Falls es jemand noch nicht mitbekommen haben sollte: hinter HEAVEN AND HELL verbirgt sich nicht nur einer der besten Metal Songs aller Zeiten, sondern auch die aktuelle Besetzung von BLACK SABBATH, bestehend aus dem alten Line Up mit Ronnie James Dio, Tony Iommi, Geezer Butler und Vinny Appice. Unter diesem Namen tourt man momentan durch die Weltgeschichte und spielt (natürlich) nur Songs der Alben, welche mit diesen Herren zusammenhängen – sicherlich eine gelungene Abwechslung für Iommi und Butler, die ja seit zehn Jahren dank Ozzy nahezu die gleiche Setlist runterdaddeln müssen.

Was lag also näher, als bei einem Konzert der Tour die Kameras anzuschmeißen, um dieses Ereignis für die Nachwelt festzuhalten? Die Wahl fiel schließlich auf die wunderschöne Radio City Music Hall, eine riesige Halle mit aufsteigenden Logen und roten Vorhängen vor der Bühne. Diese Location passt perfekt zur Show der Band, denn sie unterstützt die bedächtige, dunkle Atmosphäre, die vor allem aufgrund der reduzierten Lichteinsätze und des schlichten Bühnenbildes kreiert wird, nahezu perfekt.

Es ist also alles angerichtet. Und was machen HEAVEN AND HELL daraus? Nun, in etwa genau das, was man erwarten konnte: sie liefern eine routinierte, teilweise auch beeindruckende Show ab, die natürlich in erster Linie von den großartigen Songs lebt. So gibt es fast das komplette „Heaven And Hell“ Album zu hören, dazu die Highlights von „Mob Rules“ und sogar drei Tracks des geschmähten „Dehumanizer“ Reunion Werkes. Zwischendurch streut die Band mit „The Devil Cried“ und „Shadow Of The Wind“ auch zwei brandneue Tracks ein, die für die Compilation „The Dio Years“ aufgenommen wurden. Die Songs sind zwar beide gut, gehen aber zwischen der geballten Klassikerwucht doch etwas unter. Aber egal, dafür wird man durch vergessene Perlen wie „Voodoo“, „Computer God“ oder „Lonely Is The Word“ mehr als nur entschädigt.
An der Performance der Truppe gibt es naturgemäß ebenfalls nichts auszusetzen, auch wenn Dio wirklich der einzige ist, der sich auf der Bühne etwas bewegt. Dass er darüber hinaus trotz seines biblischen Alters immer noch fantastisch singt, beeindruckt umso mehr. Und auch Riffmeister Iommi darf noch mal zeigen, dass er auch gute Soli auf dem Kasten hat. Bei den Shows mit Ozzy geht das ja leider immer unter.

Da auch Bild und Ton fehlerfrei eingefangen wurden und man noch ne halbe Stunde Backstage Material mit draufgepackt hat, bleibt mir nichts anderes übrig, als diese DVD hier vorbehaltlos zu empfehlen – das ist Metal Geschichte live.

Alternativ kann man „Live From Radio City Music Hall“ übrigens auch als Audio Doppel CD erwerben.