Meshuggah - Chaosphere
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Concatenation
2. New Millenium Cyanide Christ
3. Corridor Of Chameleons
4. Neurotica
5. The Mouth Licking What You've Bled
6. Sane
7. The Exquisite Machinery Of Torture
8. Elastic
Die Bloodchamber meint:
Lust auf eine Reise in die schwärzesten Abgründe der menschlichen Psyche?
Auf genau solch einen Trip schicken Meshuggah den Hörer auf ihrem 98er Werk Chaosphere.
Denn was die irren Schweden hier abliefern, lässt sich kaum beschreiben, sondern nur begreifen. Am besten mit aufgerissener Anlage, oder mit Kopfhörer. Erst wenn man gespürt hat, wie sich die bleiernen Gitarrenwände aus den Boxen schälen und sich bis in die letzte Gehirnwindung fräsen, wie Bass, Gitarre und Schlagzeug, die alle einen anderen Takt spielen, zu einem einzigen irrsinnigen Takt verschmelzen und wie das vor Hass und Verachtung triefende Geschrei von Frontkeule Jens Kidman wie ein Hagelschauer auf einen niedergeht... dann, dann erkennt man das eiserne, maschinelle und hochtechnische und dennoch so emotionale System, das hinter dieser Musik steckt. Die BMler können solange ins Mikrophon krächzen und keifen, bis ihnen der Leibhaftige persönlich den Rachen hochgeklettert kommt, an die Intensität von Kidman, wenn er dem hilflosen Hörer ein unbarmherziges "I'm the lost! I'm average! I'm common!/ I'm infection! I'm human! I'm common!" (The Mouth Licking What You've Bled) entgegenschleudert, kommen sie niemals heran.
Die Solos sind ebenso psychedelisch wie die durchaus lesenswerten Texte von Banddenker und Gitarrist Frederik Thordendal, die bemerkenswerte Metaphern zum menschlicnen Zusammenleben aufweisen. Bei den schiefen, langgezogenen Tönen von "Corridor Of Chameleons" erscheint das Bild eines langsam vor sich hinkriechenden Reptils fast von alleine.
Vorallem aber zeigen Meshuggah, dass Härte nicht zwangsläufig etwas mit Geschwindigkeit zu tun haben muss. Denn schnelle Songs wie der Opener "Concatenation" sind ebenso brachial wie Mid-Tempo-Nackenbrecher wie das geniale "Neurotica".
Was den Schweden eigentlich die Höchstpunktzahl vergeigen müsste, ist das Schlussstück "Elastic". Über 9 Minuten der Spielzeit nur mit einem elektronischen Störgeräusch zu füllen, empfinde ich schon fast als Veralberung. Ob das noch Kunst zu nennen ist, sei dahingestellt. Vorallem aber verdirbt der endlose Schluss das eigentlich passende und allmählich ruhiger werdende Ende des Songs und der Platte: Wenn der Hörer, niedergewalzt von diesem musik-gewordenen 40-Minuten-Orgasmus, erschöpft vor der Anlage liegt, kommen die schiefen, wabernden Gitarrensounds genau zum richtigen Zeitpunkt.
Doch bei dem Rest der Platte muss über so eine Kleinigkeit hinweggesehen werden. Deshalb: Volle Punktzahl für das meiner Meinung nach bisher beste Meshuggah-Album.
Auf genau solch einen Trip schicken Meshuggah den Hörer auf ihrem 98er Werk Chaosphere.
Denn was die irren Schweden hier abliefern, lässt sich kaum beschreiben, sondern nur begreifen. Am besten mit aufgerissener Anlage, oder mit Kopfhörer. Erst wenn man gespürt hat, wie sich die bleiernen Gitarrenwände aus den Boxen schälen und sich bis in die letzte Gehirnwindung fräsen, wie Bass, Gitarre und Schlagzeug, die alle einen anderen Takt spielen, zu einem einzigen irrsinnigen Takt verschmelzen und wie das vor Hass und Verachtung triefende Geschrei von Frontkeule Jens Kidman wie ein Hagelschauer auf einen niedergeht... dann, dann erkennt man das eiserne, maschinelle und hochtechnische und dennoch so emotionale System, das hinter dieser Musik steckt. Die BMler können solange ins Mikrophon krächzen und keifen, bis ihnen der Leibhaftige persönlich den Rachen hochgeklettert kommt, an die Intensität von Kidman, wenn er dem hilflosen Hörer ein unbarmherziges "I'm the lost! I'm average! I'm common!/ I'm infection! I'm human! I'm common!" (The Mouth Licking What You've Bled) entgegenschleudert, kommen sie niemals heran.
Die Solos sind ebenso psychedelisch wie die durchaus lesenswerten Texte von Banddenker und Gitarrist Frederik Thordendal, die bemerkenswerte Metaphern zum menschlicnen Zusammenleben aufweisen. Bei den schiefen, langgezogenen Tönen von "Corridor Of Chameleons" erscheint das Bild eines langsam vor sich hinkriechenden Reptils fast von alleine.
Vorallem aber zeigen Meshuggah, dass Härte nicht zwangsläufig etwas mit Geschwindigkeit zu tun haben muss. Denn schnelle Songs wie der Opener "Concatenation" sind ebenso brachial wie Mid-Tempo-Nackenbrecher wie das geniale "Neurotica".
Was den Schweden eigentlich die Höchstpunktzahl vergeigen müsste, ist das Schlussstück "Elastic". Über 9 Minuten der Spielzeit nur mit einem elektronischen Störgeräusch zu füllen, empfinde ich schon fast als Veralberung. Ob das noch Kunst zu nennen ist, sei dahingestellt. Vorallem aber verdirbt der endlose Schluss das eigentlich passende und allmählich ruhiger werdende Ende des Songs und der Platte: Wenn der Hörer, niedergewalzt von diesem musik-gewordenen 40-Minuten-Orgasmus, erschöpft vor der Anlage liegt, kommen die schiefen, wabernden Gitarrensounds genau zum richtigen Zeitpunkt.
Doch bei dem Rest der Platte muss über so eine Kleinigkeit hinweggesehen werden. Deshalb: Volle Punktzahl für das meiner Meinung nach bisher beste Meshuggah-Album.