"Ihr habt mich angepißt, ich bin immer noch da!"


Interview mit Destruction
Thrash Metal aus Deutschland - Weil am Rhein
Anläßlich des ersten Gigs in der Hauptstadt des Saarlandes, dem 25jährigen Bestehen von DESTRUCTION und der neuen Scheibe „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, mich mit Frontmann Schmier eine halbe Stunde über Thrash Metal und seine Auswüchse, die neue Scheibe und über das Leben als Metal-Head zu Beginn der 80er zu unterhalten. Dank des sympathischen und zuvorkommenden Thrash-Urgesteins kam ein äußerst unterhaltsames Gespräch dabei heraus.

Ihr habt mit „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ eine neue Scheibe draußen. Kannst du speziell für die alten Fans etwas zur neuen Scheibe und ihrer Ausrichtung erzählen?


Es ist immer schwierig, sein eigenes Zeug zu beurteilen. Ich denke, es ist ein guter Querschnitt durch 25 Jahre DESTRUCTION mit guten alten Thrash-Sachen drauf, aber auch mit progressiven Elementen. Wir haben diesmal ein bisschen mehr experimentiert, es gibt ein paar Ups und Downs, so dass nicht nur - wie bisher - schnelle Tracks auf der Platte sind und dadurch die Platte insgesamt abwechslungsreicher wirkt. Ein schwedischer Journalist bezeichnete die Scheibe als „DESTRUCTION Deluxe“, was ich von der Ausdrucksweise her sehr geil fand. Ich denke auch, dass die Produktion diesmal ganz gut geworden ist. Es ist auf jeden Fall immer noch DESTRUCTION, zugleich aber auch eine Weiterentwicklung der Band. Wenn auch alles nicht mehr so holprig ist wie 1995, ist es doch immer noch Thrash, aber halt auf eigenständige Weise.

Eigenständig wart ihr ja schon immer, ihr wart schließlich auch die Mitbegründer des deutschen Thrash Metal. Von daher ist es logisch, daß man DESTRUCTION sofort erkennt!

Bei einer Band sollte man spätestens mit Einsetzen des Gesangs wissen, um welche Band es sich handelt, was bei 80% aller Acts heutzutage aber schwierig ist. Denn gerade im Metalcore oder im Power Metal klingen viele Sänger gleich, und das ist dann nicht so mein Fall. Früher, in den 80ern zum Beispiel, hatten Sänger eine Stimme, die man sofort erkannt hat.

Gerade im Thrash-Bereich gibt es viele Sänger, die sich an deinem Stil orientieren.

Das ist auch cool, denn man denkt ja nicht darüber nach wie man singt und seinen Stil kreiert. Ich denke, es ist eine große Ehre, wenn eine Band dich kopiert.

Bleiben wir mal beim Album. Welche Bedeutung steckt denn in den Texten? Ist ein Text wie „Offenders Of The Throne“ autobiografisch zu verstehen, nach dem Motto: „Ihr versucht, uns vom Thron zu stürzen, aber wir werden ihn verteidigen!“?

Ich denke, man kann diesen Song auf verschiedene Weisen interpretieren. Man kackt ja immer gerne die Leute an, die oben stehen, und ich bin in meinem Leben öfter für das angemacht worden, was ich tue. Da ist halt eine gewisse Wertschätzung angebracht. Als wir angefangen haben Musik zu machen, wurden wir oft ausgelacht, wir wurden nicht ernst genommen, und uns wurde sogar von Bikern Prügel angedroht, weil wir mit unseren DESTRUCTION-Kutten durch die Gegend liefen. In dieser Hinsicht war es für uns nie leicht im Leben. Die Botschaft des Textes lautet einfach: „Ihr habt mich angepisst, ich bin immer noch da!“. Es geht um die eigene Wertschätzung, um das, was man hat. Die ganze Scheibe dreht sich auch um das Thema der Generation der Menschheit. Auf der einen Seite entwickelt sie sich weiter, aber auf der anderen Seite wieder zurück: die Menschen benehmen sich wie Schweine, alles ist alles irgendwie degeneriert. In gewissen Ländern ist das auffälliger als in anderen, in Skandinavien zum Beispiel ist die Bevölkerung noch nicht zu einer solchen Ellbogengesellschaft verkommen wie in Mitteleuropa. Eine Erfahrung auf der Tour im letzten oder vorletzten Jahr war zum Beispiel, dass mich ein Tourmanager in Amerika um 20.000 Dollar betrogen hat, und so etwas verarbeitet man dann in seinen Songs. Aber genau darum geht es: die Menschen werden immer gieriger, sie wollen immer mehr und mehr. Darum hab ich das Album auch „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ genannt, weil die Werte von früher in der heutigen Generation nicht mehr präsent sind. Heute geht es nur noch ums Kaufverhalten, immer mehr zu bekommen; die Leute kaufen sich glücklich, sie geben eine Menge Geld aus und fühlen sich happy, aber in Wirklichkeit verschimmelt der ganze Mist im Schrank, und glücklich ist man nur für die zehn Minuten, in denen man das Zeug kauft.

Frauen und der Handtaschenrausch...

Zum Beispiel. Aber High Heels sind erlaubt! (lacht)

Also kann man „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ sozusagen als Konzeptalbum betrachten?

Das klingt etwas hochgestochen, aber ja, irgendwie schon.

DESTRUCTION hatten und haben immer Einfluss auf andere Bands. Gibt es im Gegenzug neuere Bands, die dich heute beeinflussen, wenn auch unterschwellig?

Ich würde sagen, zum Beeinflussen ist es bei uns zu spät. Man hat seine Wurzeln, und darauf greift man auch immer wieder zurück. Auch wenn sich die Band immer wieder ein bisschen verändert, weil sie anders klingt oder alles etwas auffrischt, sind wir trotzdem immer noch im Punkrock, Hardcorepunk der 80er und auch im New Wave Of Brithish Heavy Metal der 80er verankert. Ich denke nicht, dass uns viel neues Zeug beeinflusst. Eine Band wie VOLBEAT beispielsweise ist eine sehr geile Band, jedoch beeinflusst sie uns in keinster Weise. Aber es ist schon beachtlich, dass eine Band, die ein so abgefahrenes Zeug spielt, so schnell so groß werden konnte, eben weil es mal kein Pagan- oder Power Metal ist. Aber beeinflussen lasse ich mich davon nicht. Ich kann mir auch die neue EXODUS oder TESTAMENT sehr gut anhören, weil ich mit dieser Musik groß geworden bin. Aber für mich gibt es da keine Grenzen: Death Metal, Punk, Hardrock, Heavy Metal - wenn es geil ist ist es geil.

New Wave Of British Heavy Metal hast du ja auch gerade angesprochen. Vorhin beim Soundcheck habt ihr kurz mal „Princess Of The Night“ von SAXON angespielt…

Wenn man den Song ein bisschen auftunen würde, wäre er eigentlich cool für eine Coverversion! Mein erstes Metal-Konzert war übrigens eine SAXON-Show.

Klingt vielleicht komisch, aber der Song ist ja auch fast ein bisschen thrashig.

Ist er auch. Das war damals auf jeden Fall einer der Abgehsongs.

Du hast gerade gesagt, dass du die neue EXODUS und TESTAMENT magst. Wenn du heute auf die Thrash-Szene der 80er zurückblickst, welche Unterschiede fallen dir zwischen früher und heute auf?

Die neue KREATOR ist übrigens auch verdammt gut geworden! Aber zurück zu der Frage: Die Konkurrenz ist heute nicht mehr ganz so schlimm wie früher. Früher waren alle irgendwie miteinander befreundet, aber man hat sich immer gegenseitig auf die Finger geguckt. Heute wird das nicht mehr so eng gesehen, denn jeder macht seinen Teil. Das Geile früher war, dass eine ganze Szene quasi aus dem Nichts kam und groß wurde. Heute hast du eine weltweite Thrash-Szene, sogar die Eskimos hören Thrash mittlerweile! In den 80ern gab es zwar eine Explosion, aber wir haben damals nicht viel im Ausland gespielt, im Gegensatz zu heute, wo wir 99% der Shows im Ausland spielen.

Es gibt auch immer mehr Bands aus dem Ausland, die man über Plattformen wie Myspace kennenlernen kann. Einer der Vorteile des Internets, um auf neue Bands aufmerksam zu werden!

Auf jeden Fall, die Szene wächst dadurch ja auch. Myspace ist eine geniale Plattform um News rauszuklatschen, Fankontakte zu halten oder auch Files zu verschicken, um mit Musikern zusammen zu arbeiten. Wenn die Leute jedes Mal extra anreisen müssten, wäre das unbezahlbar. In der Richtung ist die neue Technologie schon praktisch.

Kommen wir noch mal auf das aktuelle Album zurück. Für die Aufnahmen zu „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ haben mehrere Gast-Gitarristen mitgewirkt. Kannst du dazu was sagen?

In den letzten Jahren haben wir Jeff Waters von ANNIHILATOR immer wieder getroffen, und er meinte, wenn wir einen Session-Gitarristen bräuchten oder einen Gitarristen für eine Platte, dann solle ich ihn einfach anrufen. Wir haben uns dann gedacht, daß wir für die Scheibe einige Gäste einladen, um uns selbst einen Gefallen zu tun und auch den Fans. Da ist uns dann natürlich Waters eingefallen, Gary Holt, weil wir eigentlich große EXODUS-Fans sind und er selbst ein großer DESTRUCTION-Fan ist, und Vinnie Moore, weil ich die erste VICIOUS RUMORS-Scheibe sensationell finde und ihn letztes Jahr kennen gelernt habe und er meinte, daß er DESTRUCTION kennt. Wir haben uns dann über die erste VICIOUS RUMOURS-Scheibe unterhalten, und dann kam David Vincent von MORBID ANGEL und meinte zu Vinnie, wenn er mal wieder auf einer guten Metal-Scheibe mitspielen wolle, dann müsse er bei DESTRUCTION mitspielen. Ich habe ihm dann drei Jägermeister hingestellt, wir haben alle drei Jägermeister getrunken, und nach der Ami-Tour von UFO habe ich Vinnie angemailt. Das ist halt toll am Metal, dass man zusammenarbeitet, die Szene ist oft unter den Musikern sehr oft sehr sehr eng geschnallt. Der Thrasher und der Hardrocker hat da weniger Probleme als die Fans, die ab und zu intolerant reagieren oder Vorurteile haben und sich in Internetforen gegenseitig abschlachten und ohne Respekt über die Bands herziehen. Unter Musikern ist das eine andere Geschichte, und das ist halt ganz geil. Ein Vorteil ist auch, dass man auf Festivals Leute kennen lernt und die auf anderen Festivals wieder trifft und dadurch auch Kontakte knüpfen kann. Es gibt auch immer ein paar Arschlöcher, aber die meisten Leute sind echt cool.

Gerade die Fans stellen heute ein Regelwerk auf, zum Beispiel für Old School Thrash. Da muss alles total rumpelig klingen, der Sound darf nicht modern sein. Du hast darüber ja auch mal etwas in einem Interview erzählt.

Wir haben angefangen Musik zu machen, weil wir es geil fanden. Metal war für uns das Geilste, wir wollten Musik machen. Und ich lasse mir nicht von anderen Leuten erzählen, was ich machen soll. Deshalb bin ich Metal-Fan geworden, und deshalb bin ich Metal-Musiker geworden, weil ich mir nicht reinreden lasse in mein Leben, und ich lasse mir bestimmt nicht von irgendwelchen ewig Gestrigen erzählen, dass gestern alles besser gewesen sein soll, denn eigentlich leben wir jetzt und nicht gestern.

Häufig sind das ja sogar Leute, die gestern noch nicht dabei waren.

Eben, genau! Wir haben zum Beispiel auch eine polnische Crew dabei, und in Polen gibt es mittlerweile extrem viele Nazis mittlerweile ebenso wie im Osten Deutschlands, ein Regime, das zu dem derzeitigen das krasse Gegenteil ist. Die Menschen wollen immer das, was sie nicht haben, so wie der Schwarze eine Blondine will und der Latinlover eher eine Schwedin bevorzugt; man will immer das, was man nicht hat. Das ist eigentlich eine menschliche Unart, und deswegen finde ich es lächerlich wenn mir ein 17jähriger sagen will, was ich zu machen habe. Nach 25 Jahren hört der Hosenscheißer gar kein Metal mehr, und ich bin vielleicht immer noch da, wenn ich nicht vielleicht gestorben bin unter komischen Umständen auf Tour. Aber ich denke schon, dass Metal irgendwo ein Lebensstil ist und Freiheit bedeutet, und dann ist es befremdlich, wenn irgendwelche Leute Regelwerke aufstellen, denn eigentlich sollte Metal nicht so konservativ sein wie Volksmusik. Manche Leute sind eben so, aber ich ziehe mir das dann nicht rein. Man muss immer seinen eigenen Weg gehen, das war immer mein Ding. Es gibt immer Ups und Downs, und ich habe mich auch nie angepasst. Als ich ein Metalhead geworden bin, bin ich schon mal angeeckt, aber ich habe mich nie an die Konformitäten der Metalszene angepasst, zum Beispiel was Kleidung oder Benehmen betrifft. Ich finde, das Wort Individuum gibt es heute auch fast nicht mehr, weil die Leute alle in einer Masse mitschwimmen. Wenn man sich die Mainstream-Sachen anschaut, oder auch die Trends im Metalbereich, da sind viele auch nur Mitschwimmer, das hat mit Metal nichts zu tun.

Du hast vorhin gesagt, du bist öfter angeeckt. Wenn ich mich richtig erinnere, bist du in einer ländlichen Gegend aufgewachsen. Wie war das damals?

Ich habe immer mit den Punks rumgehangen, denn es gab soweit keine Metaller damals. Meine Kumpels waren alle Hardcorepunks mit Iros, und ich war der einzige mit langen Haaren, dadurch war ich dann auch ein Punker. Aber ich habe gesagt ich bin kein Punk, ich bin Metal-Head, aber das gab es damals noch nicht. Ich habe sehr viel gelernt über die Menschen und wie man andere Menschen beurteilt, und dass man nicht nur nach dem Aussehen beurteilt. Das hat mich dann auch immer angestachelt, dass ich mein Ding mache und machen will, dadurch bin ich immer mehr gewachsen, weil sich immer mehr bestätigt hat, dass mein Weg der Weg ist, der mein Leben bestimmen wird. Wenn du überall siehst wie primitiv die Leute teilweise sind, die aber dich als primitiv abstempeln, dabei schauen sie über den Tellerrand nicht hinaus, dann bestärkt dich das in deinem Tun irgendwann. Dass ich auf dem Land aufgewachsen bin, war auch ein wichtiger Baustein, dass ich ein Metalhead geworden bin. Denn ich habe mich damals völlig aufgelehnt gegen das Tragen von Puma- und Adidas-Schuhen oder Levis-Jeans, das damals, Anfang der 80er Jahre in den Schulen Trend war, und ich habe mich dagegen gewehrt und bin so in den Rock’n’Roll reingerutscht, weil ich es scheiße fand, dass nur die mit den Adidas-Schuhen die Coolen waren und alle anderen die Uncoolen. Das konnte einfach nicht sein! In der vierten Klasse, glaube ich, habe ich dann richtigen Metal gehört, und da war dann klar: Lederklamotten kaufen und seinen eigenen Weg gehen…

Und dann den Bass in die Hand nehmen…

Bassist bin ich eigentlich nur zufällig geworden. Wir waren noch eine Handvoll Leute, die ganzen Punks und dann auch die ersten Langhaarigen, unter anderem Mike, unser Ex-Sänger und noch ein paar andere Leute, und wir haben uns immer wieder getroffen. Auf den Diskofeten lief immer eine halbe Stunde Hardrock, darauf haben wir uns dann immer hingesehnt zum Bangen, und da haben wir uns dann kennen gelernt. Die haben einen Bassisten gesucht und meinten dann: du siehst cool aus, du spielst Bass. Aber ich hatte gar keinen Bass, und ein anderer hatte ein Auto dabei, dann hieß es: der hat ein Auto, wir fahren morgen einen Bass kaufen. So hat das angefangen.

Hast du dann schon genau gewusst, wie dein Weg verläuft?

Nein. Wir haben immer davon geträumt, einmal auf einer großen Bühne zu stehen und dann tot umzufallen, aber eine Karriere war nicht geplant. Dass es so gut lief, fand ich toll, aber geplant war das nicht. Deshalb bin ich auch dankbar für jeden Abend, den ich auf Tour bin und dass ich von der Musik leben kann. Mal ein bißchen besser, mal ein bisschen schlechter, aber man beißt sich durch. Aber wir haben nie so weit gedacht, und es war uns auch irgendwie nie bewusst. Als die Band dann auseinanderbrach, merkte man erst, was man hatte.

Wie du vorhin schon sagtest: das was man nicht hat, das will man.

Ja natürlich. Das ist wie mit der Ex-Freundin: wenn du sie dann los bist erkennst du, dass du Scheiße gebaut hast.

Du wirst heute ja vor allem auch außerhalb der Metalszene respektiert. Vor Kurzem wurdest du zur Fernsehsendung „Nachtcafé“ eingeladen.

Mittlerweile haben einige Metalfans von früher hohe Positionen in diesen Bereichen, zum Beispiel einer der Redakteure dieser Sendung hat früher auch Metal gehört und hat einen Freak gesucht der in diese Sendung reinpasst. Man hört auch immer öfter oder liest in den Tagesblättern, dass gewisse Leute einen mittlerweile respektieren, weil man nach 25 Jahren immer noch dabei ist. Diese Leute haben früher auch mal Metal gehört und hängen immer noch an dieser Musik. Auf diese Weise gerät man dann in diese Landschaft hinein. Das ist nicht schlecht, denn so kann man den Leuten zeigen, dass man kein pöbelnder Assi ist.

Bernhard Hoëcker, der ja auch bekennender Metalfan ist, war ebenfalls anwesend...

Ich habe hinterher ein paar Mal mit ihm gemailt, und er ist ein echt cooler Typ. Wenn man bedenkt, dass er einer der angesagtesten deutschen Comedians ist…

Mal eine andere Frage. Hast du dein Restaurant noch?

Leider nicht, ich habe es 2004 verkauft. Ich hatte es acht Jahre, aber es war halt schwierig ab 2000 mit DESTRUCTION und dem Restaurant, weil wir ständig auf Tour waren, und da musst du dich dann entscheiden. Wenn du weg bist brauchst du ja auch Leute, die den Laden schmeißen.

À propos Tour: magst du große oder kleine Bühnen lieber? Also eher Festival oder eher Clubshow?

Ich mag kleinere Bühnen lieber. Festivalbühnen sind anstrengender und klingen auch meist komisch. Natürlich ist es geil, vor einer großen Masse zu spielen, aber in kleinen Clubs kommt die Energie doch mehr rüber. Bei Festivals gibt’s dann auch einen großen Fotograben, und die Fans stehen meterweit von der Bühne weg. Trotzdem spiel ich aber auch gerne solche Shows, gerade weil man viele Leute erreicht.

Zum Schluß muß natürlich die Frage nach der Meinung zur neuen METALLICA-Scheibe gestellt werden. Ehrliche Antwort bitte!

(lacht) Ich hab erst 3 oder 4 Songs gehört und das fand ich teilweise ganz nett, teilweise aber auch ein bisschen langweilig. Schon krass, daß die Platte im Moment die erfolgreichste Scheibe des Jahres ist. Ich fand das Tamtam darüber ziemlich schlimm, jeden Tag wurden neue Videos auf Blabbermouth gepostet, auf denen Lars Ulrich über seinen Schlagzeugstil philosophiert. Es wurde ein großer Hype darum gemacht, wie Old School das Zeug ist, und die Fans „durften“ bei allem dabei sein etc…

Zumindest scheint die Band wieder auf einem richtigen Weg zu sein.

Sie scheinen wohl selber gemerkt zu haben, daß sie irgendwie in ihrer eigenen Welt gelebt haben. Wenn du haufenweise Schulterklopfer um dich rum hast und den Weg zum Millionär geschafft hast, weißt du manchmal nicht mehr, wohin der Weg geht.

Nun sind wir auch schon am Ende. Ich danke dir für das Gespräch und freue mich gleich auf die Show!
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