Mögen oder nicht mögen, das ist hier die Frage. Beim zweiten Album der schwedischen Band DIMENSION ZERO könnte man aufgrund der sauberen Produktion, der ordentlich gespielten Instrumente und der trotz aller Schnelligkeit und Brutalität stets mit einem Funken Melodie ausgestatten Songs ein begeistertes Review schreiben. Man könnte sich aber auch darauf stützen, dass es mittlerweile Hunderte von Bands gibt, die diesen typisch schwedischen Sound schon vor Jahren spielten und noch spielen. Namen wie AT THE GATES, frühen DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES seien hier nur mal exemplarisch genannt. Dass Jesper Strömblad, seines Zeichens Klampfer bei letztgenannter Band, bei DIMENSION ZERO den Bass bedient, zeigt einmal mehr, dass Schweden ein recht kleines Land und Bandinzest nichts ungewöhnliches ist. Weiteres prominentes Mitglied ist übrigens Jocke Göthberg, der früher bei Marduk angestellt war.
Und während die 9 Songs plus Intro wieder mal in einer guten halben Stunde an mir vorbeirauschen, frage ich mich nun immer noch, ob ich diese Scheibe nun gut finden soll oder nicht. Die doch recht heftigen und häufigen Speedparts laufen immer nach dem selben Schema ab und bieten trotz leicht variierender Back-Melodic Parts kaum Abwechslung. Allerdings gibts es dann wieder so ein paar erinnerungswürdige Momente, die den Gesamteindruck doch nicht ganz so schlecht aussehen lassen, wie zunächst vermutet. Stücke wie "Immaculate" oder das finale "Di'i Minores" beispielsweise lassen eine echte Identifikation zu und sind schon irgendwie richtig gut geworden.

Letztendlich fällt die Entscheidung dann aber doch recht leicht, wenn ich mir überlege, ob ich mir beim nächsten Mal lieber "This Is Hell" oder IN FLAMES' "The Jester Race" reinziehen würde, denn da haben die Entflammten eindeutig die besseren Argumente. Mehr als 6 ordentliche Pünktchen sind also nicht drin.