Dark Suns - Grave Human Genuine

Dark Suns - Grave Human Genuine
Progressive Metal
erschienen am 22.02.2008 bei Prophecy Productions
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Stampede
2. Flies in Amber
3. Thornechild
4. Rapid Eyes Moment
5. Amphibian Halo
6. The Chameleon Defect
7. Free of You
8. Papillon

Die Bloodchamber meint:

Willkommen – zurück, in der eigenständigen musikalischen Welt von DARK SUNS. Einige erinnern sich sicherlich noch an das ruhige, eher helle letzte Werk „Existence“.
Wo fange ich nun an? Die Leipziger Formation ist nach wie vor progressiv und man erkennt eigentlich sofort, dass hier nur DARK SUNS am Werk sein können. Die Band klingt aber doch so anders: Aufgewühlter, dunkler, vielschichtiger, aufbrausender; aber auch nachdenklicher und von vielen sehr interessanten musikalischen Einflüssen gezeichnet.

Mal sind es wunderschöne Klaviertöne, dann geheimnisvolle panflötenartige Melodien – DARK SUNS stecken voller Innovation und haben darüber hinaus ihre Form des progressiven Metals weiter perfektioniert. Riffs und Rhyhtmen überzeugen durch Variationsreichtum und intelligente Kompositionen; der klare, intensive, sehr lebendige Gesang glänzt dabei wie ein Juwel. Sehr angenehm ist auch die auf „Existence“ ausgebliebene, nun wieder an wenigen Stellen erklingende raue Stimme.
Betrachtet man die Stimmung, umhüllen den Hörer zum einen vertracktere, psychedelischere, lauernde Momente wie bei „Flies in Amber“, aber auch sehr schöne, phantastische und erhabene Klangwelten wie beim emotionalen „Thornchild“. Andernorts wird man von warmen, weichen und balladesken Tönen vereinnahmt, man lausche „Rapid Eyes Moment“.

Sehr interessant gestaltet sich dann „Amphibian Halo“, welches auch die Kulisse zu einem düsteren Film sein könnte und sich als sehr intensives, hintergründiges Ambient-Stück offenbart. Vollmundige Klaviertöne, industrialartige Gitarren, mechanischer Gesang und schon beinahe Drum ’n’ Bass-artige Beats schaffen ein angenehm anderes, aber doch sehr passendes Zwischenspiel. Bei „The Chameleon Defeat“ wird man dann von den aufbrausenden, Doublebass-unterlegten, dramatischen Klängen richtig mitgerissen, nur um im nächsten Moment wieder von einer sehr feinen Basslinie verzaubert zu werden. „Free of You“ und „Papillon“ sind dagegen wiederum sehr schöne, durchdachte, progressive Lieder.

All dies soll aber nur als grobe Veranschaulichung dienen. Aber ist „Grave Human Genuine“ dann etwa nicht mal Avantgarde oder Ambient, dann progressiver Metal, mal Ballade, an anderer Stelle Drum ’n’ Bass oder klassisch inspirierte Musik?
Mitnichten, es sind immer DARK SUNS. Der Facettenreichtum überlädt keineswegs die Stücke und lässt das Album an keiner Stelle Gefahr laufen, seine Linie zu verlieren. Die Musiker zeigen vielmehr, dass sie durch ein sehr breites musikalisches Spektrum eine komplett eigene, in sich sehr stimmige Klangwelt schaffen können. Lässt man sich auf dieses Werk ein, kann man sich von der einzigartigen, komplexen, sehr intensiven Atmosphäre vereinnahmen lassen.
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