Tourettes - Treason Songs

Tourettes - Treason Songs
Modern Thrash Metal
erschienen am 16.11.2007 bei Armageddon Music
dauert 41:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Clean
2. Diatribe
3. Seasoned In Destruction
4. Miss Misogyny
5. Rivers
6. Ghost Parade
7. D.N.A.
8. Trinity
9. Johnny Wad
10. Hope Springs Eternal
11. 3am Quarter

Die Bloodchamber meint:

Die australische Combo um Sängerin Michele Madden startet einen erneuten Versuch, sich die Herzen und Gehörgänge des geneigten Metalpublikums zu erschließen. Neues Album, neues Glück? Wer weiß, was TOURETTES diesmal am Start hat. Zumindest das Cover lässt autoaggressive Suggestionen zu. Es ist sicher keine gute Idee, sich als Erhängte abbilden zu lassen.

Denn die Musik sollte Aufhänger genug sein für dieses Album. So nähert man sich optisch einem Gore- und Splatterpublikum, das beim Lesen der Tracklist und Hören der Songs sicherlich enttäuscht würde. TOURETTES schafft es nämlich, ihre thrashigen Strukturen gehörig aufzubügeln und homogener zu gestalten. Dazu gehört auch das eine oder andere 'epische' Moment und ein gewisses eingängiges Muster. Dabei bewegt sich die Band meist im schleppenden Midtempobereich. Einige Keyboardpassagen, bzw. ruhige Stellen motzen das Ganze überraschenderweise auf, lassen die Songs abwechslungsreich und interessant erscheinen. Vor allem, wenn dabei die Songs eine andere Wendung bekommen. Aber der Sound ist auf diesem Album nicht der Freund von TOURETTES. Besonders die Gitarre klingt glanzlos unbrutal und erinnert an Spätachtziger-Thrashsounds. Leider fehlt es auch an gehörigen Bumms, der die Songs basslastiger werden lässt. Doch wer genau hinhört, erkennt das Potenzial von TOURETTES.

Zwischen schleifenden und ruppigen Rhythmen streut TOURETTES einige atonale Klänge ein, arbeitet mit Sprechgesang sowie ab und zu endzeitlich anmutenden Tritonien. Das ausgewogene Songwriting besticht durch Abwechslung und Kompaktheit. Das Quartett verliert sich nicht in seinen Ideen und verhilft seiner Musik zu einer gebündelten Durchschlagskraft. Wie gesagt, ein messerscharfer Sound würde besser aus den Boxen drücken. Zu bemängeln ist auch, das Sängerin Michele sich gesanglich nicht weiterentwickelt hat und noch immer wie eine röchelnde Hexe klingt. Aber das kann Geschmackssache sein.
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