Savage Circus - Dreamland Manor

Savage Circus - Dreamland Manor
Power Speed Metal
erschienen am 05.09.2005 bei Dockyard 1
dauert 57:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Evil Eyes
2. Between The Devil And The Seas
3. Waltz Of The Demon
4. Tomorrowland
5. It - The Gathering
6. Beyond Reality
7. When Hell Awakes
8. Ghost Story
9. Born Again By The Night

Die Bloodchamber meint:

SAVAGE CIRCUS noch groß vorzustellen, bedeutet im Grund die berühmten Eulen nach Athen zu schleppen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle – für alle Unwissenden – noch mal kurz was zur Geschichte der Band sagen : es begab sich Anfang des Jahres 2005, daß ein gewisser Thomen Stauch, seines Zeichens Drummer bei der Krefelder Metal Institution Blind Guardian, die Brocken hinschmiß um sich eine neue Herausforderung zu suchen. Die Gründe hierfür sind nach wie vor recht spekulativ; man kann aber wohl annehmen, daß Thomen einfach keinen Bock mehr darauf hatte, für jedes Album mindestens 512 Aufnahmespuren zu verwenden und die eigentliche Musik unter einem Berg aus Bombast, Pomp und Kitsch zu begraben. Wie dem auch sei, schnell fand er die beiden Persuader Mucker Jens Carlsson (Vocals) und Emil Norsberg (Gitarre) sowie Piet „ich mach bei jedem Projekt in Deutschland mit“ Sielck, und fertig waren SAVAGE CIRCUS. Das Debütalbum wurde in Rekordzeit eingespielt und steht bereits jetzt, gerade mal ein halbes Jahr nach der Trennung, in den CD-Regalen dieser Welt.
Man muß ehrlich sein : wenn man es nicht besser wüßte, würde man SOFORT auf Blind Guardian tippen, sobald man nur einen Song dieses Albums gehört hat. Die CD hört sich wirklich EXAKT nach einer etwa 10 bis 15 Jahre alten Scheibe der Rheinländer an, irgendwo zwischen „Tales From The Twilight World“ und „Imaginations From The Other Side“. Jeder weiß, was ihn für ein Stil erwartet, deshalb spare ich mir an dieser Stelle detaillierte Beschreibungen. Es sei aber gesagt, daß die Produktion absolut Bombe geworden ist, Carlsson nahezu wie ein perfekter Klon von Hansi Kürsch klingt und die Songs sich kaum vor dem Material der alten Guardian Scheiben verstecken müssen. Es gibt mit „Beyond Reality“ zwar „nur“ eine typische (gelungene !) Lagerfeuer Ballade, aber auch in den meist sehr speedigen und ausgefeilten Tracks wimmelt es nur so vor hymnenhaften Refrains, großvolumigen Backings und dynamischen, treibenden Passagen. Meine persönlichen Faves sind der pfeilschnelle Opener „Evil Eyes“, das toll arrangierte „Waltz Of The Demon“ sowie erwähnte Ballade, aber jeder wird seine Prioritäten sicherlich anders setzen, da letztlich alle Songs von hoher Qualität sind.
Abzüge gibt es demnach nur für die nicht von der Hand zu weisende Vorhersehbarkeit der Platte sowie das wirklich extrem häßliche Cover und die lieblose Booklet Gestaltung. Trotzdem ist „Dreamland Manor“ ein wirklich starkes Debüt geworden, das JEDEM Freund dieses Genres gefallen wird. Blind Guardian müssen sich für ihr neues Album einiges einfallen lassen, um dagegen nicht völlig abzustinken – auch wenn die Bands stilistisch mittlerweile doch schon ein gutes Stück auseinander liegen.
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