Geil am Seil! SPLITTER sind, schneller als zu erwarten war, wieder da und veröffentlichen dieser Tage ihre erste Langspielplatte. Glücklicherweise können sie sich damit auch von dem Image rehabilitieren, ein Nachfolger von NASUM zu sein. Letztlich vermag wohl keine Band auf dem Planeten, dieses Erbe achtbar abzutreten.

Offenbar haben die fünf Burschen beim Komponieren ihrer neuen Musik keinen Grund gefunden, die Geschwindigkeit auch nur im Mikrobereich zu drosseln. Wozu auch? Schließlich beherrschen sie die High End Bereiche bestens. Größtenteils gibt es also immer ordentlich mit dem Dampfhammer auf die Ohren – Speed Punk quasi. Dazu sind SPLITTER mit einem Frontmann gesegnet, der mit seinem Gesang dieses hohe Tempo mitgehen kann – wie Tom Araya zu seinen besten Zeiten. Die Songs sind aber trotz allem enorm vielschichtig, so dass man auch zu seinen wohl verdienten Entspannungspausen kommt, in denen, dem Chili-Döner bei Erkan in Frankfurt gleich, der Groove regiert. Das wichtigste Element, mit dem sich SPLITTER von anderen Bands dieses Kalibers unterscheiden, sind die bisweilen erklingenden deprimierten (nicht depressiven, da besteht ein kleiner Unterschied) Gitarrenmelodien. Sie sind zwar nicht permanent so präsent wie bei „Om Vingar Fanns“, aber dennoch kontinuierlich, wenn auch meist hintergründig vernehmbar.

In Verbindung mit dem Booklet (in dem eine Erklärung zu jedem einzelnen Text in Englisch zu finden ist) lässt sich einfach nachvollziehen, warum die von den Schweden selbst gewählte Bezeichnung für ihre Musik sehr treffend ist: Tragedy Grind.