Nuclear Assault - Louder Harder Faster (DVD)

Nuclear Assault - Louder Harder Faster (DVD)
Thrash Metal
erschienen am 25.05.2007 bei Locomotive Music
dauert 40:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Rise from the ashes
2. Brainwashed
3. F#
4. New Song
5. Critical Mass
6. Game over/Butt fuck
7. Sin
8. Price of Freedom
9. Long Haired Asshole
10. Trail of Tears

Die Bloodchamber meint:

Vorweg: Bis dato bin ich noch nie in den zweifelhaften Genuss einer Live-Darbietung von NUCLEAR ASSAULT gekommen – und nach dem Konsum dieser DVD will ich es auch niemals werden. Es war mir nicht nur einmal während des Schauens der DVD ein Rätsel, wie diese Jungens mal Scheiben wie „Game Over“ oder „Handle with care“ einspielen konnten. Aber schön der Reihe nach.

Aufgezeichnet wurde die DVD während einer Show im Jahre 2005. Ich habe nichts dagegen, wenn Live-Mitschnitte nicht mit 20 verschiedenen Kameras aufwarten können und so geht die Qualität von „Louder Faster Harder“ auch gerade noch durch. Berauschend ist sie aber beim besten Willen nicht.
Musikalisch wird der gewohnte Thrash-Metal geboten, aber in einer spielerischen Qualität, die mich hin und wieder echt erschreckt. Es kann ja mal passieren, dass beim Thrash-Metal der Schlagzeuger davon rennt, aber permanent? Gesanglich hat John Connelly auch schon mal bessere Zeiten erlebt und seine Soli-Künste sind einfach grenzwertig. Teilweise wurden seine Soli-Spuren einfach rausgeschnitten – was bleibt sind fliegende Finger, das Ohr wird glücklicherweise geschont.
Optisch ist der ewig bangende Bassist Danny Lilker der Anziehungspunkt, auch Connelly kann hin und wieder die Augen auf sich ziehen. Völlig aus dem Rahmen fällt Anthony Bramante mit seinem steifen, verkrampften Acting. Das wirkt ein wenig, als hätte man dem lieben Samson von der Sesamstraße ne Gitarre umgehängt und ihn gezwungen böse zu schauen. Nein, echt fehl am Platz.
Die Songauswahl geht eigentlich in Ordnung, nur den Country-Song „Long Haired Asshole“ vom 2005er Machwerk „Third World Genocide“ hätte man sich sparen können. Aber selbst coole Songs kommen bei der Spielweise der vier Mannen, die schlicht nicht tight ist, nicht auf den Punkt kommt, öde daher. Schade.
Neben dem Konzert gibt es noch eine Menge Bonusmaterial, Slide-Shows mit netter Hintergrundmusik, ein Interview (komplett ohne Bild) das durchaus Spaß macht, weitere Video-Mitschnitte, die aber qualitativ noch mieser sind und bei denen man teilweise froh ist, wenn man wenigstens erkennen kann, ob die Zuschauer oder die Bühne gefilmt wird und zu guter Letzt gibt es noch zwei Video-Clips, u.a. auch von „Long Haired Asshole“. Abgefahren, was die Jungs da abziehen...den Song macht es allerdings kaum besser.

Tja, sollten NUCLEAR ASSAULT nach so langer Zeit und so vielen schlechten Alben noch Fans haben, dann weiß ich nicht, ob jene mit dieser DVD wirklich etwas anfangen können. Für die normale Sammlung stellt „Louder Harder Faster“ allerdings keine Bereicherung dar.
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