Musik aus Chile beschränkt sich hauptsächlich auf Geheimtipps. Und selbst dem Rezensenten sind neben CRIMINAL, den gottgleichen MAR DE GRISES und der vorliegenden Band keine weiteren Gruppierungen mehr wirklich bekannt. Was keine Quantität bieten kann, setzt eben auf Qualität. So war das ja schon immer. Und im Gegensatz zu Inzuchtszenen wie Schweden oder Norwegen, wo jeder drittklassige Göteborg Metaller noch drei vier Nebenprojekte braucht, die im Endeffekt genauso langweilig und uninspiriert klingen wie die Hauptband, wirkt die chilenische Szene fast schon wie ein kleiner Rohdiamant.

Schon im Falle von MAR DE GRISES zeigte sich, dass es sich durchaus lohnt einfach mal unkonventionellere Wege zu gehen, und auch im Songwriting nicht auf gängige Strukturen zu setzen. So gesehen, machen POEMA ARCANUS genau dort weiter. Die Grundzutat ist langsamerer Death Metal, im selben Sinne wie auch Opeth Death wären. Dazu gesellt sich eine Prise Doom, Atmosphäre, Keyboard Parts, ruhige Parts, und allerlei mehr. Um den Leser nun nicht weiter mit wirren Beschreibungen zu verunsichern, beschränke ich mich auf das wesentliche: Gute Musik.

Davon gibt’s auf „Telluric Manifesto“ reichlich. Mal auf Englisch, mal auf Spanisch wird hier gelitten, geschrieen und auch mal drauflosgeholzt. Dadurch ergeben sich nicht nur eine interessante Laut Leise Gegenüberstellung, sondern auch Abwechslung. Sicherlich ist die Musik nicht gerade besonders leicht zugänglich, sondern breaklastig, und sicher auch durch die eher subtile Melodieführung nicht für jedermann geeignet, wer sich aber in dieser Musik wieder finden kann, der wird an den neun Songs seine helle Freude haben. Ich bin gespannt auf den nächsten chilenischen Release. Und MAR DE GRISES stehen ja schon an..