Alleine schon die Aufmachung der CD (unleserliches Logo, schwarz-weißes Cover) lassen über die Stilrichtung des Debüts von CARTHAUN keine Fragen offen. Das erste Mal erstaunt bin ich beim Blick ins Booklet, denn in den Credits wird offenbart, dass sich die Musiker unter anderem an die Vertonung einiger Gedichte gewagt haben. Betroffen sind Gottfried Benns „Nur zwei Dinge“, von Eichendorffs „Die Räuberbrüder“ sowie einiger Passagen aus Verdis „Aida“. Das klingt auf jeden Fall viel versprechend. Ernüchterung macht sich jedoch schon nach ersten Minuten breit, denn die alles andere als kristallklare Produktion begräbt viele der guten Ideen des Trios unter einem Haufen Matsch. Dabei haben CARTHAUN wirklich gute Ideen, sie wechseln geschickt das Tempo zwischen eher nachdenklichen Parts, Stellen die zum munteren Bangen einladen und Hochgeschwindigkeitegeknüppel und sind im selben Atemzug old school bis zum Kollaps. Der Sänger (wer zum Teufel singt hier eigentlich?) gibt sich redliche Mühe, wunderbar keifig zu klingen, was ihm auch gelingt. So sehr die Jungs sonst um Abwechslung bemüht sind, so festgefahren ist allerdings der Gesang, denn hin und wieder ergänzt um einige klagendere Momente scheint die Tonlage wie zementiert und bewegt sich keinen Millimeter. In der Gänze ist das Album wohl am ehesten mit älteren DARKTHRONE-Veröffentlichungen zu vergleichen, weshalb absolute Black Metal Verehrer mal ein Ohr riskieren sollten, alle anderen sammeln sich bitte am Ausgang C.