Hier haben wir es mal wieder mit dem Phänomen „Zu viel gewollt“ zu tun. Ein Phänomen, das sich eigentlich bei Anfänger-Bands meistens bemerkbar macht. Allerdings glaube ich nicht, daß es sich bei den Österreichern um Anfänger handelt, dafür ist die Beherrschung der Instrumente und das Zusammenspiel einfach zu gut.

Auf der anderen Seite sollte man das technische Können jedoch besser bündeln und ohne zuviel Firlefanz zum Punkt kommen. Man muß schließlich nicht eine progressive Wendung nach der anderen konstruieren, um gute Songs zu schreiben. Und genau daran kranken die ersten beiden Songs „The Awakening“ und „A Fairytale…“. Ein weiteres Manko ist der in meinen Augen zähneziehende Gesang von FronterThomas Tieber, der mir gerade bei den genannten Songs komplett die Zehennägel auf halb zwölf treibt.

Daß es aber auch anders geht, zeigt das eher straight los losrockende „Evil Love“, das die Band etwas aus der Progressive/Power Metal-Schiene raus hebt und eher die hardrockenden Wurzeln der Band aufzeigt. Allerdings hätte man gerade hier auf den weiblichen Gesang von Evelin Pieler verzichten können, da sie dem Song keinerlei wirkungsvolle Elemente zufügen kann. Dafür zeigt Thomas Tieber hier aber, daß er mehr drauf hat, als wie ein greiser Bernhard Weiss (AXXIS) zu klingen.

Und mit dem orchestralen „Twilight World“ wird dann komplett gezeigt, zu was die Band wirklich fähig ist, wenn sie den unnötigen Ballast über Bord wirft und sich auf das Wesentliche konzentriert. Hier stimmt dann endlich mal wirklich alles und man hat den ganzen Tag einen Ohrwurm in der Muschel. Jungs, genau SO muß das aussehen!!! Bitte in Zukunft nur noch Songs von diesem Kaliber!!! Und wenn ihr Evelin singen lasst, dann doch bitteschön so wie im ebenso tollen Rausschmeißer „Ecliptica“!!! Hätten alle Songs die Qualität dieser Teile und würde der Gesang nicht öfter mal schwer nerven, stünde hier eine um einiges höhere Wertung als die 5,5!