Fjoergyn - Sade Et Masoch
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Prolog
2. Das Leid Des Einhorn
3. Die Hierarchie Der Engel
4. Ach Sprich Doch...
5. Masoch
6. Katharsis
7. Ich Sah Den Himmel Weinen
8. Narziss
9. Sade
Die Bloodchamber meint:
Es gibt Standardwerke, die man als ernstzunehmender Durchschnittsmenschenfeind im Cd-Regal stehen haben sollte, um sich an tiefsinnigen Gesprächen mit gleich gesinnten Unbekannten nach dem einen oder anderen Bier zu viel noch ordentlich beteiligen zu können, obwohl man meistens genauso wenig Ahnung hat wie sein Gegenüber. Glücklicherweise gehört der Zweitling des deutschen Ausnahmeprojekts FJOERGYN nicht zu diesen. Auf „Sade et Masoch“ bekommt man dagegen ein ausgereiftes Konzept mit massig Hintergedanken und ordentlichem, künstlerischen Anspruch in einer recht untypischen, aber überzeugenden Form.
Aus dem einstmaligen, als solches ursprünglich konzipierten Soloprojekt des Bandkopfes Stephan L. ist eine ernstzunehmende Band geworden, die nun in voller Besetzung auch durchaus ansprechende Auftritte abliefern kann, wie man es zum Beispiel auf dem Ragnarök Festival diesen Jahres erleben durfte. Auch wenn die klassischen Elemente immer noch vom Band kommen, ist ein Ersetzen des Drummcomputers eine wirklich feine Sache. Das Nichtvorhandensein eines Keyboarders, dürfte in diesem Fall sowieso die beste Lösung sein und dem ganzen Projekt noch leicht industrielle Züge bewahren.
Wie dem auch sei, dieses Album hat für die geneigte Seele einiges an stimmungsvollen Antonymen zu bieten, ohne dabei das Hörvergnügen einzuschränken oder aus dem Leim zu geraten. Schon allein das Klangbild gestaltet sich dermaßen Facettenreich und neuartig, obwohl es sich im Grunde nur um eine gelungene Verschmelzung der metallischen und der klassischen Welt handelt, die sich szenenhaft und trotzdem flüssig dem Hörer erschließt.
Der Einstieg mag vielleicht etwas weniger beeindruckend ausfallen, da das Werk als Ganzes im Ablauf kaum nachvollziehbar wirkt, aber schon bald kristallisieren sich unwiderstehliche Sequenzen heraus, die einem tagelang durch den Kopf geistern. Die simplen Pianogrundmuster und der recht konventionelle Gitarreneinsatz geben eine schöne Führung vor, die produktiv und zugleich kontraproduktiv von den verschieden intensiven Klassiksequenzen hinterlegt werden. Hier zeigt sich der wundervoll satirische Charakter des Albums. Die Klassik vermittelt eine Stimmung die zwischen glorifizierend positiv und neutral pendelt, wodurch der leicht tragische Unterton in der Regel beinahe überspielt wird. Die Streicher und Bläser produzieren ein erhabenes Freudenlied, das im Kontrast zum textlichen Inhalt, meist aber nicht seiner Vortragsweise steht. Hier wird eine Hassode auf den Menschen vorgetragen, die trotz der bitteren Texte, selbstbewusst und spöttisch fröhlich über diesen triumphiert. Konstanter Höhepunkt des Albums sind ohnehin die konzeptionellen Texte. Mal poetisch, mal als Dialog oder auch vergleichbar mit dem imperativen Zitieren einer Bibelstelle trägt man das Material vor und manchmal scheint es, als wolle man den Hörer oder gar die gesamte Welt direkt anklagen. Dies geschieht ebenfalls äußerst flexibel in schwarzmetallischer, reiner oder auch flüsternder Weise. Für besondere Augenblicke sorgen zudem die klaren Passagen des Zweitsängers, die sich unumgänglich ins Gehirn fräsen.
Was soll ich sagen? Zu diesem Album könnte man ohne Probleme reinen Gewissens seinen eigenen Untergang und den der Menschheit obendrein feiern. Wenn ich bedenke, wie oft ich diese Platte nun schon gehört habe und wie lange diese Sucht wahrscheinlich noch andauern wird, dann vergebe ich hier reinen Gewissens eine entsprechende Punktzahl.
Aus dem einstmaligen, als solches ursprünglich konzipierten Soloprojekt des Bandkopfes Stephan L. ist eine ernstzunehmende Band geworden, die nun in voller Besetzung auch durchaus ansprechende Auftritte abliefern kann, wie man es zum Beispiel auf dem Ragnarök Festival diesen Jahres erleben durfte. Auch wenn die klassischen Elemente immer noch vom Band kommen, ist ein Ersetzen des Drummcomputers eine wirklich feine Sache. Das Nichtvorhandensein eines Keyboarders, dürfte in diesem Fall sowieso die beste Lösung sein und dem ganzen Projekt noch leicht industrielle Züge bewahren.
Wie dem auch sei, dieses Album hat für die geneigte Seele einiges an stimmungsvollen Antonymen zu bieten, ohne dabei das Hörvergnügen einzuschränken oder aus dem Leim zu geraten. Schon allein das Klangbild gestaltet sich dermaßen Facettenreich und neuartig, obwohl es sich im Grunde nur um eine gelungene Verschmelzung der metallischen und der klassischen Welt handelt, die sich szenenhaft und trotzdem flüssig dem Hörer erschließt.
Der Einstieg mag vielleicht etwas weniger beeindruckend ausfallen, da das Werk als Ganzes im Ablauf kaum nachvollziehbar wirkt, aber schon bald kristallisieren sich unwiderstehliche Sequenzen heraus, die einem tagelang durch den Kopf geistern. Die simplen Pianogrundmuster und der recht konventionelle Gitarreneinsatz geben eine schöne Führung vor, die produktiv und zugleich kontraproduktiv von den verschieden intensiven Klassiksequenzen hinterlegt werden. Hier zeigt sich der wundervoll satirische Charakter des Albums. Die Klassik vermittelt eine Stimmung die zwischen glorifizierend positiv und neutral pendelt, wodurch der leicht tragische Unterton in der Regel beinahe überspielt wird. Die Streicher und Bläser produzieren ein erhabenes Freudenlied, das im Kontrast zum textlichen Inhalt, meist aber nicht seiner Vortragsweise steht. Hier wird eine Hassode auf den Menschen vorgetragen, die trotz der bitteren Texte, selbstbewusst und spöttisch fröhlich über diesen triumphiert. Konstanter Höhepunkt des Albums sind ohnehin die konzeptionellen Texte. Mal poetisch, mal als Dialog oder auch vergleichbar mit dem imperativen Zitieren einer Bibelstelle trägt man das Material vor und manchmal scheint es, als wolle man den Hörer oder gar die gesamte Welt direkt anklagen. Dies geschieht ebenfalls äußerst flexibel in schwarzmetallischer, reiner oder auch flüsternder Weise. Für besondere Augenblicke sorgen zudem die klaren Passagen des Zweitsängers, die sich unumgänglich ins Gehirn fräsen.
Was soll ich sagen? Zu diesem Album könnte man ohne Probleme reinen Gewissens seinen eigenen Untergang und den der Menschheit obendrein feiern. Wenn ich bedenke, wie oft ich diese Platte nun schon gehört habe und wie lange diese Sucht wahrscheinlich noch andauern wird, dann vergebe ich hier reinen Gewissens eine entsprechende Punktzahl.