausaufgaben gemacht. Diese pikanten Roboterstrukturen in ihren Liedern, dieser abgehackte Rhythmus, zusammen mit den endlosen Pickings auf den Gitarren, eben dieser Deathcore par excellence, verbindet sich mit Riffs welche am Erbe von DISMEMBER und UNLEASHED kratzen.

Mit einer gut abgestimmten Balance aus Moderne und Tradition präsentieren INGESTED ihren weiterentwickelten Stil. „The Architect of Extinction“ zeigt die Band von einer professionelleren und reiferen Seite als noch bei ihrem Vorgänger „The Surreption“. Mit viel Gefühl für kleine Nuancen wird der harte Kern ihrer Musik auf ein gutes Maß aufgelockert, was dieses Album kurzweilig und interessant erscheinen lässt.
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