Den Geist befreien mit ARTAS
Interview mit Artas
Modern Metal aus Österreich - Wien
Modern Metal aus Österreich - Wien
ARTAS machen keine Gefangenen! Mit ihrem neuen Silbering "The Healing" im Gepäck und Napalm Records an der Seite, erstürmen die Österreicher derzeit die Bühnen unserer Metallandschaft. Hält die Band den eingeschlagenen Kurs bei, könnte aus den Jungs mehr als ein reiner Geheimtipp werden. Grund genug für die Bloodchamber genauer nachzuschauen und Drummer Chris nach dem Projekt ARTAS auszufragen:
Hallo Chris! Neues Album, mit Napalm Records ein mehr als bekanntes Label und dennoch irgendwie noch recht unbekannt. Könnt ihr euch einfach mal kurz unseren Lesern vorstellen?
Artas sind langjährige Freunde, deren Leidenschaft der Musik gilt, wie dies die Geschichte der fünf Mitglieder zeigt.
Über Jahre hinweg wurde ein eigener Proberaum mit Studio aufgebaut, der sowohl musikalische Leistungen hervorbrachte, als auch die gedanklichen Wurzeln der Musik bekräftigte.
Durch die gemeinsame musikalische Entwicklung fand die Band zu ihrem eigenen Stil und präsentiert sich heute als Artas
Oder:
5 Freaks, die alles für die Musik tun und sich Gott sei Dank gefunden haben (Gott sei Dank für uns - Apokalypse für die Welt) ;)
Ich habe bereits angesprochen, dass ihr ein neues Album am Start habt. „The Healing“ steht im Cd-Regal. Erzählt doch einmal, wie die Aufnahmen gewesen sind und was sich genau hinter dem Album verbirgt.
Wir haben letztes Jahr in unserem Studio am Rande von Wien „The Healing“ aufgenommen und anschließend die fertigen Spuren zu Jacob Hansen geschickt der das Mischen und Mastern übernahm und den Tracks den letzten Schliff gab.
Obwohl wir uns nur via Mail unterhalten konnten, war die Kommunikation wirklich einfach und wir hatten sofort das Gefühl das Jacob unsere Musik „richtig“ versteht. Gemeinsam fanden wir sehr schnell den Sound den wir uns vorstellten und außerdem hatte „Der Meister“ noch ein paar tolle Ideen für Samples und Effekte.
Für das Cover wollten wir ein düsteres und gleichzeitig Energie geladenes Szenario, und hatten recht schnell das Bild vom maskierten Krieger mit schwarzer Fahne im Kopf (postapokalyptische Black Block-Romantik hehe).
Auf „The Healing“ dreht sich sehr viel um Freiheit, Lebenskraft und Untergang.
Wir sind dann auf frühere Projekte von Dennis Sibejin aufmerksam geworden (Job for a Cowboy z.B.) und dachten gleich er wäre der Richtige um die Atmosphäre zu erzeugen die wir wollten.
Schubladisierungen sind eigentlich nicht mein Ding, aber als Musikredakteur muss man den Lesern schließlich ein Genre an die Hand geben. Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Artas ist laut, roh und zornig. Beschreiben könnte man unsere Musik als Modern Metal, Thrash Metal, Metalcore, Thrashcore, Death- Black Metalcore…. keine Ahnung ;)
Wir denken nicht großartig darüber nach wie wir klingen oder klingen wollen, wir werfen einfach unsere Energie und Gefühle hinein, und heraus kommt Artas.
Nach den ersten Durchläufen von „The Healing“ fühlt man sich geradezu geplättet. Die Songs gehen gut ins Ohr, die Produktion drückt ohne Ende und die Mischung aus verschiedenen Sprachen und mitgröhl-kompatiblen Refrains zündet sehr schnell. Würdet ihr sagen, dass ihr eher was für die moshorientierte, „easy-listening“ Partyfraktion seid oder welches Publikum sprecht ihr wohl am ehesten an?
Einerseits strahlt die Einfachheit der Songs den positiven Effekt aus, dass die Lieder vom Publikum leichter aufgenommen werden und so dementsprechend auch eine unkomplizierte Stimmung alla `Partyfraktion´ - wie du es genannt hast - verbreiten.
Den Grundcharakter der Einfachheit würde ich jedoch anders beschreiben: hier geht es darum die ursprüngliche Wirkung der Musik zu forcieren, sich in gewisser Weise zurückzunehmen um dem Eigentlichen Platz zu machen. So lenkt die Musik nicht ab durch Schnörkseleien, sondern leitet hin zur eigentlichen Qualität der Musik, nämlich den Geist zu befreien.
Vielleicht habt ihr mein Review gelesen und festgestellt, dass mir die Scheibe wirklich prima gefallen hat. Doch ich habe auch geschrieben, dass man „nach fünf Durchläufen scheinbar alles über „The Healing“ zu wissen scheint“. Was sagt ihr zu diesem Kritikpunkt? Steckt noch etwas hinter dem Album, das ich nicht erkannt habe oder ist es wirklich in erster Linie Musik zum gedankenfreien Rübeschütteln?
Es ist eher Musik zum emotionsgeladenen Rübenschütteln. Ich bin mir sicher, dass du obwohl du meinst schon alles auf dem Album zu kennen, nach einiger Zeit Pause und mit anderem Blickwinkel völlig neue Sichtweisen in den Texten und Gefühle in den Riffs entdecken wirst. „The Healing“ hat durchaus Potential sich mit dir gemeinsam weiterzuentwickeln.
Auffällig ist sicherlich auch das „Gangsta’s Paradise“ Cover, das mir zwar weniger zugesagt hat, aber sicherlich ein Partyknaller sein könnte. Cover sind immer eine schwierige Angelegenheit, weil man oft dem Original nicht gerecht wird. Das dürfte hier der hiesigen Zielgruppe recht egal sein, aber dennoch: warum ausgerechnet dieser Song?
Beim Metalchamp 2007 musste in der 2. Runde jede Band aus einer vorgegebenen Liste einen Song auswählen und covern. Wir haben uns für „Gangsta´s Paradise“ weniger wegen dem Text, als vielmehr aus einem rein musikalischen Aspekt her entschieden. Das Lied enthält einen mehrstimmigen Chor, und diesen mit Gitarren umzusetzen war für uns eine besondere Herausforderung, außerdem ist das Lied wie gemacht für zwei Sänger. Am Ende waren alle so zufrieden, dass es kurzerhand noch aufs Album kam.
Erzählt doch mal was über eure Texte! Worum geht es genau auf „The Healing“? Songs wie „Kontrol“ oder „Fick das Fett“ wirken auf Anhieb erstmal eher komisch, aber da steckt doch mehr dahinter…
„Fick das Fett“ nimmt den („Schlankheits-“)Schönheitswahn aufs Korn und „Kontrol“ handelt von der Macht der Medien und der ständigen Panikmache. Die Medien als 4.Gewalt sozusagen. Doch beides in sehr minimalistischen, einfach gestrickten Lyrics verpackt.
Die Texte auf „The Healing“ reichen von Lobliedern an die Freiheit über metaphysische Gedankenspiele bis hin zur Gesellschaftskritik – jedoch immer mit einem Hauch von Ironie.
Was bedeutet eigentlich euer Bandname? In Verbindung mit dem Albumcover hätte ich euch vorerst eher in die Thrash Schiene gesteckt.
Artas ist ein Kunstname mit dem wir Freiheit assoziieren. Freiheit – für die es sich zu kämpfen lohnt! Darum hissen wir die Flagge und steigen als Krieger auf die Bühne, um die Welt für unseren Kampf zu gewinnen.
In letzter Zeit begegnen mir bei meiner Arbeit immer mehr österreichische Metalbands. Ist euer Land im Kommen, wandelt sich da etwas? Wie sehr seid ihr bei euch zuhause schon „was Großes“?
Es brodelt definitiv im österreichischen Underground. Das Niveau der Bands ist enorm hoch und meiner Meinung nach ist genug Potenzial da, es müsste nur noch etwas mehr für die Förderung neuer, guter Bands getan werden.
An dieser Stelle möchte ich noch Napalm Records danken, welche in dieser Hinsicht hervorragende Arbeit für uns geleistet haben.
„The Healing“ soll bestimmt erst der Anfang für euch sein. Was darf der Fan und Freund eurer Musik in Zukunft noch von euch erwarten?
Wir entwickeln uns ständig weiter, schreiben gerade an neuen Sachen und wissen selbst noch nicht ganz was da kommt, aber es wird alles in Schutt und Asche legen ;)
Noch eine Frage bezüglich eurer Promo, die watermarked und mit Voice-Overs bei mir ankam. Bei einer zugegebenermaßen noch unbekannten Band wie ARTAS wirkt das auf manchen Redakteur sicher abschreckend. Was haltet ihr von diesen „neuen Sicherheitsmaßnahmen“? Ist die Internet-Presse wirklich so böse?
Seit 26.Oktober gibt’s die Platte ja auch ohne Voice-Overs.
Die Promo soll halt ihren Zweck erfüllen und nicht als vollwertiges Album herhalten. Im Fall von Voice-Overs eben mit nervigen Nebenwirkungen, aber genau genommen könntest du dich auch genauso gut darüber beschweren, dass kein Booklet mitgeliefert wird.
Als ihr euren Plattenvertrag erhalten habt, müsst ihr ja einen ordentlichen Eindruck bei eurem Label mit dem Gig hinterlassen haben. Wie sah der Auftritt genau aus bzw. was zeichnet euch vielleicht live besonders aus?
Wir lieben es unsere Lieder live zu spielen und das Resultat daraus war/ist eine fette Show mit kreisenden Köpfen, viel Bewegung und unglaublicher Energie.
So, ich bedanke mich ganz herzlich bei euch für die Zeit und das Interview und überlasse die letzten Worte euch an unsere Leser und eure Fans da draußen:
Danke für dein Interesse…
Staub zu Staub und Schatten über Alles…
Hallo Chris! Neues Album, mit Napalm Records ein mehr als bekanntes Label und dennoch irgendwie noch recht unbekannt. Könnt ihr euch einfach mal kurz unseren Lesern vorstellen?
Über Jahre hinweg wurde ein eigener Proberaum mit Studio aufgebaut, der sowohl musikalische Leistungen hervorbrachte, als auch die gedanklichen Wurzeln der Musik bekräftigte.
Durch die gemeinsame musikalische Entwicklung fand die Band zu ihrem eigenen Stil und präsentiert sich heute als Artas
Oder:
5 Freaks, die alles für die Musik tun und sich Gott sei Dank gefunden haben (Gott sei Dank für uns - Apokalypse für die Welt) ;)
Ich habe bereits angesprochen, dass ihr ein neues Album am Start habt. „The Healing“ steht im Cd-Regal. Erzählt doch einmal, wie die Aufnahmen gewesen sind und was sich genau hinter dem Album verbirgt.
Wir haben letztes Jahr in unserem Studio am Rande von Wien „The Healing“ aufgenommen und anschließend die fertigen Spuren zu Jacob Hansen geschickt der das Mischen und Mastern übernahm und den Tracks den letzten Schliff gab.
Obwohl wir uns nur via Mail unterhalten konnten, war die Kommunikation wirklich einfach und wir hatten sofort das Gefühl das Jacob unsere Musik „richtig“ versteht. Gemeinsam fanden wir sehr schnell den Sound den wir uns vorstellten und außerdem hatte „Der Meister“ noch ein paar tolle Ideen für Samples und Effekte.
Für das Cover wollten wir ein düsteres und gleichzeitig Energie geladenes Szenario, und hatten recht schnell das Bild vom maskierten Krieger mit schwarzer Fahne im Kopf (postapokalyptische Black Block-Romantik hehe).
Auf „The Healing“ dreht sich sehr viel um Freiheit, Lebenskraft und Untergang.
Wir sind dann auf frühere Projekte von Dennis Sibejin aufmerksam geworden (Job for a Cowboy z.B.) und dachten gleich er wäre der Richtige um die Atmosphäre zu erzeugen die wir wollten.
Schubladisierungen sind eigentlich nicht mein Ding, aber als Musikredakteur muss man den Lesern schließlich ein Genre an die Hand geben. Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Wir denken nicht großartig darüber nach wie wir klingen oder klingen wollen, wir werfen einfach unsere Energie und Gefühle hinein, und heraus kommt Artas.
Nach den ersten Durchläufen von „The Healing“ fühlt man sich geradezu geplättet. Die Songs gehen gut ins Ohr, die Produktion drückt ohne Ende und die Mischung aus verschiedenen Sprachen und mitgröhl-kompatiblen Refrains zündet sehr schnell. Würdet ihr sagen, dass ihr eher was für die moshorientierte, „easy-listening“ Partyfraktion seid oder welches Publikum sprecht ihr wohl am ehesten an?
Einerseits strahlt die Einfachheit der Songs den positiven Effekt aus, dass die Lieder vom Publikum leichter aufgenommen werden und so dementsprechend auch eine unkomplizierte Stimmung alla `Partyfraktion´ - wie du es genannt hast - verbreiten.
Den Grundcharakter der Einfachheit würde ich jedoch anders beschreiben: hier geht es darum die ursprüngliche Wirkung der Musik zu forcieren, sich in gewisser Weise zurückzunehmen um dem Eigentlichen Platz zu machen. So lenkt die Musik nicht ab durch Schnörkseleien, sondern leitet hin zur eigentlichen Qualität der Musik, nämlich den Geist zu befreien.
Vielleicht habt ihr mein Review gelesen und festgestellt, dass mir die Scheibe wirklich prima gefallen hat. Doch ich habe auch geschrieben, dass man „nach fünf Durchläufen scheinbar alles über „The Healing“ zu wissen scheint“. Was sagt ihr zu diesem Kritikpunkt? Steckt noch etwas hinter dem Album, das ich nicht erkannt habe oder ist es wirklich in erster Linie Musik zum gedankenfreien Rübeschütteln?
Es ist eher Musik zum emotionsgeladenen Rübenschütteln. Ich bin mir sicher, dass du obwohl du meinst schon alles auf dem Album zu kennen, nach einiger Zeit Pause und mit anderem Blickwinkel völlig neue Sichtweisen in den Texten und Gefühle in den Riffs entdecken wirst. „The Healing“ hat durchaus Potential sich mit dir gemeinsam weiterzuentwickeln.
Auffällig ist sicherlich auch das „Gangsta’s Paradise“ Cover, das mir zwar weniger zugesagt hat, aber sicherlich ein Partyknaller sein könnte. Cover sind immer eine schwierige Angelegenheit, weil man oft dem Original nicht gerecht wird. Das dürfte hier der hiesigen Zielgruppe recht egal sein, aber dennoch: warum ausgerechnet dieser Song?
Beim Metalchamp 2007 musste in der 2. Runde jede Band aus einer vorgegebenen Liste einen Song auswählen und covern. Wir haben uns für „Gangsta´s Paradise“ weniger wegen dem Text, als vielmehr aus einem rein musikalischen Aspekt her entschieden. Das Lied enthält einen mehrstimmigen Chor, und diesen mit Gitarren umzusetzen war für uns eine besondere Herausforderung, außerdem ist das Lied wie gemacht für zwei Sänger. Am Ende waren alle so zufrieden, dass es kurzerhand noch aufs Album kam.
Erzählt doch mal was über eure Texte! Worum geht es genau auf „The Healing“? Songs wie „Kontrol“ oder „Fick das Fett“ wirken auf Anhieb erstmal eher komisch, aber da steckt doch mehr dahinter…
Die Texte auf „The Healing“ reichen von Lobliedern an die Freiheit über metaphysische Gedankenspiele bis hin zur Gesellschaftskritik – jedoch immer mit einem Hauch von Ironie.
Was bedeutet eigentlich euer Bandname? In Verbindung mit dem Albumcover hätte ich euch vorerst eher in die Thrash Schiene gesteckt.
Artas ist ein Kunstname mit dem wir Freiheit assoziieren. Freiheit – für die es sich zu kämpfen lohnt! Darum hissen wir die Flagge und steigen als Krieger auf die Bühne, um die Welt für unseren Kampf zu gewinnen.
In letzter Zeit begegnen mir bei meiner Arbeit immer mehr österreichische Metalbands. Ist euer Land im Kommen, wandelt sich da etwas? Wie sehr seid ihr bei euch zuhause schon „was Großes“?
Es brodelt definitiv im österreichischen Underground. Das Niveau der Bands ist enorm hoch und meiner Meinung nach ist genug Potenzial da, es müsste nur noch etwas mehr für die Förderung neuer, guter Bands getan werden.
An dieser Stelle möchte ich noch Napalm Records danken, welche in dieser Hinsicht hervorragende Arbeit für uns geleistet haben.
„The Healing“ soll bestimmt erst der Anfang für euch sein. Was darf der Fan und Freund eurer Musik in Zukunft noch von euch erwarten?
Wir entwickeln uns ständig weiter, schreiben gerade an neuen Sachen und wissen selbst noch nicht ganz was da kommt, aber es wird alles in Schutt und Asche legen ;)
Noch eine Frage bezüglich eurer Promo, die watermarked und mit Voice-Overs bei mir ankam. Bei einer zugegebenermaßen noch unbekannten Band wie ARTAS wirkt das auf manchen Redakteur sicher abschreckend. Was haltet ihr von diesen „neuen Sicherheitsmaßnahmen“? Ist die Internet-Presse wirklich so böse?
Seit 26.Oktober gibt’s die Platte ja auch ohne Voice-Overs.
Die Promo soll halt ihren Zweck erfüllen und nicht als vollwertiges Album herhalten. Im Fall von Voice-Overs eben mit nervigen Nebenwirkungen, aber genau genommen könntest du dich auch genauso gut darüber beschweren, dass kein Booklet mitgeliefert wird.
Als ihr euren Plattenvertrag erhalten habt, müsst ihr ja einen ordentlichen Eindruck bei eurem Label mit dem Gig hinterlassen haben. Wie sah der Auftritt genau aus bzw. was zeichnet euch vielleicht live besonders aus?
So, ich bedanke mich ganz herzlich bei euch für die Zeit und das Interview und überlasse die letzten Worte euch an unsere Leser und eure Fans da draußen:
Danke für dein Interesse…
Staub zu Staub und Schatten über Alles…