Im Bereich von Folk gepaart mit Metal fällt der breiten Masse als Erstes immer eine Band wie FINNTROLL oder KORPIKLAANI ein. Dabei sind die eigentlich mit ihrem Spaß Folk Metal Humppa Gedöns nur so viel Folk Metal wie Coke Zero das Originalrezept ist. Die richtig guten Bands lauern da eher im Untergrund, wie zum Beispiel FEJD, die zwar in der Szene mittlerweile keine Unbekannten mehr sind, aber eben auch noch unter Oberfläche agieren müssen.

''Trolldom'' setzt jetzt wieder vermehrt auf Härte in der Musik, was ja besonders beim Zweitwerk extrem in den Hintergrund gedrängt wurde. Dieses Album droht vor lauter Energie fast zu zerbersten. Nimmt man alle Vorgänger, so wird man diese Kraft dort vergebens suchen. Was einigen an den ganzen Mittelaltertruppen so stört, sei es das ganze Gedoinge der Maultrommeln oder das Gniedelgefiedel der Bogenakrobaten, das ist hier nur sehr sparsam verarbeitet worden ist. Zwar ist immer ein solches Instrument in Gange, aber so fein dosiert, dass treibende Kraft der restlichen Elemente im Vordergrund erhalten bleibt.
Und so reihen sich hier die einzelnen Songs aneinander und bilden trotz unterschiedlicher Ausrichtung von stimmungsvollen Gute Laune Liedern wie ''Svart'' bis hin zu balladeartigen Stücken wie ''Bed För Din Själ'' ein kompaktes Gesamtbild, das Freunden der folkloristischen Ecke des Metaluniversums gefallen sollte. Wer die Band ohnehin schon auf dem zettel hatte, der wird hier mit dem besten Album der Schweden bedient.

Eine klare Produktion schafft es die Atmosphäre, die bei solchen teilweise filigran klingenden Instrumenten nötig ist, zu erzeugen und dem Klang jede Menge Freiraum zu verschaffen. Hervorzuheben ist hier auch eindeutig noch die vokale Leistung. Denn wo bei anderen Truppen hauptsächlich Wert auf die Musik als solche gelegt wird und der Typ am Mikro dann häufig nur zum Eier abschrecken zu gebrauchen ist, ist hier über die komplette Spielzeit eine saubere Stimme eingebracht worden, die den Hörgenus noch weiter nach oben bringt.
''Trolldom'' ist ein tolles Album, das der Band höchstwahrscheinlich auch nicht an den Sternenhimmel verhelfen wird. Aber gut genug um in der eigenen Sparte einen großen Schritt nach vorne zu machen ist es alle Mal.