Into Eternity - The Scattering Of Ashes

Into Eternity - The Scattering Of Ashes
Progressive Death Power Metal
erschienen am 22.09.2006 bei Century Media
dauert 41:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Novus Inceptum
2. Severe Emotional Distress
3. Nothing
4. Timeless Winter
5. Out
6. A Past Beyond Memory
7. Surrounded By Night
8. Eternal
9. Pain Through Breathing
10. Suspension Of Disbelief
11. Paralyzed

Die Bloodchamber meint:

Mit ihrem 2004er Werk „Buried In Oblivion“ haben sich die Kanadier INTO ETERNITY weltweit in die Herzen der Metalfans katapultiert. Die Platte wurde mit Auszeichnungen überhäuft (auch bei uns übrigens Album des Monats) und landete in nahezu allen relevanten Jahresstatistiken in der Rubrik „bester Newcomer“ ganz weit vorne. Es lag also auf der Hand, dass es die Truppe schwer haben würde, einen adäquaten Nachfolger aus dem Ärmel zu schütteln, zumal Bandchef Tim Roth (nicht zu verwechseln mit dem englischen Schauspieler) mit einigen Wechseln im Line Up zu kämpfen hatte.

Trotz dieser eher ungünstigen Vorzeichen darf ich aber schon mal Entwarnung geben, denn „The Scattering Of Ashes” ist eine absolut würdige Folgeveröffentlichung geworden. INTO ETERNITY haben nämlich das einzig Richtige gemacht und sind ihrem originellen Stil aus progressivem, technisch hoch anspruchsvollem Power Metal und dem Wechselspiel zwischen cleanen Vocals und bösen Death Grunts treu geblieben. Die prägnanteste Veränderung findet sich demnach in der Stimme von Neu-Sänger Stu Block wieder, der vom „normalen“ Gesang bis hin zu markerschütternden Screams a la Ripper Owens bzw. Rob Halford (früher) so ziemlich alles abdeckt und den Songs gekonnt seinen Stempel aufdrückt.
Aufgrund der großen Klasse des neuen Mannes hat sich Grunzer Roth auch merklich zurück genommen und setzt sein Stilmittel nun eher ergänzend als gleichberechtigt ein, schließlich hat der gute Mann mit seinem Gitarrenspiel ja auch mehr als genug zu tun. Was er hier an halsbrecherischen Leads und rasend schnellen Soli auf CD gezaubert hat, ist wirklich ganz großes Kino und dürfte ganze Legionen von Gitarristen vor Neid ihre Klampfe in die Ecke pfeffern lassen.
Schön auch, dass es INTO ETERNITY nach wie vor verstehen, trotz aller Frickeleien und Kabinettstückchen den Song an sich in den Vordergrund zu stellen und eingängige, kompakte Hymnen am Fließband zu produzieren. So sind z.B. „Severe Emotional Distress“, „Nothing“, „Out“ und „Suspension Of Disbelief“ mit brillanten Refrains versehen, für die viele andere Bands töten würden. Aber selbst etwas später zündende Songs wie „Timeless Winter“, das großartige „Surrounded By Night“ oder die pfeilschnelle Abrissbirne „Pain Through Breathing“ transportieren ohne Ende traumhafte Melodien und wollen den Gehörgang auf Biegen und Brechen nicht mehr verlassen.

Wenn „A Past Beyond Memory“, „Eternal“ und „Paralyzed“ im Vergleich zu genannten Songs nicht etwas abfallen würden (was natürlich keinesfalls heißt, dass die schlecht sind!), könnte man am Songmaterial im Grunde fast gar nichts mehr kritisieren. Daher fällt nur noch die etwas verunglückte Drum Produktion unangenehm auf, da sie leider bei den tackernden Doublebass Passagen (und davon gibt es nicht Wenige) etwas den Druck vermissen lässt und irgendwie künstlich klingt. Nicht auszudenken, wie das geballert hätte, wenn man Andy Sneap nicht nur den Mix und das Mastering, sondern die komplette Produktion anvertraut hätte.

Dennoch: „The Scattering Of Ashes“ ist ein wirklich tolles Album geworden, an dem man als traditionell ausgerichteter Metaller nur schwerlich vorbeikommen wird. Wie beim Vorgänger gibt’s demnach hochverdiente 8,5 Punkte.
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