Agalloch - Ashes Against The Grain

Agalloch - Ashes Against The Grain
Dark Melancholic Metal
erschienen am 11.08.2006 bei Grau
dauert 59:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Limbs
2. Falling Snow
3. This White Mountain On Which You Will Die
4. Fire Above, Ice Below
5. Not Unlike The Waves
6. Our Fortress Is Burning... I
7. Our Fortress Is Burning... II - Bloodbirds
8. Our Fortress Is Burning... III - The Grain

Die Bloodchamber meint:

Die meisten unter euch dürften wahrscheinlich Katatonias Überwerk „Brave Murder Day“ kennen – ich möchte AGALLOCH nun aber nicht, und schon gar nicht zu Beginn, als Klon oder dergleichen abtun. Nein, die Amerikaner klingen auf „Ashes Against The Grain“ sehr eigenständig, erzeugen aber eine Atmosphäre, die ziemlich nahe an die auf „Brave Murder Day“ herankommt.

Musikalisch gesehen bewegen sich die vier Musiker auch in einer ähnlichen Gegend, denn hier sind ebenfalls ausgefeilte und absolut gefühlvolle Akustik- und E-Gitarrenmelodien vorherrschend. Zusammen mit prägnanten Riffs und guter Bass- und Schlagzeuguntermalung ergibt sich eine dunkle, melancholische Klangwelt, die einen von Anfang mitreißt. Dabei fällt auf, dass der Gesang nochmal einen Zacken rauer und schwarzmetallischer klingt.
Eingeleitet wird das Album von dem schwermütigen und zermürbenden „Limbs“, welches sogleich voller Düsternis und Verzweiflung den Hörer in einen sehr vereinnahmenden Zustand der Melancholie versetzt. Das folgende „Falling Snow“ ertönt dagegen wärmer und nochmal um einiges trauriger und umklammert einem das Herz ohne auch nur einen Moment schmalzig zu wirken.

Es wäre allgemein falsch, wenn man nun den Eindruck gewinnt, AGALLOCH würden zu weich oder zurückhaltend zu Werke gehen. Denn die Band pulsiert trotz allen Schwermuts voller Energie und bringt unter anderem durch gekonnte, überhaupt nicht gezwungene Ausbrüche, wie zum Beispiel Doublebasspassagen bei „Falling Snow“, Schwung in die Sache. Auch der klare Gesang kann dabei Akzente setzen.
„This White Mountain On Which You Will Die“ bietet dann ein kurzes, vernebeltes Zwischenspiel, das nur aus Ambient-Geräuschen besteht und von dem atemberaubenden „Fire Above, Ice Below“ abgelöst wird. Die simplen, aber sehr durchdachten cleanen und akustischen Gitarrenklänge gehören mit zum Schönsten was ich seit Langem gehört habe. Im weiteren Verlauf stellt sich das Stück als ruhigstes und schwermütigstes der Scheibe heraus, geht es doch meist recht schleppend und dennoch voller Feuer voran. Und gerade der Mittelteil erinnert mich dann mit der geheimnisvollen Melodie wieder an Katatonia.

Etwas getragener und schwebender wartet „Not Unlike The Waves“ stellenweise mit den Schreien gar mit schwarzmetallischen Anspielungen auf und bietet ansonsten bedächtigen Klargesang und erhabene Melodien. Daraufhin folgt das dreigeteilte „Our Fortress Is Burning…“, welches sich als wahres Epos herausstellt und sich dennoch sehr gut in den Gesamtzusammenhang von „Ashes Against The Grain“ einfügt.
Der erste Teil beginnt sehr verhalten und entwickelt sich zu einem beinahe schon jazzigen, schönen Instrumental, welches in den zweiten Abschnitt „Bloobirds“ übergeht. Dieser entwickelt durch die lange Wiederholung der Melodie einen ganz eigenen, epischen Charakter und bricht mit Hilfe des rauen, emotionalen Gesangs nach einiger Zeit aus. Mit „The Grain“ folgt dann sowohl der Abschluss der Trilogie als auch des Albums, welcher sich als sehr psychedelische Ambient-Nummer entpuppt.

Das neue AGALLOCH-Album entfaltet folglich mächtige Emotionen und fängt euch nicht nur als passive Konsumenten ein, sondern ist so intensiv, dass es seine Stimmung auf den Hörer überträgt.
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