Die polnische Hassbande haut mit „Morphosis“ ein ziemlich fettes Brett raus. Wie schon beim Vorgänger bietet HATE eine kompetent und sehr oft mitreißend vorgetragene sehr polnische Version von Black/Death Metal, die oft sehr effektvoll hin und wieder extrem nah am Kitsch mit elektronischen Spielereien aufgewertet wurden.

Nicht nur geografisch, sondern auch klanglich besteht eine sehr große Nähe zu ihren Landsmännern BEHEMOTH, wobei HATE nicht die gleichen kompositorischen Qualitäten aufweisen können und auch noch wesentlich deutlichere Verweise in Richtung Black Metal in ihrer Spielart des Metals aufnehmen.
Handwerklich absolut auf der Höhe zimmern HATE oft mit durchgetretenem Gaspedal, um dann mit sehr schönen melodiösen Wendungen und ruhigeren Zwischenspielen und geschickt platzierten Breaks Spannung aufzubauen.

„Morphosis“ ist eine Scheibe, die sehr routiniert, vielleicht schon fast eine Spur zu routiniert vorgetargen wird, sich auf recht wenige Stilmittel stützt und die gerade in der letzten Hälfte auch Längen beinhaltet. Im Black Metal nennt man das wohl episch, ich nenn das etwas langweilig und überflüssig.

Trotzdem bleibt ein überaus positiver Gesamteindruck einer Band, die ihre Fans mit diesem Album nicht enttäuscht und vor allem auch bei BEHEMOTH Fans punkten wird. Vergleichbar ebenfalls mit den hier fast gänzlich unbekannten Franzosen SIDEBLAST, die ebenso Black, Death und Elektro mischen, jedoch noch eine ordentliche Portion Thrash hinzufügen und sowohl kompositorisch, wie produktionstechnisch und in Sachen Abwechslung deutlich die Nase vorn haben.

HATE haben eine zu erwartende Platte abgeliefert.