Enttäuscht von Meshuggahs letzten Werken? Dillinger Escape Plan gefallen dir eigentlich ganz gut? Du bist fast schmerzfrei und dein Nervenkostüm kann soweit nichts mehr erschüttern?
Bestens, dann mal hergehört und aufgepasst! Ion Dissonance sind eine junge Truppe aus – ta ta - Kanada und ficken mittels ihrer Musik jedem gewillten Idioten kräftig ins Rückenmark, der den Fehler macht, sich ihr Debüt „Breathing Is Irrelevant“ auf entsprechender Lautstärke reinzufahren.
Es ist beachtlich, wie tight und technisch kompetent die Fünf Garçons den Wahnsinn in Noten gießen.
Der Hörer wird ständig durch harte Breaks und gnadenlose Tempowechsel traktiert und mit disharmonischen Parts gequält. Dabei bringt die Band allerdings eine dermaßen gewaltige Brutalität in ihre Songs, dass den meisten Death Metal Bands erstmal die Bananenkotze hochkommen dürfte.
Die wild gespielten Drums schlagen einem fies ins Gesicht und die Stimme von Sänger Gabriel McCaughry ist mindestens so anstrengend wie Durchfall beim Bergsteigen. Sagenhaft!
Schön ist diese Art von Musik sicherlich nicht und gefallen wird sie auch den wenigsten. Sowieso fällt die Bewertung sehr schwer, da sich die Band mit Struktur und Leitthemen nicht so nimmt. Daher sollte man bei diesem Noise Core wohl eher von einem Soundexperiment mit starken Anleihen beim Death Metal sprechen. Ich kann auch gar nicht unbedingt sagen, ob mir „Breathing Is Irrelevant“ wirklich gefällt. Auf der Haben-Seite stehen hier die Fähigkeiten der einzelnen Musik sowie einige tolle Einzelteile mit vertrackten Grooves oder interessanten Tonfolgen, von Melodien kann man in diesem Zusammenhang nicht sprechen.
Auf der anderen Seite ist die Eingängigkeit im Vergleich zu Dillinger Escape Plan noch weniger gegeben. Am ehesten werden wohl Fans der aktuellen Meshuggah oder Converge mit „Breathing Is Irrelevant“ klarkommen. Freunde von Despised Icon haben das Teil sowieso schon im Schrank. Ich für mein Teil finde "Breathing Is Irrelevant" zumindest hörenswert.