Doomsword - My Name Will Live On
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Death of ferdia
2. Gergovia
3. Days of high adventure
4. Steel of my axe
5. Claidheamh solais (Sword of light)
6. Thundercult
7. Luni
8. Once glorious
9. The great horn
Die Bloodchamber meint:
Neues Album, neues Glück - das trifft bei "My Name Will Live On" den Nagel auf den Kopf, denn DOOMSWORD haben neben technisch versierter Verstärkung auch die Freude an der Geschwindigkeit wiederentdeckt. Dass diese Umstände für ein erneut modifiziertes Klangbild sorgen, dürfte klar sein, also schauen wir uns den Silberling etwas näher an.
Der grandiose Opener "Death Of Ferdia" und das folgende "Gergovia" geben sich zunächst ganz unschuldig und könnten mit ihren rollenden Riffs auch gut auf dem Zweitling der Italiener gestanden haben. Zwar fallen bereits hier die merklich flotteren Soli und ein genereller Dynamikzuwachs auf, aber insgesamt wiegt das Doppelpack den Hörer doch in vertrauter Sicherheit - Schicksalsschwert vom Feinsten.
Was dann allerdings ab "Days Of High Adventure" und vor allem "Steel Of My Axe" abgeht, lässt mir als erklärtem Fan der beiden Vorgängerscheiben mal eben die Zunge erlahmen: Statt atmosphärischem Epic Doom treten die Stiefelwikinger eine Retro-Lawine los, die sich gewaschen hat und den Achtziger-Heavy Metal mehr als nur streift. Der an "MCXIX" erinnernde, flotte Stampfer "Days..." klingt dabei noch sehr harmonisch, zieht das Tempo allerdings bereits merklich an und dient somit als Vorbereitung auf das für DOOMSWORD-Verhältnisse pfeilschnelle "Steel Of My Axe", was zumindest für mich die Grenze dessen markiert, was der nach wie vor exzellente Sänger Deathmaster sich zumuten sollte. Das Problem ist nämlich, dass in den schnellen, fast hektischen Versen genau jene epische Magie seines Organs untergeht, die DOOMSWORDs Grosstaten in meinen Augen auszeichnet.
Wiedergutmachung folgt in Form des Langläufers "Claidheamh Solais", der sich auf alte Stärken besinnt, dabei jedoch - wie die Scheibe insgesamt - etwas bunter klingt, als man es von der Band bisher gewohnt war. Auch "Thundercult" (mit schöner Doublebasspassage) und das eher schwache "Luni" ringen mit aller Macht um Abwechslung und erwecken den Eindruck, dass hier eine Band um jeden Preis kreative Sackgassen zu vermeiden sucht. Mag sein, dass sich in gelegentlich nahe der Überfrachtung schlitterndem Songwriting und exzessiven Soli der Einfluss der neuen Musiker zeigt, die allesamt recht erfahren und technisch fähiger sind - ob diese neuen Möglichkeiten nun Fluch oder Segen für das Gesamtwerk sind, liegt im Auge des Betrachters, zumal gerade bei "Luni" einfach kein Funke zünden will.
Wie es richtig geht, zeigt das mächtige "Once Glorious" mit akustischem Gitarrenintro, treibender Rhythmik und exzellenten Chören, über die sich dann auch wieder jene schicksalschwangeren, leicht melancholischen Gesangslinien legen, die punktgenau für Gänsehaut sorgen. Mit dem trotz seiner angemessenen Schwere pflegeleichten "The Great Horn" entlassen DOOMSWORD den Hörer schliesslich mit einer Menge Fragezeichen.
Die Italiener haben sich auf dem recht verspielten, bunten "My Name Will Live On" in vielerlei Hinsicht neu erfunden und setzen mehr denn je auf variables, vielschichtiges Songwriting. Was den daraus resultierenden Stücken in meinen Augen fehlt, ist das Reduzierte, das Klare, was den Vorgängern eine unglaubliche Intensität bescherte: Wo einst jeder Solopart an genau der richtigen Stelle kam, steht nun eine teils befremdliche Flut an Fiedeleien; wo früher Spannung aufgebaut wurde, um sich schliesslich an dem einen Punkt - und genau dort! - zu entladen, galloppieren die Italiener nun fast gehetzt zwischen einer Vielzahl von Stimmungen, was nicht immer stimmig wirkt und bisweilen eher nach Beschäftigungstherapie riecht.
Wer sich in der brütenden Schlachtenmalerei der Italiener schon immer etwas mehr Heavy Metal erhoffte, sollte hier fündig werden - Freunden der letzten beiden Werke sei vorab zur Probesitzung geraten.
Zwei Highlights findet ihr mit "Death Of Ferdia" und "Days Of High Adventure" im Player dieser Seite: www.lastfm.de/music/Doomsword
Der grandiose Opener "Death Of Ferdia" und das folgende "Gergovia" geben sich zunächst ganz unschuldig und könnten mit ihren rollenden Riffs auch gut auf dem Zweitling der Italiener gestanden haben. Zwar fallen bereits hier die merklich flotteren Soli und ein genereller Dynamikzuwachs auf, aber insgesamt wiegt das Doppelpack den Hörer doch in vertrauter Sicherheit - Schicksalsschwert vom Feinsten.
Was dann allerdings ab "Days Of High Adventure" und vor allem "Steel Of My Axe" abgeht, lässt mir als erklärtem Fan der beiden Vorgängerscheiben mal eben die Zunge erlahmen: Statt atmosphärischem Epic Doom treten die Stiefelwikinger eine Retro-Lawine los, die sich gewaschen hat und den Achtziger-Heavy Metal mehr als nur streift. Der an "MCXIX" erinnernde, flotte Stampfer "Days..." klingt dabei noch sehr harmonisch, zieht das Tempo allerdings bereits merklich an und dient somit als Vorbereitung auf das für DOOMSWORD-Verhältnisse pfeilschnelle "Steel Of My Axe", was zumindest für mich die Grenze dessen markiert, was der nach wie vor exzellente Sänger Deathmaster sich zumuten sollte. Das Problem ist nämlich, dass in den schnellen, fast hektischen Versen genau jene epische Magie seines Organs untergeht, die DOOMSWORDs Grosstaten in meinen Augen auszeichnet.
Wiedergutmachung folgt in Form des Langläufers "Claidheamh Solais", der sich auf alte Stärken besinnt, dabei jedoch - wie die Scheibe insgesamt - etwas bunter klingt, als man es von der Band bisher gewohnt war. Auch "Thundercult" (mit schöner Doublebasspassage) und das eher schwache "Luni" ringen mit aller Macht um Abwechslung und erwecken den Eindruck, dass hier eine Band um jeden Preis kreative Sackgassen zu vermeiden sucht. Mag sein, dass sich in gelegentlich nahe der Überfrachtung schlitterndem Songwriting und exzessiven Soli der Einfluss der neuen Musiker zeigt, die allesamt recht erfahren und technisch fähiger sind - ob diese neuen Möglichkeiten nun Fluch oder Segen für das Gesamtwerk sind, liegt im Auge des Betrachters, zumal gerade bei "Luni" einfach kein Funke zünden will.
Wie es richtig geht, zeigt das mächtige "Once Glorious" mit akustischem Gitarrenintro, treibender Rhythmik und exzellenten Chören, über die sich dann auch wieder jene schicksalschwangeren, leicht melancholischen Gesangslinien legen, die punktgenau für Gänsehaut sorgen. Mit dem trotz seiner angemessenen Schwere pflegeleichten "The Great Horn" entlassen DOOMSWORD den Hörer schliesslich mit einer Menge Fragezeichen.
Die Italiener haben sich auf dem recht verspielten, bunten "My Name Will Live On" in vielerlei Hinsicht neu erfunden und setzen mehr denn je auf variables, vielschichtiges Songwriting. Was den daraus resultierenden Stücken in meinen Augen fehlt, ist das Reduzierte, das Klare, was den Vorgängern eine unglaubliche Intensität bescherte: Wo einst jeder Solopart an genau der richtigen Stelle kam, steht nun eine teils befremdliche Flut an Fiedeleien; wo früher Spannung aufgebaut wurde, um sich schliesslich an dem einen Punkt - und genau dort! - zu entladen, galloppieren die Italiener nun fast gehetzt zwischen einer Vielzahl von Stimmungen, was nicht immer stimmig wirkt und bisweilen eher nach Beschäftigungstherapie riecht.
Wer sich in der brütenden Schlachtenmalerei der Italiener schon immer etwas mehr Heavy Metal erhoffte, sollte hier fündig werden - Freunden der letzten beiden Werke sei vorab zur Probesitzung geraten.
Zwei Highlights findet ihr mit "Death Of Ferdia" und "Days Of High Adventure" im Player dieser Seite: www.lastfm.de/music/Doomsword