Lock Up - Pleasures Pave Sewers

Lock Up - Pleasures Pave Sewers
Death Metal / Crust / Grindcore
erschienen in 1999 bei Nuclear Blast
dauert 29:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. After Life In Purgatory
2. Submission
3. Triple Six Suck Angels
4. Delirium
5. Pretenders Of The Throne
6. Slow Bleed Gorgon/Pleasures Pave Sewers
7. Ego Pawn
8. The Dreams Are Sacrificed
9. Tragic Faith
10. Darkness Of Ignorance
11. Salvation Thru Destruction
12. Leech Eclipse
13. Fever Landscapes

Die Bloodchamber meint:

Mein lieber Herr Gesangsverein! Da trifft sich, wie beim Fußball, die Weltauswahl der Grindcore- und Death-Metal-Welt zu einem Killerprojekt namens LOCK UP und schmeißen mit "Pleasures Pave Sewers" einen blastenden Herzinfarkt in die Runde. Also ich wäre bei einem derartigen Projekt mit Sicherheit auch schon mit einem der vier illustren Mitmetzler zufrieden gewesen. Aber die Herrschaften scheinen ja Zeit zu haben und sind auch noch coolerweise kreativ und kloppen uns mal so nebenbei 13 Songs in die Ohren, die Hammer, Amboß, Steigbügel und den restlichen Gehörgang noch Tage später zittern lassen, wenn ich mit der Platte wiederholt drohe.

Sagenhaft, daß unser Muster-Mucke-Workaholic Peter Tägtgren auch für so etwas "punkiges" Zeit hat. Daß unser Peter eine geile Stimme hat und im Musikbusiness sämtliche andere Werkzeuge beherrscht, wissen wir alle. Aber wenn er noch so Kult-Gestalten wie Shane Embury, Jesse Pintado und Nick Barker mit im Boot hat (vielleicht beim Trampen mitgenommen?), da freut sich das Grind- und Crust-Herz und man fragt sich kaiserlich: "Ist denn heut` schon Weihnachten?"

Das Album ist mit einer knappen halbe Stunde szenetypisch kurz. Aber das Blastgewitter von Nick an der Prügelmaschine, das nur mal bei der Einleitung des Titelsongs "Slow bleed gorgon/Pleasure pave sewers" zur Ruhe kommt, ist einfach nur genial. Eine Lokomotive mit einer Art Hybrid-Antrieb. Hier gibt es kein Firlefanz wie Intros, Samples oder sonstige Spielereien. Schlicht Grindcore pur auf die lauschende Batterie!!!
Es ist jetzt mit Sicherheit nicht überraschend, daß die Gitarrenarbeit oder das Zupfen des Vierseiters irgendwie an Szenehelden und Genre-Erfinder wie NAPALM DEATH oder TERRORIZER erinnert. Das Ding knallt einfach nur vom 1. bis zum 13. Song und steht dem Sound der eben genannten Größen in nichts nach.

LOCK UP hat eine eigene Duftmarke, die beißend, fies und aggressiv ist. Textlich wird auf die sozialkritische Tube gedrückt, bis der letzte Rest rausspritzt. Daß so ein Hammer in drei Tagen aufgenommen werden kann (Gesang 1 Tag in den Abyss Studios in Schweden, drei Mal dürft Ihr raten in wessen Wohnzimmer/Mucke 2 Tage im Backstage Studio England) ist mir ein Rätsel.
Einen Song jetzt hier hervorzuheben wäre vermessen und nicht richtig, weil es ein komplettes, gewaltiges Teil ist, was einen am Stück überrollt. Eventuell "Delirium" wegen der etwas hervorstechenden Eingängigkeit und dem etwas langsameren Drumming vielleicht, oder das gemeine "Salvation thru`destruction". Oder, oder.....

Das Ding ist einfach nur geil, und alle Crust- und Grindcore-Freaks können getrost zuschlagen.
Normalerweise volle Punktzahl, aber wir wollen nicht übertreiben. Das Cover-Artwork hätte etwas mehr Esprit oder einen Hauch von Innovation verdient. Geile Sache, das silberne Ding in meinem Gerät, oh ja!
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