Sodom - Sodom

Sodom - Sodom
Thrash Metal
erschienen am 21.04.2006 bei SPV
dauert 43:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Blood on your lips
2. Wanted dead
3. Buried in the justice ground
4. City of god
5. Bibles and guns
6. Axis of Evil
7. Lords of depravity
8. No captures
9. Lay down the law
10. Nothing to regret
11. The enemy inside

Die Bloodchamber meint:

Keinen Bock mehr? Ausgelaugt? Ein sich breitmachender Mangel an Ideen? Oder müde von der Musik? Denkste, der Mann wird einfach nicht müde und haut bereits seit 1982 in relativ kurzen Abständen Album für Album raus. Zwar dreht sich der Veröffentlichungszyklus bezogen auf die Studioproduktionen seit der Jahrtausendwende etwas gemächlicher, jedoch sorgte man mit dem Livealbum 'One Night in Bangkok' 2003, sowie der erst im letzten Jahr erschienenen DVD 'Lords of Depravity Part I' ebenfalls für zufriedene Gemüter. Die Rede ist natürlich von Tom Angelripper, mit bürgerlichem Namen Thomas Such, seines Zeichens Frontmann des Thrash Metal Urgesteins Sodom aus Gelsenkirchen, welcher zusammen mit Bernd Kost und Bobby Schottkowski auch im Jahr 2006 die hungrigen Sodomjünger mit einem neuen Album beglücken möchte.

Wo mir 'M-16' stellenweise doch ein wenig schwächelte, bekommt man mit 'Sodom' die pure Ladung geballten Thrash's durch die Ohren geblasen. Schon der Opener 'Blood On Your Lips' zeigt dem Hörer gleich auf, wie der Hase zu laufen hat und steigert sich nach einem stimmungsvollen Intro mit Westerncharakter (Desperados, das Nebenprojekt von Tom Angelripper Gitarrist Axel Kraft lässt grüßen) ziemlich schnell zu einem bombastischen Song, bei welchem man sich nicht zweimal bitten lassen muß, mitzugröhlen. Und das Beste ist, dass es bei den nachfolgenden Tracks genauso stark weiter geht, wobei man es nicht vergisst, die Stücke eigenständig und mit einem ausreichenden Wiedererkennungswert dastehen zu lassen. War auf den meisten Alben der Band eigentlich immer mindestens ein Song dabei, den man als Durchhänger oder als nicht zu 100 Prozent gelungen bezeichnen konnte, so komme ich nach merhmaligem intensiven Hören von 'Sodom' unweigerlich zu dem Schluß, dass dieses Album den Klimax in der Discographie der Truppe markiert. Hier stimmt einfach alles, angefangen beim Songwriting bis hin zur Produktion, die überdies hinaus echt sehr reif ausgefallen ist und den Sound erdrückender nicht hätte erklingen lassen können, was man von der Band ja eher weniger gewohnt ist. Auch was das musikalische Können, sowie die lyrische Seite angeht, so hat man sich gesteigert und ein neues Level erreicht, vor allem in Sachen Geschwindigkeit legt man auf 'Sodom' zeitweise schon ein ziemlich amtliches Tempo vor. Die Vocals erinnern - besonders deutlich zeigt sich das bei Stücken wie 'Wanted Dead' oder 'Lords of Depravity' - ein wenig an die von neueren Slayeralben. Die Spielzeit fällt mit ziemlich exakt 43 Minuten auch ordentlich aus, wobei ich mich über die ein oder andere Minute mehr sicherlich nicht negativ ausgelassen hätte, im Gegenteil.

Hoffen wir also, dass die Band um Onkel Tom der Metalgemeinde noch einige Jahre lang erhalten bleiben wird, auch wenn ein Werk wie 'Sodom' meines Erachtens nach in Zukunft wohl nicht mehr zu toppen sein mag und man mit einem solchen folglich mehr als würdevoll abdanken könnte. Auch wenn es mir mittlerweile immer einiges an Bedenkzeit abverlangt, so komme ich diesmal nicht drumherum für eine makellose Scheibe wie diese den heiß begehrten Zehner zu zücken.
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