Unbedingt mal eine Split-Single bei Relapse
Interview mit Japanische Kampfhörspiele
Grindcore aus Deutschland - Essen
Grindcore aus Deutschland - Essen
Im Rahmen der Fleischmarsch-Tour hatte ich die Gelegenheit mich mit dem Sänger der Japanischen Kampfhörspiele Markus Hoff über die Tour und Pläne für die Zukunft zu unterhalten.
„Wie war es denn auf der Tour bisher? Es ist jetzt euer fünfter Auftritt“
Nee, heute ist bereits unser siebter Auftritt. War alles bisher sehr prima. Ich sag mal so, drei Shows waren bisher an die 500 Leute. Letzte Woche in Essen war es ausverkauft und Heideheim mit 150 Leuten war auch auf jeden Fall ok. Einzig schlechte Show für Jaka war in Nassau. Es war schon sehr spät Abend und in einer ungemütlichen Stadthalle in Nassau, wo ungefähr 800 Leute reingepasst hätten. Dann haben die Grindfuckers noch vor uns gespielt...
„Naja, danach kann’s ja nur noch abwärts gehen...“
...Ja, genau! Da hatten wir dann 50 degenerierte Dorfnasen vor uns. Ansonsten ist es sehr gut gelaufen, zumal auch die Bands, die dabei waren sehr nett sind. War echt kein Arsch dabei auf der gesamten Tour. Die Leute verstehen sich untereinander prima, alles gut gelaufen auf jeden Fall!
„Von wem ging denn eigentlich die Idee dazu aus mit den drei führenden Underground-Bands dieser Sparte auf Tour zu gehen?
Die Idee kam eigentlich von mir, da ich dachte, wenn Jaka irgendwo in Deutschland spielen, dann kommen da ca. 150 Leute, bei den Excrementory Grindfuckers sind das auch im Schnitt 150 Leute und bei Jack Slater, das bewegt sich auch in der selben Größenordnung. Das alles sind deutschsprachige Bands, die im Grind-Bereich sind und somit kann man halt mehr Leute erreichen und ich dachte mir auch, dass das ein geiles Package abgibt. Eingefallen ist mir das eigentlich während eines Konzertes, das wir mit Jaka in München gespielt haben. Da sagte ich dann dem Publikum vor der Zugabe, dass wir in einem ¾-Jahr nochmal mit den Grindfuckers und Jack Slater kommen würden. Erst waren es dann 2 Shows, jedoch wurden dann schnell sieben Shows daraus mehr und dann habe ich gefragt, wie wir das ganze denn nennen sollten und dann hat unser Schlagzeuger gemeint: Fleischmarsch. Und da haben wir direkt gesagt: „ja ok, das machen wir so“.
Im nächsten März werden wir dann noch 3 oder 4 Auftritte spielen.
(Es folgt ein unsinniger Dialog mit Him von den Grindfuckers über Ohrenstöpsel)
„Zur Bandgeschichte: Ihr habt ja angefangen als reine Aufnahme-Band, richtig?“
Ja, am Anfang war es nicht einmal gedacht, die Musik zu veröffentlichen. Angefangen hat es eigentlich als Christof und Klaus Ende der 90er nach Krefeld gezogen sind um dort Grafikdesign zu studieren. Dort haben die beiden im selben Wohnheim gewohnt und haben angefangen auf einem 8-Spur Rekorder Grindcore zu machen. Die Absicht, mit der Musik Geld zu verdienen kam dann erst ein wenig später (Gelächter). Es ging halt darum auch was zu reißen und vor mehreren Leuten zu spielen. Da haben die halt auf ihrem 8-Spur Gerät ihre Grindcore-Miniaturen festgehalten und haben das aus Spaß bei mp3.com reingestellt, woraufhin ziemlich schnell eine große Resonanz kam. Die haben dann immer mehr Songs reingestellt und dann hat sich ein kleiner Schweizer Label, Blutwurscht Productions, gemeldet, die dann die ersten beiden CDs veröffentlich haben. Die erste war quasi eine „Best-Of“ der Demotracks, die zweite dann „Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch“. Das war dann somit das erste Album. Danach, ich kannte Klaus schon länger und arbeite in einem Studio, haben sie mich gefragt, ob ich nicht ihre nächste EP aufnehmen will. Dann ist während der Produktion der Sänger ausgestiegen und dann wurde ich gefragt, ob ich nicht die hohen Parts singen wolle. Das ist dann bei Bastardized erschienen. Dann haben wir noch ein Album bei Bastardized gemacht, inzwischen war dann auch Paul (Andreas Paul) mit dabei, so dass wir dann auch live spielen konnten.
„Ihr hattet ja vor der „Deutschland Von Vorne“ schon Coverversionen von einigen Songs gehabt...“
Ja, das war mit dem „Polizei, SA, SS“-Cover von Slime, Aha war da noch und ich glaube Slayer war auch mit drauf. Achja, und „My Heart Beats Like A Drum“ von ATC. Das war aber mehr aus Spaß entstanden und es war auch gar nicht geplant die „Brandsatzliebe“ zu veröffentlichen.
„Kann man die „Deutschland Von Vorne“ denn als Nachfolger dieser CD betrachten?“
Nein, überhaupt nicht! Es sind ja keine Knaller wie „Take On Me“ oder „My Heart Beats Like A Drum“ drauf. Absicht war es eigentlich Bands zu covern, die nicht unbedingt aus dem Pop oder Metal-Bereich kommen und uns beeinflusst haben, vor allem Christof, der viel am Songwriting und alle Texte macht. Die Goldenen Zitronen, Tocotronic...
„Vor allem Tocotronic hat mir gut gefallen...“
Wir sind damit eigentlich nicht so zufrieden und hätten lieber ein anderes Stück gecovert. Ich will es auch nicht schlecht machen, es ist schon in ordnung. Es ist sehr motörhead-mäßig geraten, aber...(stille)
„Würdest du denn sagen, dass Jaka eine Live-Band ist? Darauf hinaus wollte ich eigentlich vorhin mit meiner Frage nach den Anfängen der Band. Was magst du persönlich lieber?“
Das ist eine gute Frage. Also ich arbeite sehr gerne im Studio, nehme sehr gerne Sachen auf. Live ist es natürlich immer dann super, wenn die Leute gut sind. Wenn man wie in Nassau vor nur 40 Nasen spielt und es kommt keine Reaktion denkt man sich natürlich schon, dass man lieber Studio macht. Wenn das Konzert ausverkauft ist und die Leute eine gute Reaktion zeigen, ist das schon toll. Wir sind auch schon sehr alte Männer und nicht sonderlich tourerfahren. Live ist es natürlich immer sehr anstrengend. Wenn ich eine ¾-Stunde gebrüllt habe bin ich danach auch für drei Stunden für nichts mehr zu gebrauchen. Fleischmarsch war eine sehr gute Sache, aber ich freue mich darauf im nächsten Jahr nicht mehr ganz soviel zu machen.
Wir machen noch eine Split-Single bei Relapse Records...
„...ach was...“
...ja doch! Und dann gibt es auch noch ein neues Album. Ich habe jetzt auch schon wieder Lust neue Songs zu schreiben und wieder ins Studio zu gehen... und am Wochenende auch mal wieder meine Freundin zu sehen.
„Mit wem macht ihr das denn bei Relapse oder darfst du noch nichts verraten?“
Nee, das kann ich wohl jetzt schon sagen: das wird mit „Bathtub Shitter“ sein aus Japan. Das wird so sein, dass eine Sechsteiler-Reihe an Singles rauskommt, also jeden Monat eine Single, deren Cover zusammengelegt ein großes Artwork ergeben sollen. Die zwölf Bands sind dann auch Hauptvertraglich nicht bei Relapse.
„Wie ist denn Relapse auf euch gekommen?“
Die haben uns angemailt. Und da haben wir gedacht, dass man als Grindcore Band unbedingt mal eine Split-Single bei Relapse veröffentlichen muss und bei dem Bandnamen mit einer japanischen Band, das passte einfach. Das ist also das nächste, was wir in angriff nehmen. Die Songs werden im Januar aufgenommen und im Mai gehen wir dann ins Studio fürs neue Album.
„Seid ihr denn soweit mit der Schublade Grindcore zufrieden? Ich meine in dieser Sparte gibt es unzählige Bands, die nicht gerade vorzeigbar sind“
Um ehrlich zu sein hätte ich vor drei Jahren niemals gedacht, dass ich in einer Grind Band spielen würde. Ich verband damit eigentlich immer eine schlechte Produktion und dass es sehr schnell und schlecht gespielt wird. Bei den Japanischen Kampfhörspielen war es dann für mich aber irgendwie anders. Es war für mich aber auch keine Grind Band, eher ein gutes Sammelsurium aus schnellem Death Metal mit einigen Black Metal Geschichten. Also, wenn jemand sagt, dass es Death Metal ist, dann ist das sicherlich auch in ordnung. Für fühlen und allerdings auch keiner Szene zugehörig und auch nicht als Metal Band.
„Obwohl das Publikum überwiegend aus Metallern besteht, oder?“
Nee, nee eigentlich nicht! Ich würde sagen es sind zur Hälfte Metaller, es sind aber auch viele bekiffte Studenten dabei, die zu Hause auch gerne Jazz hören oder Mr. Bungle.
„Wären Mr. Bungle auch für dich ein Einfluss?“
Nee, ich höre eigentlich privat seit 10 Jahren keinen Metal mehr. Ich war mal tierischer Frank Zappa Fan, bin aber zum totalen Popper mutiert. Ich bin absoluter Brit-Pop Fanatiker, höre sehr viel Independent, Gitarrenpop, was aber auch ok ist. Wenn man selber so eine extreme Form von Musik macht und dann auf der Bühne steht und den Windmühlen-Propeller macht und die ganze Zeit schreist wie am Spieß...
Ich muss dazu sagen, ich habe auch noch einen Plattenladen, wo ich derbe viel Metal verkaufen muss und mir den Kram dadurch anhören darf und natürlich auch die ganze Scheiße. Und insofern höre ich zu Hause fast gar keine Musik, da ich auch im Studio arbeite. Aber die Frage war jetzt auch, ob Mr. Bungle ein Einfluss auf mich ist. Eher weniger, ich habe wenig Geduld. Ich kann mir nicht 76 Minuten lang avantgardistische Breaks geben. Ich glaube, wenn ich nicht bei Jaka wäre, würde ich mir wohl auch keinen Jaka Longplayer von vorne bis hinten durchhören. Wenn die Jaka-Platte 32 Minuten lang ist sagen einige, dass ihnen es vorkommt, als sein es 50 Minuten, was ich aber auch nachvollziehen kann.
„Da du gerade erwähnt hast, dass du einen Plattenladen führst: Mich würde es interessieren, ob du im Bereich Black Metal auch Scheiben verkaufen würdest, die in der politischen Richtung zumindest nicht eindeutig zuzuordnen sind“
Ich würde niemals NSBM verkaufen oder Bands wie Graveland, die sich in Interviews abfällig gegenüber Minderheiten äußern oder anderen, die stolz darauf sind, dass ihr Sänger einen Homosexuellen abgestochen hat. Es ist größtenteils ein Second-Hand Laden und bekomme solche Scheiben auch von Kunden zum Kauf angeboten und wenn da nun Platte XY liegt und draufsteht „Gewidmet der Waffen-SS“ oder so, dann kauf ich die auch nicht an.
„Gut, dann bedanke ich mich für das nette Gespräch und ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg heute Abend“
Dankeschön!
„Wie war es denn auf der Tour bisher? Es ist jetzt euer fünfter Auftritt“
Nee, heute ist bereits unser siebter Auftritt. War alles bisher sehr prima. Ich sag mal so, drei Shows waren bisher an die 500 Leute. Letzte Woche in Essen war es ausverkauft und Heideheim mit 150 Leuten war auch auf jeden Fall ok. Einzig schlechte Show für Jaka war in Nassau. Es war schon sehr spät Abend und in einer ungemütlichen Stadthalle in Nassau, wo ungefähr 800 Leute reingepasst hätten. Dann haben die Grindfuckers noch vor uns gespielt...
„Naja, danach kann’s ja nur noch abwärts gehen...“
„Von wem ging denn eigentlich die Idee dazu aus mit den drei führenden Underground-Bands dieser Sparte auf Tour zu gehen?
Die Idee kam eigentlich von mir, da ich dachte, wenn Jaka irgendwo in Deutschland spielen, dann kommen da ca. 150 Leute, bei den Excrementory Grindfuckers sind das auch im Schnitt 150 Leute und bei Jack Slater, das bewegt sich auch in der selben Größenordnung. Das alles sind deutschsprachige Bands, die im Grind-Bereich sind und somit kann man halt mehr Leute erreichen und ich dachte mir auch, dass das ein geiles Package abgibt. Eingefallen ist mir das eigentlich während eines Konzertes, das wir mit Jaka in München gespielt haben. Da sagte ich dann dem Publikum vor der Zugabe, dass wir in einem ¾-Jahr nochmal mit den Grindfuckers und Jack Slater kommen würden. Erst waren es dann 2 Shows, jedoch wurden dann schnell sieben Shows daraus mehr und dann habe ich gefragt, wie wir das ganze denn nennen sollten und dann hat unser Schlagzeuger gemeint: Fleischmarsch. Und da haben wir direkt gesagt: „ja ok, das machen wir so“.
Im nächsten März werden wir dann noch 3 oder 4 Auftritte spielen.
(Es folgt ein unsinniger Dialog mit Him von den Grindfuckers über Ohrenstöpsel)
„Zur Bandgeschichte: Ihr habt ja angefangen als reine Aufnahme-Band, richtig?“
Ja, am Anfang war es nicht einmal gedacht, die Musik zu veröffentlichen. Angefangen hat es eigentlich als Christof und Klaus Ende der 90er nach Krefeld gezogen sind um dort Grafikdesign zu studieren. Dort haben die beiden im selben Wohnheim gewohnt und haben angefangen auf einem 8-Spur Rekorder Grindcore zu machen. Die Absicht, mit der Musik Geld zu verdienen kam dann erst ein wenig später (Gelächter). Es ging halt darum auch was zu reißen und vor mehreren Leuten zu spielen. Da haben die halt auf ihrem 8-Spur Gerät ihre Grindcore-Miniaturen festgehalten und haben das aus Spaß bei mp3.com reingestellt, woraufhin ziemlich schnell eine große Resonanz kam. Die haben dann immer mehr Songs reingestellt und dann hat sich ein kleiner Schweizer Label, Blutwurscht Productions, gemeldet, die dann die ersten beiden CDs veröffentlich haben. Die erste war quasi eine „Best-Of“ der Demotracks, die zweite dann „Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch“. Das war dann somit das erste Album. Danach, ich kannte Klaus schon länger und arbeite in einem Studio, haben sie mich gefragt, ob ich nicht ihre nächste EP aufnehmen will. Dann ist während der Produktion der Sänger ausgestiegen und dann wurde ich gefragt, ob ich nicht die hohen Parts singen wolle. Das ist dann bei Bastardized erschienen. Dann haben wir noch ein Album bei Bastardized gemacht, inzwischen war dann auch Paul (Andreas Paul) mit dabei, so dass wir dann auch live spielen konnten.
„Ihr hattet ja vor der „Deutschland Von Vorne“ schon Coverversionen von einigen Songs gehabt...“
Ja, das war mit dem „Polizei, SA, SS“-Cover von Slime, Aha war da noch und ich glaube Slayer war auch mit drauf. Achja, und „My Heart Beats Like A Drum“ von ATC. Das war aber mehr aus Spaß entstanden und es war auch gar nicht geplant die „Brandsatzliebe“ zu veröffentlichen.
„Kann man die „Deutschland Von Vorne“ denn als Nachfolger dieser CD betrachten?“
Nein, überhaupt nicht! Es sind ja keine Knaller wie „Take On Me“ oder „My Heart Beats Like A Drum“ drauf. Absicht war es eigentlich Bands zu covern, die nicht unbedingt aus dem Pop oder Metal-Bereich kommen und uns beeinflusst haben, vor allem Christof, der viel am Songwriting und alle Texte macht. Die Goldenen Zitronen, Tocotronic...
Wir sind damit eigentlich nicht so zufrieden und hätten lieber ein anderes Stück gecovert. Ich will es auch nicht schlecht machen, es ist schon in ordnung. Es ist sehr motörhead-mäßig geraten, aber...(stille)
„Würdest du denn sagen, dass Jaka eine Live-Band ist? Darauf hinaus wollte ich eigentlich vorhin mit meiner Frage nach den Anfängen der Band. Was magst du persönlich lieber?“
Das ist eine gute Frage. Also ich arbeite sehr gerne im Studio, nehme sehr gerne Sachen auf. Live ist es natürlich immer dann super, wenn die Leute gut sind. Wenn man wie in Nassau vor nur 40 Nasen spielt und es kommt keine Reaktion denkt man sich natürlich schon, dass man lieber Studio macht. Wenn das Konzert ausverkauft ist und die Leute eine gute Reaktion zeigen, ist das schon toll. Wir sind auch schon sehr alte Männer und nicht sonderlich tourerfahren. Live ist es natürlich immer sehr anstrengend. Wenn ich eine ¾-Stunde gebrüllt habe bin ich danach auch für drei Stunden für nichts mehr zu gebrauchen. Fleischmarsch war eine sehr gute Sache, aber ich freue mich darauf im nächsten Jahr nicht mehr ganz soviel zu machen.
Wir machen noch eine Split-Single bei Relapse Records...
„...ach was...“
...ja doch! Und dann gibt es auch noch ein neues Album. Ich habe jetzt auch schon wieder Lust neue Songs zu schreiben und wieder ins Studio zu gehen... und am Wochenende auch mal wieder meine Freundin zu sehen.
„Mit wem macht ihr das denn bei Relapse oder darfst du noch nichts verraten?“
Nee, das kann ich wohl jetzt schon sagen: das wird mit „Bathtub Shitter“ sein aus Japan. Das wird so sein, dass eine Sechsteiler-Reihe an Singles rauskommt, also jeden Monat eine Single, deren Cover zusammengelegt ein großes Artwork ergeben sollen. Die zwölf Bands sind dann auch Hauptvertraglich nicht bei Relapse.
„Wie ist denn Relapse auf euch gekommen?“
Die haben uns angemailt. Und da haben wir gedacht, dass man als Grindcore Band unbedingt mal eine Split-Single bei Relapse veröffentlichen muss und bei dem Bandnamen mit einer japanischen Band, das passte einfach. Das ist also das nächste, was wir in angriff nehmen. Die Songs werden im Januar aufgenommen und im Mai gehen wir dann ins Studio fürs neue Album.
„Seid ihr denn soweit mit der Schublade Grindcore zufrieden? Ich meine in dieser Sparte gibt es unzählige Bands, die nicht gerade vorzeigbar sind“
Um ehrlich zu sein hätte ich vor drei Jahren niemals gedacht, dass ich in einer Grind Band spielen würde. Ich verband damit eigentlich immer eine schlechte Produktion und dass es sehr schnell und schlecht gespielt wird. Bei den Japanischen Kampfhörspielen war es dann für mich aber irgendwie anders. Es war für mich aber auch keine Grind Band, eher ein gutes Sammelsurium aus schnellem Death Metal mit einigen Black Metal Geschichten. Also, wenn jemand sagt, dass es Death Metal ist, dann ist das sicherlich auch in ordnung. Für fühlen und allerdings auch keiner Szene zugehörig und auch nicht als Metal Band.
„Obwohl das Publikum überwiegend aus Metallern besteht, oder?“
Nee, nee eigentlich nicht! Ich würde sagen es sind zur Hälfte Metaller, es sind aber auch viele bekiffte Studenten dabei, die zu Hause auch gerne Jazz hören oder Mr. Bungle.
„Wären Mr. Bungle auch für dich ein Einfluss?“
Nee, ich höre eigentlich privat seit 10 Jahren keinen Metal mehr. Ich war mal tierischer Frank Zappa Fan, bin aber zum totalen Popper mutiert. Ich bin absoluter Brit-Pop Fanatiker, höre sehr viel Independent, Gitarrenpop, was aber auch ok ist. Wenn man selber so eine extreme Form von Musik macht und dann auf der Bühne steht und den Windmühlen-Propeller macht und die ganze Zeit schreist wie am Spieß...
Ich muss dazu sagen, ich habe auch noch einen Plattenladen, wo ich derbe viel Metal verkaufen muss und mir den Kram dadurch anhören darf und natürlich auch die ganze Scheiße. Und insofern höre ich zu Hause fast gar keine Musik, da ich auch im Studio arbeite. Aber die Frage war jetzt auch, ob Mr. Bungle ein Einfluss auf mich ist. Eher weniger, ich habe wenig Geduld. Ich kann mir nicht 76 Minuten lang avantgardistische Breaks geben. Ich glaube, wenn ich nicht bei Jaka wäre, würde ich mir wohl auch keinen Jaka Longplayer von vorne bis hinten durchhören. Wenn die Jaka-Platte 32 Minuten lang ist sagen einige, dass ihnen es vorkommt, als sein es 50 Minuten, was ich aber auch nachvollziehen kann.
„Da du gerade erwähnt hast, dass du einen Plattenladen führst: Mich würde es interessieren, ob du im Bereich Black Metal auch Scheiben verkaufen würdest, die in der politischen Richtung zumindest nicht eindeutig zuzuordnen sind“
„Gut, dann bedanke ich mich für das nette Gespräch und ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg heute Abend“
Dankeschön!