Frisch wie aus dem Ofen einer bayrischen Backstub'n präsentieren sich die vier Münchner von GRANTIG mit ihrem Debüt-Album "So muss es sein". Das Quartett existiert erst seit 2004 und hat zuvor nur eine Demo mit dem selben Titel aufgenommen. Jedoch weiß der erste Longplayer schon in den ersten Sekunden zu überzeugen.

Eins ist schonmal vorweg zusagen: Jeder PANTERA-Anhänger wird bei GRANTIG definitiv auf seine Kosten kommen, denn die bluesigen Licks, die auch schon der gute alte Dimebag verwendete, sind hier en masse vorhanden. Weiterhin setzen die Gitarristen auf cleane, jazzig verspielte Gitarrenparts, die die Musik noch etwas interessanter gestalten (siehe Songs wie "Reflexion" oder "Immer wieder"). Zudem kommen noch fette Powerchords à la LEGION OF THE DAMNED/OCCULT zum Zuge, was die nötige Härte bringt.
PANTERA scheinen aber eher GRANTIGs Vorbilder zu sein, denn auch Sänger Jonathan könnte genau so gut Erbe von Phil Anselmo sein. Alles in allem also moderner Metal mit Thrash-Komponenten, der sich jedoch nicht nur auf Quintgriffe beruht oder irgendwelche Core-Elemente braucht. Songempfehlungen sind u.a. der Titeltrack "So muss es sein", "Sodom und Gomorrha" oder der bereits erwähnte Song "Reflexionen".

Am Sound stört aber, dass dieser viel zu fett produziert ist und man deutlich einen Schlagzeugtrigger heraushört. Weniger fett hätten die Songs immernoch ihre Vorzüge, und das gute Gitarrenspiel würde viel mehr zur Geltung kommen: Schade!
Insgesamt findet man mit GRANTIG aber ein schönes Stück kompromisslosen Metals, der seinesgleichen sucht, auch wenn Band- und Songtitel etwas gewöhnungsbedürftig sind. Doch, wie die vier uns schon gelehrt haben: So muss es sein!