Sodom - Lords Of Depravity Part I (DVD)
Bloodchamber-Wertung:
Die Bloodchamber meint:
Teil 1 der Sodom-History steht nun in den Läden und man ist erstaunt, dass es für die ersten 15 Jahre von 1980 bis 1995 über Tom Angelripper, seine Band Sodom und den geschassten Musikern soviel zu erzählen gibt. Über drei Stunden führt uns Onkel Tom in die Anfangsjahre der Band, erzählt uns, wie er seinen ersten Bass kaufte und in der Zeche malochte. Durch die Interviews mit sämtlichen Ex-Mitgliedern, außer Gitarrist Strahli, der nach den „Masquerade in Blood“-Aufnahmen ins Kitchen wanderte und nun als unauffindbar gilt, erreicht die „Sodokumentation“ auf DVD-1 namens „Historical Depravity“, Authenzität und Nachvollziehbarkeit. Jahr für Jahr wird resümiert. Bela B. (er sang bei „Ausgebombt“ im „Duett“ mit Tom) erklärt anschaulich, woher der Begriff „saudumm“ stammt, der eine Zeit lang für viele Witzbolde unter den Metallern als Inbegriff für die Geisteshaltung Sodoms galt.
Hinzu kommen viele bekannte und unbekannte Band-Anekdoten, die von Angelripper und seinen Mannen erzählt werden. Chris Witchhunters Kommentare sind allesamt ohne Aussagekraft, denn außer „amtlich“ und anderem indifferenten, unreflektierenden Gerede gibt es nichts, was er wirklich zu erzählen hätte. Das mag wohl auch an seinem zerstörten Vertrauen zu Angelripper liegen und an bösen Erinnerungen. Aus dieser Sicht haben Witchhunters Ausführungen einen gewissen dokumentarischen Wert. Außerdem hätte jemand Frank Blackfire sagen sollen, dass man nicht frontal in die Kamera schaut, wenn man zu einem imaginären Publikum spricht. Kein Gegenstatement zu Angelripper wird ausgeblendet, nichts beschönigt. Selbst Toms Ex-Kollegen kommen zu Wort. Komisch, dass in der Doku keine Frauen auftauchen...
Interessant ist auch der Aspekt des ständigen Gitarristenwechsels. Der Fan erfährt, wie die ersten Demos entstanden, warum „In The Sign Of Evil“ so kurz ist und „Obsessed By Cruelity“ produktionstechnisch so schlecht. Es gibt Videoclipansagen zu „Silence Is Consent“ von Vanessa Warwick in Headbanger’s Ball und Metalla (Adam Turtle?) sowie Erfahrungsberichte über die ersten Ostblock-Konzerte, wo Sodom als Rocksuperstars behandelt wurden. Heutige „Superstars“ wie Peter Tägtren (Hypocrisy), Abbath (Immortal, I), Lemmy Kilmister (Motörhead) und Chris Barnes (ex-Cannibal Corpse, Six Feet Under) sagen, warum Sodom dermaßen Kult sind.
„Live Depravity“ zeigt eine Art Konzertfilm, der letztjährigen Live-Mitschnitte vom Wacken-Open-Air, WFF, RockHard-Festival sowie einem fulminanten Konzert in Sofia beinhaltet, die bunt zusammengemixt wurden und eine spielfreudige Band zeigen. Eingeleitet, unterbrochen und beendet wird dies mit Fanreaktionen und Backstage-Impressionen. Songtitel sämtlicher Dekaden, derer ja fast schon drei (Achtziger, Neunziger, und die jetzige Dekade), kommen zu Zuge. Über „Among The Weirdcong“, „Outbreak Of Evil”, „Remember The Fallen”, „The Saw Is The Law” hin zu „M-16”, „Eat me!”, „Aber bitte mit Sahne” und „Witching Metal” sowie „Sodomy And Lust” und vieles mehr erstreckt sich das Repertoire, das im Bonusteil um drei Videoclips ergänzt wird („Ausgebombt“, „Silence Is Consent“, „Die stumme Ursel“).
Insgesamt präsentieren sich Sodom mit diesem fanfreundlichen Paket betont semiprofessionell mit zahlreichen Regieschnitzern, schlecht umgesetzten Einstellungen, Sounds etc. Allein die Spiellänge (insgesamt fast 5-6 Stunden!) und die Erzählfreude aller Beteiligten sowie die immense Konzertlänge sind wirklich ein Kaufanreiz. Mich stört allerdings, dass man es bei einem Live-Zusammenschnitt anstelle eines richtigen Konzertfilms beließ. So fehlt ein wenig der rote Faden und alles erscheint chaotisch. Aber nicht umsonst gelten die Bandmitglieder Sodoms als „Lords of Depravity“. Urig! Und das war nur Teil 1. Mal sehen was Teil 2 (1995-...) bringt! Trotzdem volle 10 Punkte für eine gelungene Zusammenfassung für einen der Vorreiter von Death- und Blackmetal.
Hinzu kommen viele bekannte und unbekannte Band-Anekdoten, die von Angelripper und seinen Mannen erzählt werden. Chris Witchhunters Kommentare sind allesamt ohne Aussagekraft, denn außer „amtlich“ und anderem indifferenten, unreflektierenden Gerede gibt es nichts, was er wirklich zu erzählen hätte. Das mag wohl auch an seinem zerstörten Vertrauen zu Angelripper liegen und an bösen Erinnerungen. Aus dieser Sicht haben Witchhunters Ausführungen einen gewissen dokumentarischen Wert. Außerdem hätte jemand Frank Blackfire sagen sollen, dass man nicht frontal in die Kamera schaut, wenn man zu einem imaginären Publikum spricht. Kein Gegenstatement zu Angelripper wird ausgeblendet, nichts beschönigt. Selbst Toms Ex-Kollegen kommen zu Wort. Komisch, dass in der Doku keine Frauen auftauchen...
Interessant ist auch der Aspekt des ständigen Gitarristenwechsels. Der Fan erfährt, wie die ersten Demos entstanden, warum „In The Sign Of Evil“ so kurz ist und „Obsessed By Cruelity“ produktionstechnisch so schlecht. Es gibt Videoclipansagen zu „Silence Is Consent“ von Vanessa Warwick in Headbanger’s Ball und Metalla (Adam Turtle?) sowie Erfahrungsberichte über die ersten Ostblock-Konzerte, wo Sodom als Rocksuperstars behandelt wurden. Heutige „Superstars“ wie Peter Tägtren (Hypocrisy), Abbath (Immortal, I), Lemmy Kilmister (Motörhead) und Chris Barnes (ex-Cannibal Corpse, Six Feet Under) sagen, warum Sodom dermaßen Kult sind.
„Live Depravity“ zeigt eine Art Konzertfilm, der letztjährigen Live-Mitschnitte vom Wacken-Open-Air, WFF, RockHard-Festival sowie einem fulminanten Konzert in Sofia beinhaltet, die bunt zusammengemixt wurden und eine spielfreudige Band zeigen. Eingeleitet, unterbrochen und beendet wird dies mit Fanreaktionen und Backstage-Impressionen. Songtitel sämtlicher Dekaden, derer ja fast schon drei (Achtziger, Neunziger, und die jetzige Dekade), kommen zu Zuge. Über „Among The Weirdcong“, „Outbreak Of Evil”, „Remember The Fallen”, „The Saw Is The Law” hin zu „M-16”, „Eat me!”, „Aber bitte mit Sahne” und „Witching Metal” sowie „Sodomy And Lust” und vieles mehr erstreckt sich das Repertoire, das im Bonusteil um drei Videoclips ergänzt wird („Ausgebombt“, „Silence Is Consent“, „Die stumme Ursel“).
Insgesamt präsentieren sich Sodom mit diesem fanfreundlichen Paket betont semiprofessionell mit zahlreichen Regieschnitzern, schlecht umgesetzten Einstellungen, Sounds etc. Allein die Spiellänge (insgesamt fast 5-6 Stunden!) und die Erzählfreude aller Beteiligten sowie die immense Konzertlänge sind wirklich ein Kaufanreiz. Mich stört allerdings, dass man es bei einem Live-Zusammenschnitt anstelle eines richtigen Konzertfilms beließ. So fehlt ein wenig der rote Faden und alles erscheint chaotisch. Aber nicht umsonst gelten die Bandmitglieder Sodoms als „Lords of Depravity“. Urig! Und das war nur Teil 1. Mal sehen was Teil 2 (1995-...) bringt! Trotzdem volle 10 Punkte für eine gelungene Zusammenfassung für einen der Vorreiter von Death- und Blackmetal.