Die Scheibe "Swanlike" wurde eigentlich schon einmal von der Band selbst veröffentlicht, erschien danach aber aufgrund der sehr guten Resonanz erneut via Voice Of Life Records und in einer professioneller Aufmachung. Und ich will nicht lange um den heissen Brei herumreden. Es ist so gut wie unmöglich, ein Review zu diesem Album zu verfassen, ohne mindestens einmal das Wörtchen OPETH zu erwähnen, deshalb werd ich das jetzt gleich zu Beginn tun und dann nie wieder. Ja, Dark Suns klingen mit ihrem progressiv angehauchten Dark Metal sehr stark nach OPETH und werden wohl auch mit diesem Vergleich leben müssen, auch wenns ihnen zum Hals heraushängt. So.
Die acht sehr langen Stücke leben nämlich von der Kombination aus angenehmen, cleanen Vocals und gegensätzlichem Grunzgesang. Zusammengehalten wird das so nicht sonderlich spektakulär klingende Gemisch von einer dunklen, melancholischen Atmosphäre voller wunderbarer Melodien, die sich stets im mittleren Tempo bewegen. Manchmal wirds auch ein wenig behäbiger, aber irgendwelche Prügelparts sucht man vergebends. Zu erwähnen ist hier auf jeden Fall die hervorragende Gitarrenarbeit, welche einen Grossteil des Albums ausmacht.
Vergessen sollte man aber auch nicht, dass Sänger Niko Knappe gleichzeitig auch für die Drums zuständig ist! Diese ungewöhnliche Kombination wirkt vor allem bei Live-auftritten sehr beeindruckend. Man hört zwar die Stimme, hat aber keine Ahnung, wo diese herkommt. Schliesslich merkt man dann, dass dieses haarige Ding mit den Drumsticks da hinten in der Ecke dafür verantwortlich ist. Respekt davor, gleichzeitig so sauber zu singen und die schweisstreibende Drumarbeit zu verrichten.
Apropos Live: Wer das Wörtchen "progressiv" hört, denkt sofort an hunderte von Breaks, kompliziertes Gefrickel und Songs, die sich zu Beginn unmöglich verinnerlichen lassen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass DARK SUNS trotz aller Komplexität wunderbar eingängige Stücke geschrieben haben, die sowohl live wie auch auf CD von Beginn an begeistern können, da die einzelnen Songteile nachvollziehbar, logisch und aus einem Guss erscheinen. Man merkt eigentlich gar nicht, wie die Zeit verstreicht. Und trotzdem bieten die 62 Minuten noch genügend Potential, welches bei späteren Hörerlebnissen entdeckt werden kann.

CD kaufen, reinlegen, entspannen und den Auf- und Untergang der dunklen Sonne beobachten.