Machinae Supremacy - Overworld

Machinae Supremacy - Overworld
Metal
erschienen am 22.02.2008 bei Spinefarm Records
dauert 52:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Overworld
2. Need For Steve
3. Edge And Pearl
4. Radio Future
5. Skin
6. Truth Of Tomorrow
7. Dark City
8. Conveyer
9. Gimme more (SID)
10. Violator
11. Sid Icarus
12. Stand

Die Bloodchamber meint:

Mit „Overworld“ bringen meine Lieblings-Commodore 64-Spezialisten nun endlich ihr von mir sehnsüchtig erwartetes Drittwerk unters Volk. Während zuvor alles in Eigenregie gemacht wurde, scheint man nun bei Spinefarm Records (bei dem schon der Voränger „Redeemer“ re-released wurde) eine geeignete Heimat gefunden zu haben. Und heimisch darf sich auch der Hörer fühlen, der die einzigartige Mischung aus Metal, Hardrock und jeder Menge Soundspielereien aus dem berühmten SID-Prozessor der Commodore-Brotkiste in sein Herz geschlossen hat.

Selbstverständlich sind sich die Schweden in der Zeit zwischen der Veröffentlichung von „Redeemer“ und „Overworld“ treu geblieben, konnten aber ihre Mixtur weiter perfektionieren und die ungewöhnlichen Elemente nochmals ein Stück homogener in ihren Sound einfügen. Dies merkt man schon sofort beim titelgebenden Opener, der von Synthiesounds eingeleitet wird, die später einem wahren Riffgewitter Platz machen und sofort gute Laune verbreiten. Das selbe gilt danach für das nachfolgende „Need For Steve“ (von welchem Computer-Game man hier wohl inspiriert wurde?), das einmal mehr zeigt, daß harter Rock/Metal und Synthiesounds sehr wohl eine Symbiose eingehen dürfen, ohne kitschig zu wirken. Vor allem dann, wenn man einen solchen Ohrwurm-Refrain sein eigen nennen darf! Genau SO hat der perfekte Auftakt einer Scheibe auszusehen. Aber die gute Laune ist weit davon entfernt, nachzulassen. Vielmehr wird das Grinsen im Gesicht mit Song Nr. 3 „Edge And Pearl“ eher noch breiter. Auch hier gibt es Ohrwurmmelodien en masse, sehr lecker von den Sounds der Computer-Steinzeit verfeinert.

Mit „Radio Future“, das abermals durch gigantische Melodylines begeistern kann, wird es danach etwas midtempolastiger, bevor „Skin“ erst die leise Seite der Band aufzeigt (inklusive asiatischer Melodien), um dann in einen wahren Heavy Metal-Stampfer mit MAIDEN-Gedächtnisgitarren und coolen Soli zu münden. Und anstatt, wie bei vielen anderen Veröffentlichungen üblich, so langsam die Puste zu verlieren, drehen MACHINAE SUPREMACY einfach noch weiter auf und knallen uns Highlight um Highlight um die Ohren, aus denen besonders das anfangs wie ein Minimal-Techno-Track daherkommende „Gimme More (SID)“ heraussticht. Leise und spartanisch im Vers, riesig groß im Refrain! KILLER!!!!!! Ein Song, der auf einer „Metal vs. Gothic“-Party den Club zum Beben bringen dürfte!

Es mag schon verwunderlich sein, daß ich als ein Mann der reinen Lehre von der experimentellen Mischung der Schweden seinerzeit dermaßen in den Bann gezogen wurde. Aber seit „Redeemer“ kann ich mich dieser Musik und dem WALTARI-mäßigen Gesang einfach nicht mehr entziehen. Und „Overworld“ hat es nun geschafft, diese Beziehung noch zu festigen. Dafür meinen Respekt und einen halben Punkt mehr als für den Vorgänger!
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