Destruction - Spiritual Genocide

Destruction - Spiritual Genocide
Thrash Metal
erschienen am 23.11.2012 bei Nuclear Blast
dauert 49:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Exordium
2. Cyanide
3. Spiritual Genocide
4. Renegades
5. City Of Doom
6. No Signs Of Repentance
7. To Dust You Will Decay
8. Legacy Of The Past (Guest Version)
9. Carnivore
10. Riot Squad
11. Under Violent Sledge
12. Princess Of The Night (Bonustrack, SAXON Cover)
13. Carnivore (Guest Version) (Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

Anders als zum 25. Geburtstag gönnen DESTRUCTION sich und uns zu ihrem 30. Jubelfest ein echtes neues Album, das wie sein direkter Vorgänger „Day Of Reckoning“ nicht versucht, den klassischen Bandsound gegenwärtiger zu machen, sondern nach bewährter Manier nach links und rechts auskeilt, vor allem aber mächtig nach vorne stürmt. Mitverantwortlich dafür ist nicht zuletzt Powerhouse Vaaver am Schlagzeug, der den beiden lockigen älteren Herren vor sich zum zweiten Mal ordentlich Dampf macht. Und selbstverständlich lassen Schmier und Mike sich nicht lange bitten, das Dauerfeuer entsprechend aufzunehmen und auszubauen.

Dennoch will sich auch nach zahlreichen Durchläufen keine Begeisterung einstellen, weil „Spiritual Genocide“ bei aller reichlich vorhandenen Energie die Ausstrahlung fehlt, um ein weiteres Ausrufezeichen in die Bandgeschichte zu schreiben. Zwar sind der Titeltrack oder „Renegades“ in Ordnung gehende Drescher, doch haben sie nicht die Griffigkeit oder Nachhaltigkeit, um zu beeindrucken und dem Album ein klares Gesicht zu geben. Stattdessen manifestiert sich ein wenig der Eindruck, dass die erfahrenen Recken unbewusst tatsächlich ein Album gebastelt haben, das sich komplett aus Tracks zusammensetzt, die normalerweise bloß im Albumfluss mitschwimmen und ein Werk abrunden beziehungsweise vervollständigen. So kommt denn auch „Legacy Of The Past“ mit TANKARD-Gerre und SODOM-Tom nicht über den Rang einer netten Idee hinaus, wodurch die Aufzählung der Titel von Klassikeralben weniger wie eine gelungene Neuauflage und mehr wie ein recht plumper Abklatsch des unbesiegbaren „Thrash ‘Til Death“ wirkt.

„Spiritual Genocide“ ist, Karten auf den Tisch, meiner Meinung nach eine ziemliche Enttäuschung - auch im direkten Vergleich mit den aktuellen Alben der Big Teutonic 4 Mitstreiter. Die frische Brise, für die die Kraftmeierei von DESTRUCTION gemeinsam mit Schmiers charakteristischer Stimme innerhalb dieses Quartetts üblicherweise sorgt, ist gegenüber dem Elder-Statesmen-Hassorkan aus (Alten-)Essen in diesem Jahr leider kaum mehr als eine laues Lüftchen. Allerdings würde ich darauf wetten, dass das live anders aussieht.
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