Wir sind nicht böse, machen aber trotzdem böse Musik!
Interview mit We Are Wolf
Metalcore aus Deutschland - Meckenheim / Bonn
Metalcore aus Deutschland - Meckenheim / Bonn
Wenn man etwas bewegen will, darf man nicht davor zurückschrecken, auch mal in ein laufendes System einzugreifen. Genau das haben EAT UNDA TABLE nach vielen Jahren gemacht, als sie zu Beginn des Jahres den alten Namen über Bord geworfen haben, um unter dem WE ARE WOLF Banner mit neuem Schwung anzugreifen. Im offenen und unterhaltsamen Gespräch klären der – wie immer – sehr lebhafte Frontmann René und Gitarrero Leo über die Gründe für den Namenswechsel auf und erzählen von der Arbeit als Mitglied einer Band und den Plänen für WE ARE WOLF.
Zu Beginn möchte ich euch bitten, kurz etwas zu den Mitgliedern der Band zu sagen, da EAT UNDA TABLE überregional nicht die allerbekannteste Band waren und es sicherlich noch den ein oder anderen Bloodchamberleser gibt, der euch, unabhängig vom Namen, nicht kennt.
René: Also wir haben hier noch beim Interview den Leo, der spielt Gitarre und außerdem übernimmt er den Clean Gesang. Auf der letzten Platte ist der zwar bemängelt worden, aber wir haben das weiter fortgeführt auf der neuen Platte. Ich bin René, der Sänger für den Schreigesang. Ich wurd schon als Schreisänger bezeichnet: „Hey, du bist doch ein Schreisänger, oder?“ Konnte ich in dem Fall nur bejahen. Dann haben wir noch den Niko am Bass, meinen Bruder, den Felix, ebenfalls an der Gitarre. Und unser Drummer ist der Frank. Wir sind WE ARE WOLF, ehemals EAT UNDA TABLE. Wir haben uns entschlossen den Bandnamen nach ner langen Zeit zu ändern. Ist halt so gekommen… Wir haben uns halt gedacht…
Der alte Bandname war für Nicht-Insider zusätzlich auch nicht wirklich selbsterklärend...
René: Das erstmal. Da fängts ja schon an. Es war halt so, wir standen davor ins Studio zu gehen, ein Album aufzunehmen und der Name EAT UNDA TABLE hat uns wirklich schon sehr lange begleitet. Regional wars halt, wie du schon sagst, relativ ein Begriff in der Szene. Aber wir dachten, wenn wir jetzt wirklich viel Geld in eine ordentliche Produktion pumpen, dann muss das Gesamtpaket stimmen. Wir haben uns eben nicht nur musikalisch weiterentwickelt, was natürlich immer an 1. Stelle steht, sondern auch persönlich, als Menschen, und so als Band ein ganz anderes Gefühl gehabt. Deshalb haben wir uns gedacht, das Gesamtpaket muss stimmen, und da hilft eigentlich nur ein Namenswechsel.
Leo: Leider muss man dazu noch sagen, dass bei den Reviews von unserer letzten Platte sehr oft gesagt wurde: Ja, der Name ist albern und dumm und kindisch…
René: Ja, aber das hat uns nie gestört.
Leo: Jaaaa, allerdings…
René: Das Wichtige ist dabei nicht, dass der Name irgendwie so cool oder trendy in der Szene ist, dass jeder sagt: „Oh ja, geil, die machen das und das.“ Bei manchen Namen weiß man das sofort. Bei EAT UNDA TABLE wusste man das vielleicht nicht. Der Name war auf den ersten Blick lächerlich, auf den zweiten Blick ist er aber auch irgendwie dringeblieben.
Und man wusste nie, ob er zusammen oder auseinander geschrieben wird…
René: Das auch (allgemeines Lachen) Das wussten wir selbst nicht. Und wir fragten uns halt, wie können wir das beibehalten. Wir müssen einen Namen finden, der im Ohr bleibt, wo man aber auch nicht unbedingt gleich weiß, was ist das jetzt. Nicht mit so einem unlesbaren Death Metal Schriftzug, wo du erstmal drei Stunden überlegen musst. Es sollte nach wie vor gut lesbar sein, der Name muss im Ohr bleiben, und man muss vielleicht ganz kurz überlegen, was für eine Musik die Band macht.
Und das „We Are“ musste dazukommen, weil Wolf sonst eher ein im traditionellen Metal beheimateter Begriff oder Name ist...?
René: Ja schon, das haben haben wir uns im Vorfeld auch überlegt. Wir haben das aber quasi im Zusammenbegriff mit der unserer Weiterentwicklung auf Werwolf bezogen. Heißt im Englischen ja Werewolf und wir haben das ganze gesplittet in We Are Wolf.
Leo: Und wenn mans umgangssprachlich ausspricht wird daraus Werewolf.
René: Genau, so wurde der Name quasi geboren.
Ich hab das mit dem Musikargument für den neuen Namen gelesen und mittlerweile die neuen Lieder auf eurer MySpace Seite gehört, da fand ich den Unterschied zumindest zu den Liedern der Split jetzt aber nicht so wild...
Leo: Dazu muss man allerdings sagen, dass die zwei Songs die ersten waren, die wir geschrieben haben, noch bevor wir uns umbenannt haben. Die haben wir auch schon mal live gespielt. Aber was wir jetzt so aufgenommen haben, ist im Gesamtpaket schon was ganz anderes. Weniger hardcorelastig, eher schnell und Richtung Melodic Death.
René: Es waren die ersten Songs, noch mit ganz anderem Tuning, wenn ich da jetzt nichts vorwegnehme, ich hab da auch gar keine Ahnung von. Aber die Songs haben wir auch schon als EAT UNDA TABLE live gespielt. Das haben wir auch nach wie vor beibehalten, die Songs haben uns gefallen, es sind eher die etwas fröhlicheren Songs, die vielleicht auch ein bisschen tanzbaaarer sind.
Fröhlicher? Ok...
René: Ja, ein bisschen fröhlich kanns ja immer sein, sonst machts ja auch keinen Spaß, wenn man keinen Spaß hat. (der verquere Satz bringt ein weiteres Mal alle zum lachen) Und die Lieder haben wir beibehalten. Die Songs auf der Seite sind auch Pre-Productions, die wir selbst aufgenommen haben, die kann man mit dem neuen Material also wenig vergleichen.
Das neue Material wird also alle wegblasen?
René: Definitiv.
Leo: Auf jeden Fall.
René: Alle. Alle und Alles!
Leo: Wir haben sehr viel Mühe, Zeit und Geld in die Produktion gesteckt, und das hat sich auch auf jeden Fall ausgezahlt. Wir haben das Master selbst noch nicht gehört, aber allein der erste Mix war ahhhhh krass.
Wie weit ist es denn fortgeschritten oder wann ist es soweit?
Leo: Es dauert wohl noch ein bisschen. Wir bekommen jetzt in den nächsten Tagen das Master. Dann wollen wir Promos an die Labels schicken und dann mal gucken, was sich ergibt.
René: Wir schauen uns natürlich um, was geht mit dem Material, wie weit kann man damit kommen, was kann man damit erreichen, und wer nimmt das wie an. Ich hoffe, dass im Spätsommer spätestens das ganze in trockenen Tüchern ist...
Seid ihr in Vorleistung gegangen, das Album mit eigenem Geld aufzunehmen, auch mit größerem finanziellen Aufwand, weil heute einfach die Möglichkeiten so schlecht sind, also man wird heute nicht mehr einfach so von einem Label genommen oder?
Leo: Ne, wir haben uns einfach gedacht, wir wollen uns jetzt höhere Ziele stecken und wenn wir da hinwollen, brauchen wir auf jeden Fall eine fette Produktion. Dann haben wir das Geld eben investiert, auch wenn es nicht wirklich einfach war. Aber ich denke, das ist so der erste Schritt Richtung oben. Schon mal ein richtig gut produziertes Album zu haben, das auch in einem bekannten Studio aufgenommen wurde.
In welchem Studio wart ihr denn?
Leo: Bei Gernhart in Siegburg, der zum Beispiel schon Sachen von JACK SLATER aufgenommen hat.
René: FIRE IN THE ATTIC, SUIDAKRA und PERZONAL WAR waren auch schon da im Studio und die sind wohl bekannte Begriffe. Das war schon angenehmes Arbeiten, der ist super auf uns eingegangen und das war jeden Cent wert. Wir mussten in Eigenleistung gehen, weil wir uns gesagt haben, wenn wir irgendwas erreichen wollen, müssen wir auch investieren. Das geht einfach nicht anders.
Leo: Kapitalismus, wie er so ist...
René: Es gibt Bands wie Sand am Meer, es gibt auch GUTE Band wie Sand am Meer. Das bringt aber alles nix, wenn du einfach nur gut bist und dann Konzerte spielst, jedes Wochenende im Stammlokal oder so. Du musst auch eine fett produzierte Platte haben. Heutzutage wird in jedem Review was gesagt zur Produktion, es wird jedes Mal drauf eingegangen. Da muss man halt irgendwie seinen Sound finden, und ohne Investitionen kommst du da nicht weiter.
In Siegburg hat es für euch auch den Vorteil, dass ihr es von zu Hause managen könnt und nicht drei Wochen Urlaub nehmen müsst oder so.
Leo: Wir haben alle noch nebenbei gearbeitet und waren in der Uni und sind dann, wenn wir dran waren, einfach hingefahren.
René: Der lokale Faktor hat schon auch eine Rolle gespielt, ganz klar. Das war ganz gut.
Gibt es irgendwie einen roten Faden beim Album – thematisch oder...?
René: Roten Faden? Hmm, auf jeden Fall haben wir unseren Sound gefunden. Im Gegensatz zur letzten Platte, da wirkte der eine oder andere Song noch vielleicht etwas aus dem Bild fallen. Das war auch der Fall, weil wir den dann schon ein Jahr oder so vorher geschrieben hatten, aber dachten, wir packen den noch mit auf die Platte. Dieses Mal war es so, dass wir erst im letzten Moment Songs noch fertig gemacht haben und im Studio noch ein bisschen was rein bzw. dazugeschrieben haben. Thematisch, naja...
Also jetzt wird der aktuelle Entwicklungsstand der Band besser wiedergegeben als jeweils auf den letzten Releases?
Leo: Ja, auf jeden Fall. Die ersten zwei, drei, vier Songs wurden letztes Jahr im August geschrieben und die letzten fünf bis sechs im Januar. Sie stammen also alle aus maximal einem halben Jahr. Man hört auch, dass es irgendwie einheitlicher ist. Aber trotzdem natürlich nicht ganz monoton.
René: Abwechslungsreich! Wir haben, wie gesagt, die Clean Vocals beibehalten, aber wir haben uns für dieses Mal das Ziel gesteckt, die Clean Vocals sinnvoll einzusetzen. (quittiert von einem Lachen)
Leo: Und wir wollten sie vor allem nicht zu üblich einzusetzen, also den cleanen Gesang vor allem im Refrain benutzen. Davon sind wir ganz abgewichen. Wir haben gesagt, wenn wir den cleanen Gesang weiter verwenden, dann muss es an Stellen sein, wo man es nicht unbedingt erwartet, wo es aber auch sinnvoll ist.
Ich bin gespannt auf den Auftritt, zumal ich beim ersten Mal, als ich euch gesehen habe auf dem Metalloween, nicht so überzeugt war.
René: Das hab ich gelesen. Du warst überfordert.
Ja, auf der Platte hat es mir gut gefallen, aber live war es ultra ruppig und schwierig...
Leo: Wir waren allerdings am Metalloween auch...
René: Es war ein spezieller Abend, ich hatte Geburtstag...
Leo: Wir hatten eher eine Party als ein ernstzunehmendes Konzert.
René: Wir hatten unsere 80s Haircrime Kostüme an und haben das eiskalt durchgezogen. Wir nehmen uns einfach auch nie zu ernst, das ist uns auch wichtig. Auf der Platte wird es auch ein paar Späße geben. Es ist kein so ernstes Ding, sowas kotzt uns auch immer an.
Leo: So Bands, die sich zu ernst nehmen und sagen:
René: „Wir sind böse und machen böse Musik.“ Wir sind nicht böse, aber wir machen trotzdem böse Musik. Wir sind einfach nicht böse, sondern machen uns einen Spaß. Wir machen das, worauf wir Lust haben, und das wollen wir auch weiter so fortführen. Auf der letzten Platte haben wir auch gemacht, worauf wir Lust hatten. Natürlich schaut man auf die Reviews, wie wird das bewertet, wie sehen das Außenstehende. Man selbst kann das immer schwer objektiv beurteilen und irgendwo versucht man dann auch, angesprochene Punkte zu verbessern. Und ich denke, dass wir das auch geschafft haben. Ich denke, wir haben uns echt gesteigert, und deshalb haben wir auch den kompletten Umbruch durchgezogen.
Gehört dann zu dem Spaß auch, dass die Band zwar wichtig ist, aber nicht die Nr. 1 in der Zukunftsplanung?
Beide unisono: Hmmm, ja, ist schwierig.
René: Was heißt Nr. 1 in der Zukunftsplanung? Jeder geht halt seinem Beruf oder seinem Studium nach und danach kommt die Band. Es ist abhängig davon, was man noch erreicht, ob man das an die 1. Stelle stellt oder nicht.
Leo: Ich studiere Musikproduktion in Köln und da passt das auch einfach in den Job. Ich kann auch mal sagen, ich bin ein Jahr Berufsmusiker, und es sieht im Lebenslauf nicht Scheiße aus. Wenn man aber Versicherungsverkäufer ist, und da steht, dass man zwischendurch drei Jahre auf Tour in einer Death Metal Band war, sieht das vielleicht nicht so cool aus.
René: Aber nichtsdestotrotz, die Musik ist auch irgendwo eine Lebenseinstellung, und wenn es soweit kommen sollte, macht man woanders Abstriche.
Leo: Seitdem wir 13 oder 14 sind, ist das schon so, glaube ich.
René: Man fängt an als Kellerband und dann geht es irgendwann los. Jetzt sind wir an dem Zeitpunkt angekommen. Wir sind ja alle noch relativ jung mit einem Altersdurchschnitt von 22 oder so, das geht noch. Gibt sicher jüngere Bands, die wesentlich erfolgreicher sind, aber trotzdem geben wir nicht auf.
Wobei diese jungen Bands meinem Gefühl nach auch oft schräg angeguckt werden in der Szene. Es gehört ja eigentlich fast dazu, dass man ein paar Jahre rumgeeiert ist, bevor man sich eine gewisses Maß an Glaubwürdigkeit erarbeitet hat.
René: Das ist jetzt unser Ziel: möglichst viele Shows spielen, den Namen publik machen und regional natürlich auch dafür sorgen, dass die Leute sich an den neuen Namen gewöhnen. Heute Abend ist so gesehen unsere erste Show. Wir sind zum ersten Mal auch wieder so ein bisschen aufgeregt. Vorfreude und Aufregung kommen da zusammen.
Aufregung und Vorfreude, ob es gut klappt oder gut ankommt?
Gleichzeitig: Beides!
Leo: Wir hatten jetzt seit dem Studio nicht sooo viel Zeit zum proben, aber es dürfte hinhauen. Soll hinhauen...
René: Muss!
Leo: Und wird auch!
René: Dann ist es natürlich auch Wahnsinn bei der ersten Show so eine Venue zu haben. Das ist schon eine andere Liga als in irgendnem kleinen Club zu spielen, wo 50 Leute reinpassen und man auch nichts raushört, sondern nur ein Rauschen den ganzen Abend da langbrettert. Heute Abend haben wir auch die Technik hinter uns stehen und hoffen, dass wir diese auch ordentlich nutzen können.
(Was kurz darauf auch gelang.)
Haben sich mit der Zeit, die den Wandel der Menschen und der Band mit sich gebracht hat, auch die Inspirationsquellen für die Band gewandelt? Wenn man selbst eine Band startet, hat man ja meist irgendeine andere Band im Ohr und denkt etwas wie: "Cool, solche Musik will ich auch machen."
Leo: Ja, so vor 10 Jahren haben wir alle, glaub ich, mit Limp Bizkit und so angefangen... Bei der letzten Platte war es viel Metalcore und die Kante. Ich bin jetzt erst seit 2,5 Jahren dabei und hab damals schon sehr viel Melodic Death gehört. Sowas wollte ich eigentlich immer auch machen und das hab ich jetzt endlich durchgesetzt, weil sich alle anderen ebenfalls in die Richtung entwickelt haben.
René: Wir haben uns alle in die Richtung entwickelt, und wir machen halt auch irgendwo die Musik, die wir so hören. Da gibt es natürlich mehrere Anlaufstellen, von denen man sagen kann, das ist cool und da wollen wir hingehen. So haben wir es auch entwickelt. Natürlich ist das auch immer schwer, weil der eine lieber das hört und der andere jenes. Einige Vergleiche werden definitiv fallen. Das hohe Schreien und das tiefe Grunzen ist typisch THE BLACK DAHLIA MURDER...
Leo: Und alles ist in harmonisch Moll.
René: Rein gesangstechnisch hab ich das früher auch schon gemacht, deshalb bin ich schon auf die Reviews gespannt. Ich würd meinen Arsch darauf verwetten, dass die meisten sagen: Ah, ja, BLACK DAHLIA.
Leo: Sie waren allerdings auch wirklich die Hauptinspiration.
René: Ja, „Nocturnal“ (das letzte TBDM Album) ist natürlich supergeil. Es hat uns irgendwo schon geprägt, aber natürlich gibt es da noch viel anderes. Was weiß ich... Alles... ALLES! Von METALLICA bis zu den BACKSTREET BOYS haben wir alles dabei.
Wenn man euch zu zuhört, gewinnt man den Eindruck, dass ihr munter in der Genrediskussion dabei seid, oder? Es ist ja oft so, dass Bands sagen, "Genres sind Quatsch und nur Erfindungen. Wir spielen einfach die Musik, die wir gut finden."
Leo: In den letzten zig Jahre haben wir immer gesagt, wir machen Metal.
René: Ich finde immer noch, wir machen einfach Metal.
Leo: Wir sind nicht so, dass wir sagen würden, wir machen Dasunddas-Core und Hierundda-death.
René: Das kann doch jeder für sich entscheiden. Ich finde diese Genreunterteilungen Quatsch. Ich bin mit Heavy Metal aufgewachsen, ich finde immer noch, dass es Heavy Metal ist und dass wir Heavy Metal machen.
Es ist halt auch der Überbegriff. Pils und Kölsch ist auch beides Bier...
René etwas entrüstet: Naaaaajaaaaaaaaaa... (was Leo zu lautem Lachen anregt.)
Zumindest wird das vom Kölsch hier in der Gegend behauptet....
René: Stimmt aber irgendwo nicht.
Leo: Warten wir einfach ab, was die Leute sagen.
René: Ja, mal gucken, was die Leute sagen. Vielleicht sagen die einen, es ist Metalcore, die anderen Deathcore, die anderen wieder Melodic Death, die anderen Grind-Metal-KeineAhnung-Core. Ich weiß nicht, ob überhaupt Core... Ich bin drauf gespannt. Ist immer auch so eine kleine Überraschung, was da so rauskommt, gerade genremäßig.
Dann muss ich mich wohl zurückhalten, jetzt wo ihr wisst, wie ich aussehe...
René: Quatsch, wir freuen uns immer über ehrliche Kritiken, auch bei Liveshows, und wenn du sagst, es hat dich da nicht angesprochen, dann war es halt so. Wir haben Spaß und hoffen, dass der Funke überspringt, und wenn nicht haben wir Pech gehabt.
Wenn der Spaß vorbei ist oder das Auftreten keinen Spaß mehr macht, dann kann man es wohl auch sein lassen...
Leo: Dann ist definitiv was verkehrt. Dann hat es überhaupt keinen Sinn mehr.
René: Das ist immer noch ein wichtiger Faktor, der im Vordergrund stehen muss bei der ganzen Musikgeschichte. Investitionen hin oder her und ob du was erreichen willst. Wenn du keinen Spaß an der Sache hast, keinen Spaß mit den Leuten, keinen Spaß an der Band, kannst du es auch sein lassen.
Dann wird die ganze Sache entweder vor die Wand gefahren oder man kloppt sich nach dem Auftritt...
René: Ja.
Leo: Ich mein, OASIS kloppen sich seit Jahren...
Ein lachender René: Klappt!
Das sind Brüder, das ist was anderes. Obwohl, das gibt es ja bei euch in der Band auch... (der andere Gitarrist Felix ist der Bruder von René)
Leo: Gabs auch schon oft genug. Naja, Kloppereien nicht, aber verbal. Kommt immer wieder mal vor, es wäre aber auch langweilig sonst.
Du hast jetzt eben gesagt, dass ihr jetzt einige Konzerte spielen wollt als zusätzliche Promotion für das neue Material. Wie viel ist da denn schon geplant?
René: Bisher noch wenig, die Planung steckt noch in den Kinderschuhen. Wir wollen erstmal das Promopaket fertig kriegen und in alle Richtungen versenden. Im besten Fall hat man bei den Konzerten natürlich eine ordentliche Bookingagentur, die hinter einem steht, denen das Material gefällt, die uns vielleicht auch schon mal live gesehen haben und es hat ihnen gefallen, und sie denken, das könnte was werden. Das ist so der Plan. Wir hoffen, dass da noch mehr kommt dieses Jahr, gerade showtechnisch. Vielleicht die eine oder andere Tour, so dass der Urlaub schon mal geplant werden kann.
Sowas ist für die Studenten natürlich einfacher zu planen als für die anderen.
Leo: Jein, aber machbar ist es immer. Zur Not muss man doch Prioritäten setzen.
René: Ja, Magen-Darm geht immer. lachend Nein, Quatsch, stimmt nicht Chef!
Dein Chef hat da ein Auge drauf?
Leo: Ja, der teilt sich mit uns den Proberaum...
René: Ja, das stimmt sogar.
Sehr gut! Kommen wir nun zum Ende. Wenn ihr noch was loswerden wollt, habt ihr jetzt die Gelegenheit dazu.
René: Wir danken für deine Zeit, wünschen natürlich auch Bloodchamber.de in der Zukunft viel Erfolg. Ein bisschen Schleimen muss sein... Den Lesern des Interviews: Besucht unsere MySpace Seite! Freut euch aufs Album!
Leo: Kauft es, wenn es raus ist!
René: Kauft es, oder wenn ihr es runterladet und wir erwischen euch dabei, wartet nur, was dann mit euch passiert. Dann trinken wir mit euch einen, und ihr seid selbst Schuld. Freut euch aufs Album, viel Spaß damit und ihr werdet von uns hören, so oder so!
Zu Beginn möchte ich euch bitten, kurz etwas zu den Mitgliedern der Band zu sagen, da EAT UNDA TABLE überregional nicht die allerbekannteste Band waren und es sicherlich noch den ein oder anderen Bloodchamberleser gibt, der euch, unabhängig vom Namen, nicht kennt.
Der alte Bandname war für Nicht-Insider zusätzlich auch nicht wirklich selbsterklärend...
René: Das erstmal. Da fängts ja schon an. Es war halt so, wir standen davor ins Studio zu gehen, ein Album aufzunehmen und der Name EAT UNDA TABLE hat uns wirklich schon sehr lange begleitet. Regional wars halt, wie du schon sagst, relativ ein Begriff in der Szene. Aber wir dachten, wenn wir jetzt wirklich viel Geld in eine ordentliche Produktion pumpen, dann muss das Gesamtpaket stimmen. Wir haben uns eben nicht nur musikalisch weiterentwickelt, was natürlich immer an 1. Stelle steht, sondern auch persönlich, als Menschen, und so als Band ein ganz anderes Gefühl gehabt. Deshalb haben wir uns gedacht, das Gesamtpaket muss stimmen, und da hilft eigentlich nur ein Namenswechsel.
Leo: Leider muss man dazu noch sagen, dass bei den Reviews von unserer letzten Platte sehr oft gesagt wurde: Ja, der Name ist albern und dumm und kindisch…
René: Ja, aber das hat uns nie gestört.
Leo: Jaaaa, allerdings…
René: Das Wichtige ist dabei nicht, dass der Name irgendwie so cool oder trendy in der Szene ist, dass jeder sagt: „Oh ja, geil, die machen das und das.“ Bei manchen Namen weiß man das sofort. Bei EAT UNDA TABLE wusste man das vielleicht nicht. Der Name war auf den ersten Blick lächerlich, auf den zweiten Blick ist er aber auch irgendwie dringeblieben.
Und man wusste nie, ob er zusammen oder auseinander geschrieben wird…
René: Das auch (allgemeines Lachen) Das wussten wir selbst nicht. Und wir fragten uns halt, wie können wir das beibehalten. Wir müssen einen Namen finden, der im Ohr bleibt, wo man aber auch nicht unbedingt gleich weiß, was ist das jetzt. Nicht mit so einem unlesbaren Death Metal Schriftzug, wo du erstmal drei Stunden überlegen musst. Es sollte nach wie vor gut lesbar sein, der Name muss im Ohr bleiben, und man muss vielleicht ganz kurz überlegen, was für eine Musik die Band macht.
Und das „We Are“ musste dazukommen, weil Wolf sonst eher ein im traditionellen Metal beheimateter Begriff oder Name ist...?
René: Ja schon, das haben haben wir uns im Vorfeld auch überlegt. Wir haben das aber quasi im Zusammenbegriff mit der unserer Weiterentwicklung auf Werwolf bezogen. Heißt im Englischen ja Werewolf und wir haben das ganze gesplittet in We Are Wolf.
Leo: Und wenn mans umgangssprachlich ausspricht wird daraus Werewolf.
René: Genau, so wurde der Name quasi geboren.
Ich hab das mit dem Musikargument für den neuen Namen gelesen und mittlerweile die neuen Lieder auf eurer MySpace Seite gehört, da fand ich den Unterschied zumindest zu den Liedern der Split jetzt aber nicht so wild...
René: Es waren die ersten Songs, noch mit ganz anderem Tuning, wenn ich da jetzt nichts vorwegnehme, ich hab da auch gar keine Ahnung von. Aber die Songs haben wir auch schon als EAT UNDA TABLE live gespielt. Das haben wir auch nach wie vor beibehalten, die Songs haben uns gefallen, es sind eher die etwas fröhlicheren Songs, die vielleicht auch ein bisschen tanzbaaarer sind.
Fröhlicher? Ok...
René: Ja, ein bisschen fröhlich kanns ja immer sein, sonst machts ja auch keinen Spaß, wenn man keinen Spaß hat. (der verquere Satz bringt ein weiteres Mal alle zum lachen) Und die Lieder haben wir beibehalten. Die Songs auf der Seite sind auch Pre-Productions, die wir selbst aufgenommen haben, die kann man mit dem neuen Material also wenig vergleichen.
Das neue Material wird also alle wegblasen?
René: Definitiv.
Leo: Auf jeden Fall.
René: Alle. Alle und Alles!
Leo: Wir haben sehr viel Mühe, Zeit und Geld in die Produktion gesteckt, und das hat sich auch auf jeden Fall ausgezahlt. Wir haben das Master selbst noch nicht gehört, aber allein der erste Mix war ahhhhh krass.
Wie weit ist es denn fortgeschritten oder wann ist es soweit?
Leo: Es dauert wohl noch ein bisschen. Wir bekommen jetzt in den nächsten Tagen das Master. Dann wollen wir Promos an die Labels schicken und dann mal gucken, was sich ergibt.
René: Wir schauen uns natürlich um, was geht mit dem Material, wie weit kann man damit kommen, was kann man damit erreichen, und wer nimmt das wie an. Ich hoffe, dass im Spätsommer spätestens das ganze in trockenen Tüchern ist...
Seid ihr in Vorleistung gegangen, das Album mit eigenem Geld aufzunehmen, auch mit größerem finanziellen Aufwand, weil heute einfach die Möglichkeiten so schlecht sind, also man wird heute nicht mehr einfach so von einem Label genommen oder?
Leo: Ne, wir haben uns einfach gedacht, wir wollen uns jetzt höhere Ziele stecken und wenn wir da hinwollen, brauchen wir auf jeden Fall eine fette Produktion. Dann haben wir das Geld eben investiert, auch wenn es nicht wirklich einfach war. Aber ich denke, das ist so der erste Schritt Richtung oben. Schon mal ein richtig gut produziertes Album zu haben, das auch in einem bekannten Studio aufgenommen wurde.
In welchem Studio wart ihr denn?
Leo: Bei Gernhart in Siegburg, der zum Beispiel schon Sachen von JACK SLATER aufgenommen hat.
René: FIRE IN THE ATTIC, SUIDAKRA und PERZONAL WAR waren auch schon da im Studio und die sind wohl bekannte Begriffe. Das war schon angenehmes Arbeiten, der ist super auf uns eingegangen und das war jeden Cent wert. Wir mussten in Eigenleistung gehen, weil wir uns gesagt haben, wenn wir irgendwas erreichen wollen, müssen wir auch investieren. Das geht einfach nicht anders.
Leo: Kapitalismus, wie er so ist...
René: Es gibt Bands wie Sand am Meer, es gibt auch GUTE Band wie Sand am Meer. Das bringt aber alles nix, wenn du einfach nur gut bist und dann Konzerte spielst, jedes Wochenende im Stammlokal oder so. Du musst auch eine fett produzierte Platte haben. Heutzutage wird in jedem Review was gesagt zur Produktion, es wird jedes Mal drauf eingegangen. Da muss man halt irgendwie seinen Sound finden, und ohne Investitionen kommst du da nicht weiter.
In Siegburg hat es für euch auch den Vorteil, dass ihr es von zu Hause managen könnt und nicht drei Wochen Urlaub nehmen müsst oder so.
Leo: Wir haben alle noch nebenbei gearbeitet und waren in der Uni und sind dann, wenn wir dran waren, einfach hingefahren.
René: Der lokale Faktor hat schon auch eine Rolle gespielt, ganz klar. Das war ganz gut.
Gibt es irgendwie einen roten Faden beim Album – thematisch oder...?
René: Roten Faden? Hmm, auf jeden Fall haben wir unseren Sound gefunden. Im Gegensatz zur letzten Platte, da wirkte der eine oder andere Song noch vielleicht etwas aus dem Bild fallen. Das war auch der Fall, weil wir den dann schon ein Jahr oder so vorher geschrieben hatten, aber dachten, wir packen den noch mit auf die Platte. Dieses Mal war es so, dass wir erst im letzten Moment Songs noch fertig gemacht haben und im Studio noch ein bisschen was rein bzw. dazugeschrieben haben. Thematisch, naja...
Also jetzt wird der aktuelle Entwicklungsstand der Band besser wiedergegeben als jeweils auf den letzten Releases?
Leo: Ja, auf jeden Fall. Die ersten zwei, drei, vier Songs wurden letztes Jahr im August geschrieben und die letzten fünf bis sechs im Januar. Sie stammen also alle aus maximal einem halben Jahr. Man hört auch, dass es irgendwie einheitlicher ist. Aber trotzdem natürlich nicht ganz monoton.
René: Abwechslungsreich! Wir haben, wie gesagt, die Clean Vocals beibehalten, aber wir haben uns für dieses Mal das Ziel gesteckt, die Clean Vocals sinnvoll einzusetzen. (quittiert von einem Lachen)
Leo: Und wir wollten sie vor allem nicht zu üblich einzusetzen, also den cleanen Gesang vor allem im Refrain benutzen. Davon sind wir ganz abgewichen. Wir haben gesagt, wenn wir den cleanen Gesang weiter verwenden, dann muss es an Stellen sein, wo man es nicht unbedingt erwartet, wo es aber auch sinnvoll ist.
Ich bin gespannt auf den Auftritt, zumal ich beim ersten Mal, als ich euch gesehen habe auf dem Metalloween, nicht so überzeugt war.
Ja, auf der Platte hat es mir gut gefallen, aber live war es ultra ruppig und schwierig...
Leo: Wir waren allerdings am Metalloween auch...
René: Es war ein spezieller Abend, ich hatte Geburtstag...
Leo: Wir hatten eher eine Party als ein ernstzunehmendes Konzert.
René: Wir hatten unsere 80s Haircrime Kostüme an und haben das eiskalt durchgezogen. Wir nehmen uns einfach auch nie zu ernst, das ist uns auch wichtig. Auf der Platte wird es auch ein paar Späße geben. Es ist kein so ernstes Ding, sowas kotzt uns auch immer an.
Leo: So Bands, die sich zu ernst nehmen und sagen:
René: „Wir sind böse und machen böse Musik.“ Wir sind nicht böse, aber wir machen trotzdem böse Musik. Wir sind einfach nicht böse, sondern machen uns einen Spaß. Wir machen das, worauf wir Lust haben, und das wollen wir auch weiter so fortführen. Auf der letzten Platte haben wir auch gemacht, worauf wir Lust hatten. Natürlich schaut man auf die Reviews, wie wird das bewertet, wie sehen das Außenstehende. Man selbst kann das immer schwer objektiv beurteilen und irgendwo versucht man dann auch, angesprochene Punkte zu verbessern. Und ich denke, dass wir das auch geschafft haben. Ich denke, wir haben uns echt gesteigert, und deshalb haben wir auch den kompletten Umbruch durchgezogen.
Gehört dann zu dem Spaß auch, dass die Band zwar wichtig ist, aber nicht die Nr. 1 in der Zukunftsplanung?
Beide unisono: Hmmm, ja, ist schwierig.
René: Was heißt Nr. 1 in der Zukunftsplanung? Jeder geht halt seinem Beruf oder seinem Studium nach und danach kommt die Band. Es ist abhängig davon, was man noch erreicht, ob man das an die 1. Stelle stellt oder nicht.
Leo: Ich studiere Musikproduktion in Köln und da passt das auch einfach in den Job. Ich kann auch mal sagen, ich bin ein Jahr Berufsmusiker, und es sieht im Lebenslauf nicht Scheiße aus. Wenn man aber Versicherungsverkäufer ist, und da steht, dass man zwischendurch drei Jahre auf Tour in einer Death Metal Band war, sieht das vielleicht nicht so cool aus.
René: Aber nichtsdestotrotz, die Musik ist auch irgendwo eine Lebenseinstellung, und wenn es soweit kommen sollte, macht man woanders Abstriche.
Leo: Seitdem wir 13 oder 14 sind, ist das schon so, glaube ich.
René: Man fängt an als Kellerband und dann geht es irgendwann los. Jetzt sind wir an dem Zeitpunkt angekommen. Wir sind ja alle noch relativ jung mit einem Altersdurchschnitt von 22 oder so, das geht noch. Gibt sicher jüngere Bands, die wesentlich erfolgreicher sind, aber trotzdem geben wir nicht auf.
Wobei diese jungen Bands meinem Gefühl nach auch oft schräg angeguckt werden in der Szene. Es gehört ja eigentlich fast dazu, dass man ein paar Jahre rumgeeiert ist, bevor man sich eine gewisses Maß an Glaubwürdigkeit erarbeitet hat.
René: Das ist jetzt unser Ziel: möglichst viele Shows spielen, den Namen publik machen und regional natürlich auch dafür sorgen, dass die Leute sich an den neuen Namen gewöhnen. Heute Abend ist so gesehen unsere erste Show. Wir sind zum ersten Mal auch wieder so ein bisschen aufgeregt. Vorfreude und Aufregung kommen da zusammen.
Aufregung und Vorfreude, ob es gut klappt oder gut ankommt?
Gleichzeitig: Beides!
Leo: Wir hatten jetzt seit dem Studio nicht sooo viel Zeit zum proben, aber es dürfte hinhauen. Soll hinhauen...
René: Muss!
Leo: Und wird auch!
(Was kurz darauf auch gelang.)
Haben sich mit der Zeit, die den Wandel der Menschen und der Band mit sich gebracht hat, auch die Inspirationsquellen für die Band gewandelt? Wenn man selbst eine Band startet, hat man ja meist irgendeine andere Band im Ohr und denkt etwas wie: "Cool, solche Musik will ich auch machen."
Leo: Ja, so vor 10 Jahren haben wir alle, glaub ich, mit Limp Bizkit und so angefangen... Bei der letzten Platte war es viel Metalcore und die Kante. Ich bin jetzt erst seit 2,5 Jahren dabei und hab damals schon sehr viel Melodic Death gehört. Sowas wollte ich eigentlich immer auch machen und das hab ich jetzt endlich durchgesetzt, weil sich alle anderen ebenfalls in die Richtung entwickelt haben.
René: Wir haben uns alle in die Richtung entwickelt, und wir machen halt auch irgendwo die Musik, die wir so hören. Da gibt es natürlich mehrere Anlaufstellen, von denen man sagen kann, das ist cool und da wollen wir hingehen. So haben wir es auch entwickelt. Natürlich ist das auch immer schwer, weil der eine lieber das hört und der andere jenes. Einige Vergleiche werden definitiv fallen. Das hohe Schreien und das tiefe Grunzen ist typisch THE BLACK DAHLIA MURDER...
Leo: Und alles ist in harmonisch Moll.
René: Rein gesangstechnisch hab ich das früher auch schon gemacht, deshalb bin ich schon auf die Reviews gespannt. Ich würd meinen Arsch darauf verwetten, dass die meisten sagen: Ah, ja, BLACK DAHLIA.
Leo: Sie waren allerdings auch wirklich die Hauptinspiration.
René: Ja, „Nocturnal“ (das letzte TBDM Album) ist natürlich supergeil. Es hat uns irgendwo schon geprägt, aber natürlich gibt es da noch viel anderes. Was weiß ich... Alles... ALLES! Von METALLICA bis zu den BACKSTREET BOYS haben wir alles dabei.
Wenn man euch zu zuhört, gewinnt man den Eindruck, dass ihr munter in der Genrediskussion dabei seid, oder? Es ist ja oft so, dass Bands sagen, "Genres sind Quatsch und nur Erfindungen. Wir spielen einfach die Musik, die wir gut finden."
Leo: In den letzten zig Jahre haben wir immer gesagt, wir machen Metal.
René: Ich finde immer noch, wir machen einfach Metal.
Leo: Wir sind nicht so, dass wir sagen würden, wir machen Dasunddas-Core und Hierundda-death.
René: Das kann doch jeder für sich entscheiden. Ich finde diese Genreunterteilungen Quatsch. Ich bin mit Heavy Metal aufgewachsen, ich finde immer noch, dass es Heavy Metal ist und dass wir Heavy Metal machen.
Es ist halt auch der Überbegriff. Pils und Kölsch ist auch beides Bier...
René etwas entrüstet: Naaaaajaaaaaaaaaa... (was Leo zu lautem Lachen anregt.)
Zumindest wird das vom Kölsch hier in der Gegend behauptet....
René: Stimmt aber irgendwo nicht.
Leo: Warten wir einfach ab, was die Leute sagen.
René: Ja, mal gucken, was die Leute sagen. Vielleicht sagen die einen, es ist Metalcore, die anderen Deathcore, die anderen wieder Melodic Death, die anderen Grind-Metal-KeineAhnung-Core. Ich weiß nicht, ob überhaupt Core... Ich bin drauf gespannt. Ist immer auch so eine kleine Überraschung, was da so rauskommt, gerade genremäßig.
Dann muss ich mich wohl zurückhalten, jetzt wo ihr wisst, wie ich aussehe...
René: Quatsch, wir freuen uns immer über ehrliche Kritiken, auch bei Liveshows, und wenn du sagst, es hat dich da nicht angesprochen, dann war es halt so. Wir haben Spaß und hoffen, dass der Funke überspringt, und wenn nicht haben wir Pech gehabt.
Wenn der Spaß vorbei ist oder das Auftreten keinen Spaß mehr macht, dann kann man es wohl auch sein lassen...
Leo: Dann ist definitiv was verkehrt. Dann hat es überhaupt keinen Sinn mehr.
René: Das ist immer noch ein wichtiger Faktor, der im Vordergrund stehen muss bei der ganzen Musikgeschichte. Investitionen hin oder her und ob du was erreichen willst. Wenn du keinen Spaß an der Sache hast, keinen Spaß mit den Leuten, keinen Spaß an der Band, kannst du es auch sein lassen.
Dann wird die ganze Sache entweder vor die Wand gefahren oder man kloppt sich nach dem Auftritt...
René: Ja.
Leo: Ich mein, OASIS kloppen sich seit Jahren...
Ein lachender René: Klappt!
Das sind Brüder, das ist was anderes. Obwohl, das gibt es ja bei euch in der Band auch... (der andere Gitarrist Felix ist der Bruder von René)
Leo: Gabs auch schon oft genug. Naja, Kloppereien nicht, aber verbal. Kommt immer wieder mal vor, es wäre aber auch langweilig sonst.
Du hast jetzt eben gesagt, dass ihr jetzt einige Konzerte spielen wollt als zusätzliche Promotion für das neue Material. Wie viel ist da denn schon geplant?
René: Bisher noch wenig, die Planung steckt noch in den Kinderschuhen. Wir wollen erstmal das Promopaket fertig kriegen und in alle Richtungen versenden. Im besten Fall hat man bei den Konzerten natürlich eine ordentliche Bookingagentur, die hinter einem steht, denen das Material gefällt, die uns vielleicht auch schon mal live gesehen haben und es hat ihnen gefallen, und sie denken, das könnte was werden. Das ist so der Plan. Wir hoffen, dass da noch mehr kommt dieses Jahr, gerade showtechnisch. Vielleicht die eine oder andere Tour, so dass der Urlaub schon mal geplant werden kann.
Sowas ist für die Studenten natürlich einfacher zu planen als für die anderen.
Leo: Jein, aber machbar ist es immer. Zur Not muss man doch Prioritäten setzen.
René: Ja, Magen-Darm geht immer. lachend Nein, Quatsch, stimmt nicht Chef!
Dein Chef hat da ein Auge drauf?
Leo: Ja, der teilt sich mit uns den Proberaum...
René: Ja, das stimmt sogar.
Sehr gut! Kommen wir nun zum Ende. Wenn ihr noch was loswerden wollt, habt ihr jetzt die Gelegenheit dazu.
René: Wir danken für deine Zeit, wünschen natürlich auch Bloodchamber.de in der Zukunft viel Erfolg. Ein bisschen Schleimen muss sein... Den Lesern des Interviews: Besucht unsere MySpace Seite! Freut euch aufs Album!
Leo: Kauft es, wenn es raus ist!
René: Kauft es, oder wenn ihr es runterladet und wir erwischen euch dabei, wartet nur, was dann mit euch passiert. Dann trinken wir mit euch einen, und ihr seid selbst Schuld. Freut euch aufs Album, viel Spaß damit und ihr werdet von uns hören, so oder so!