Ajattara - Äpäre

Ajattara - Äpäre
Melodic Black Metal
erschienen am 03.03.2006 bei Spinefarm Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hurmasta
2. Raato
3. Säälin koira
4. Lautuma
5. Eksyneet
6. Hirsipuulintu
7. Tahtomattaan syntynyt
8. Koito
9. Syntyni
10. Outro

Die Bloodchamber meint:

Sehr viel hat sich in den rund anderthalb Jahren seit „Tyhjyys“ nicht getan. Aber bei einer Band wie AJATTARA nimmt man dies gern in Kauf, konnte der Vorgänger doch durch die Bank weg mit gnadenlos guten Songs begeistern. Die bandeigene Mixtur aus tiefster finnischer Boshaftigkeit, unerträglich groovenden Riffs und atmosphärischen Keyboard-Einlagen findet nun auf dem wortwörtlichen Bastard „Äpäre“ seine gelungene Fortsetzung, ohne dabei aber wie eine billige Kopie zu erscheinen.
Denn irgendwie schafft es das finnische Trio, trotz stetiger Verwendung der gleichen Elemente, nie abgelutscht zu klingen. Die kratzig-fiesen Vocals in ihrer Muttersprache sind für deutsche Ohren unverständlich aber faszinierend wie eh und je. Die auf das Minimum reduzierten Gitarren sind immer noch Gift für jeden Nacken. Lediglich die Synthesizer-Elemente scheinen einen Tick umfangreicher und songdienlicher zu sein. So wirken sie nunmehr noch deutlicher als warmer Kontrast zu den klirrenden Gitarrenriffs.
Dank angenehmem Mid-Tempo wirken die Stücke trotz ihrer aggressiven Message niemals aufdringlich und eignen sich somit auch mal ganz gut als Hintergrund-Berieselung, falls mal ein paar Freunde unerwartet zu Besuch kommen. Aber auch für düstere Stunden allein lässt sich „Äpäre“ gut missbrauchen, denn wenn man sich einmal auf die tiefschwarze Stimmung eingelassen hat, kann man sich wunderbar darin verlieren. Vor allem aber live könnte sich die Band mit den neuen Songs jede Menge gute Freunde machen, denn auch ohne Kenntnis der Strukturen dürfte jeder Interessent sofort damit klar kommen und bei Stücken wie „Tahtomattaan Syntynyt“ trotz Lyrics-Abstinenz lautstark mitgrölen.
Schwierig wird es nur bei einem direkten Vergleich mit dem Vorgänger, da sich wie gesagt beide Scheiben nicht sehr viel nehmen. Generell können nach weiterem Futter gierende Freunde von „Tyhjyys“ bedenkenlos zuschlagen, sollten aber auch keine Innovationen erwarten. Neueinsteiger sollten sich für die ihnen am günstigsten angebotene CD entscheiden und ich als Rezensent gewähre dem Vorgänger aufgrund des Erbfolge-Gesetzes und der minimal längeren Laufzeit ein halbes Pünktchen Vorsprung.
-