Whitechapel - The Somatic Defilement

Whitechapel - The Somatic Defilement
Death Metal
erschienen am 21.09.2007 bei Siege Of Amida
dauert 32:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Necrotizing
2. Somatic Defilement
3. Devirgination Studies
4. Prostatic Fluid Asphyxiation
5. Fairy Fay
6. Ear to Ear
7. Alone in the Morgue
8. Festering Fiesta
9. Vicer Exciser
10. Articulo Mortis

Die Bloodchamber meint:

Für alle, die es noch nicht wissen; WHITECHAPEL ist ein Stadtteil im armen Osten Londons, der heute immer noch mit der mittlerweile verbotenen öffentlichen Prostitution verbunden wird, ein Umstand, der auf das Jahr 1888 zurückzuführen ist, in dem ein gewisser Jack the Ripper fünf Huren in ihre Einzelteile zerlegt hat. Und hier schließt sich dann auch schon der thematische Kreis zum Death Metal.

Die Amis von WHITECHAPEL kommen dann auch in einer ähnlich fiesen Art daher, wie der gute Jack, und metzeln phonetisch so ziemlich alles nieder. Dass dabei drei Gitarren geschwungen werden macht die Musik auf ''The Somatic Defilement'' nur noch dichter und packender. Auch wenn die Musik als solche nun wirklich nicht mit Neuheiten glänzen kann, so wird hier im Tempobereich mit Varianten gespielt, von rasend schnellen Grindelementen bis hin zu doomigen Breaks, sodass man dadurch nie gelangweilt wird. Schon der Opener gibt klar die Richtung an, in die die Reise gehen wird; geradeaus und ohne Schnörkel peitscht sich die Instrumentalfraktion gegenseitig nach vorne und paart sich hervorragend mit den Vocals, die sowohl beim Gurgeln als auch beim Schreien überzeugen können. Und so setzt sich das dann bis zum Ende fort und steigert sich bis dahin sogar noch. Zwar sind die Stücke alle irgendwie von der Qualität recht ähnlich, aber für WHITECHAPEL ist das nur der Weg zum Höhepunkt, der, nach einem paranoiden Zwischenstop bei ''Alone In The Morgue'', mit ''Articulo Mortis'' am Schluss der Scheibe auf den Hörer lauert. Ein extrem verschachteltes Teil, das alle Feinheiten des Songwritings in sich vereint und erhöhtes Suchtpotenzial mit sich bringt.
Ein großer Nachteil an ''The Somatic Defilement'' ist allerdings der Sound, der leider ein wenig zu viele Mitten mitbekommen hat, sodass die Tiefen, die diese Musik auszeichnen würde, häufig in einem matschigen Tümpel versinken.

Da bei der Band als Gründungsjahr 2006 angegeben wird, ist es wirklich ein starkes und erwachsen wirkendes Debüt geworden, wenn auch leider zu kurz ausgefallen. Es bleibt abzuwarten, ob das Niveau, das hier schon geboten wird, auch in Zukunft gehalten werden kann. Für den Moment ist ''The Somatic Defilement'' nichts weiter als eine klare Kaufempfehlung!
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