Gewohnt hart und trocken knarzt der Sound von PRO-PAIN aus den Boxen. Das New Yorker Veteranen-Quartett bietet nicht viel Neues und legt nun sein zehntes Studioalbum der treuen Fangemeinde vor und will so programmatisch einen zehnten Kreuzzug entfachen. Vor fünfzehn Jahren herrschten noch beinharte Sounds und vor allem massive Langsamkeit, welche die Band schon seit einiger Zeit abgestreift hat. Die Hardcore-Veteranen brettern insgesamt zügig durch ihre Tracklist, die ein wenig die bullige Massivität von einst missen lässt. Klimchuck/Klinger bereichern hin und wieder die recht simplen Riffs mit ein paar rockig-bluesigen Hooklines und geschickt gesetzten Soli. Tempomäßig ist ebenfalls Abwechslungsreichtum angesagt und variiert zwischen hektischen Stücken („Leveler“), schnellen Nummern („The New Reality“) und gewohnt wuchtig langsamen Songs („Impeach, Indict, Imprison“ und „Iraqnam“).

PRO-PAIN erfinden sich auf diesem Album nicht neu. Aber sie beweisen, dass sie durchaus mucken und solide Songs schreiben können, die durchaus auf die Zwölf kloppen. Die holprige Hektik auf diesem Album steht PRO-PAIN allerdings nicht so gut zu Gesicht. Dann schon eher die herrlich betonwandigen Abrissbirnen, wie "Iraqnam". Gewagt sind allerdings die Songexperimente „Beyond The Pale“ und „Live Free (Or Die Trying)“ mit ihren clean gesungenen Einsprengeln und ihren Affinitäten zum Powermetal („Beyond ...“) und Punkrock („Live Free ...). Ob Gary Meskil & Co. damit noch die Leute überraschen dürften, steht wohl in einer anderen Kristallkugel.