Fantoft - Possessed By Chaos

Fantoft - Possessed By Chaos
Melodic Black Metal
erschienen am 21.12.2015 als Eigenproduktion
dauert 35:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Armageddon
2. The Death's Remains
3. Possessed By Chaos
4. War Of Blackened Blood
5. Pestilence
6. Lullaby Of Starvation

Die Bloodchamber meint:

FANTOFT melden sich schon nach kurzer Zeit mit einem zweiten Album zurück. Die gute Nachricht: Das absolut beschissen gephotoshoppte Coverartwork des Debüts wird mit einem geschmackvolleren Bildnis für „Possessed By Chaos“ aufpoliert. Zwar ist es immer noch recht beschissen, weil liebloses Photoshop (oder MS Paint?), aber die Krätze ins Gesicht zaubert einem das nicht mehr gerade. Die wertneutrale Nachricht: FANTOFT machen nach wie vor geradlinigen Black Metal, der sich an den Helden der 90er Jahre orientiert. Die schlechte Nachricht: Das ist heutzutage die ungefähr 242.295ste Platte dieser Art.

Wirkte „Chronicles Of Hate“ mit seiner langen Spielzeit (knappe Stunde bei 13 Tracks) noch wie ein Sammelsurium ihrer jahrelangen Stilfindungsphase, ist „Possessed By Chaos“ bei halber Dauer kaum ausgereifter. Das Songwriting ist schon ein wenig ausgefeilter, die sechs Tracks haben ein paar coole Licks und und Riffs aufzufahren. Beim Sound vor allem des Schlagzeugs muss ich aber dann schon etwas mehr entgegenkommen, um ihn gut zu finden. FANTOFT stehen nun einmal ohne Label da und alles in Eigenregie zu machen, verdient in der Hinsicht vielleicht Respekt. Trotzdem ist mein Ohr hin- und hergerissen zwischen absichtlich minimalistischer Aufnahmequalität und recht billiger zeitgemäßer Abmischungsmethoden, die statt bumsenden Bassdrums und knackenden Snares einen holprigen - wenn auch soliden – Tonbrei hinter der aggressiv gemeinten Gitarrenarbeit liefert. Das klingt wie eine tollwütige Miezekatze, die sich anschickt ins Löwengehege zu springen. Zwar gefährlich, aber eben nicht durch direkte Gewalteinwirkung.

Vor allem die ersten drei Tracks sind ein Fingerzeig auf die gute alte MARDUK-Zeit. Auch der Gurgelgesang unterstreicht das. Aber zur Panzer Division FANTOFT macht es das Album noch lange nicht. Es ist ein flotter, um klirrende Melodien bemühter Versuch. Der zehnminütige Schlusstrack ist ein doppelter Versuch und meiner Meinung nach, wie das ganze Album, nur halb gelungen.
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