THE NEW WHITE klingt einfach scheiße!


Interview mit The New Black
Modern Metal / Hard Rock aus Deutschland - Würzburg
Wer mit seinem Debüt und dem Beipackzettel der neuen Scheibe derart auf die Pauke haut, der muss etwas zu sagen haben! Da liegt es auf der Hand, dass sich die Bloodchamber mit den Würzburgern von THE NEW BLACK über das Erfolgsrezept der Band unterhält. Dass sich in unserem Mail-Interview gleich jedes Bandmitglied einzeln mit unseren Fragen auseinandersetzt, zeigt die Leidenschaft, das Engagement und den Spaß, mit denen die Jungs hinter ihrem Projekt stehen.

Erst einmal ein frohes Neues aus dem Bloodchamber-Team! Nach einer super Debüt-Scheibe folgten zahlreiche Gigs mit Szenegrößen vor vielen Zuschauern. Wie sehen denn die guten Vorsätze für 2011 aus?


Fludid: Musikalisch, wie auch privat, nehme ich mir mal wieder vor, mir nichts vorzunehmen. Erfahrungsgemäß passieren dann die besten Dinge.
Chris: Kann ruhig so weitergehen wie bisher.
FABS: DAS wäre schön !
Leimsen: Aus dem gleichen Grund Musik zu machen, wie anfangs: Weil‘s Spaß macht. Und weil wir eh nicht anders können.
Günt: Einmal proben. Hahahaha, war nur'n Witz!

Welches Ereignis hat euch seit dem Release eures Debüts am meisten beeindruckt? War es vielleicht die positive Resonanz auf eure Musik oder große Festivals wie Wacken und Rock am Ring?

Fludid: Sowohl als auch. Wir waren überwältigt über so viel Zuspruch. In dem Maße hab ich das noch nie erlebt. Und die Supporttourneen oder die unglaublich geile Festivalsaison haben dem Ganzen echt die Krone aufgesetzt.
Chris: Am meisten hat mich die Band beeindruckt, wir proben nie, spielen geile Gigs, haben ne super Crew und haben jede Menge Spaß miteinander, wunderbar!
FABS: Ich bin vor allem beeindruckt, was mit dieser Band in so kurzer Zeit passiert ist.
Leimsen: Die Tatsache, dass die Band in meinem Leben, die am wenigsten verkrampft startete, am weitesten gekommen ist. Kann man sich auch mal merken.
Günt: Ich seh das so wie Chris.

Ihr habt als Support für niemand anderen als AC/DC vor 65.000 Leuten gespielt. Mal Hand aufs Herz: Wie lange hattet ihr danach noch ein Dauergrinsen im Gesicht?

Fludid: Es war eher eine Schockstarre im Gesicht! Aber Du hast recht, das dauert eine Weile. Vor allem, weil man so eine Aktion gar nicht am gleichen Tag verarbeiten kann. Die Bilder von dieser Menschenmasse kannst du erst Tage danach checken.
Chris: Die letzten 30 Meter auf der Bühne, man läuft auf 65 000 Menschen zu um dann 35 Minuten zu rocken, das hab ich hab erst danach richtig realisiert.
FABS: Ich möchte nicht drüber sprechen. Das gehört mir ganz alleine.
Leimsen: Das Grinsen im Gesicht war nicht das Problem. Der Ständer in der Buxe und die Ryhthmusstörungen in der Pumpe und Zucken im rechten Bein und der Sabber im Mundwinkel und der Größenwahn und das Gefühl, ein Zwerg zu sein - und das Verständnis, warum die Großen nach solchen Shows Kokain oder Blowjobs brauchen.
Günt: Ich grinse eigentlich immer noch. Geht nicht mehr ab. Die Ohren bewahren mich vor dem Schlimmsten.

Habt ihr bei euren Auftritten vor größerem Publikum auch sowas wie Lampenfieber? Wenn ja, was ist das designierte Gegenmittel?

Fludid: Ehrlich gesagt würde ich mir gar kein Gegenmittel wünschen. Ich finde sogar, dass es ohne dieses Lampenfieber und Adrenalin gar keinen großen Spaß machen würde. Nervös bin ich vor jedem Gig, auch wenn nur zehn Leute vor der Bühne stehen.
Chris: Ein wenig Aufregung gehört dazu.
FABS: Nein.
Leimsen: Vorfreude ja, Lampenfieber nein. Ich weiß, was ich nicht kann.
Günt: Ich freu mich auch immer drauf wie Sau. Die einzige Angst die ich nicht so recht ablegen kann, ist, ob einem das Equipment verreckt oder man auf der Bahn vor dem Gig steckenbleibt.

Das zweite Album wird häufig dazu genutzt einen Feinschliff am bandeigenen Sound zu gewinnen. Überraschende Experimente bleiben erst einmal außen vor. Würdet ihr „Better in Black“ in diese Kategorie einordnen oder gibt es mehr Veränderungen als erwartet?

Fludid: Ich kann das gar nicht so genau einschätzen und ich denke bei so einem zweiten Album entsteht auch extrem viel im Unterbewusstsein. Eine Band die mit der zweiten Scheibe der Hörerschaft gerecht werden will verzettelt sich ziemlich schnell und auf einmal schreit jeder wie kalkulierbar die Band doch ist. Wir haben viel übereinander gelernt in den letzten Jahren und wir wissen jetzt, wie jeder tickt. Ich schätze wir haben lediglich die Art des Songwritings etwas modifiziert, so dass jeder jetzt noch eine Spur mehr rocken kann.
Chris: Ich glaube wir haben uns musikalisch entwickelt, aber unseren Stil nicht verändert. Wir proben nie und spielen viel, das hat unseren Groove sehr straight gemacht, keine Proberaumschnörkel die Live nicht funktionieren, auch da liegt der Spaß im Vordergrund. Hab vorher noch nie in einer Band gespielt, bei der ich so viel Spaß am rocken hatte wie bei TNB.
Leimsen: Sowas kann man tatsächlich erst nachher wirklich beurteilen. Frag mal in 3 Monaten...

Ihr setzt die Covergestaltung des ersten Albums konsequent fort. Der selbe Totenkopf, ein paar Flammen, diesmal andere Farbe, insgesamt also eher plakativ gehalten. Wer zeichnet sich dafür verantwortlich, was steckt dahinter?

Chris: Ich finde der Totenkopf steht uns gut, und ich persönlich mag Symbolik die man mit einer Band verbindet, warum immer wieder was neues? Macht es nicht besser.
FABS: Ich stecke da dahinter. Was willst du denn anderes machen für ne Rock Band außer Flammen, Skulls und vielleicht noch Boobies. Die kommen vielleicht das nächste Mal...hahahaha.

„Better in Black“ hat nun schon einige Rotationen in meinem CD-Player hinter sich. Erster Eindruck: das Material geht wieder einmal gut ins Ohr, etabliert sich aber nicht ganz so schnell im Gedächtnis wie der Vorgänger. Könnte man das Album als „Grower“ bezeichnen?

Fludid: Ich habe ein paar Erfahrungen als Studiosänger sammeln dürfen und ich fand es immer sehr befremdlich, wenn ein Produzent sich monatelang Gedanken macht, wie der zweite Satz im Chorus phrasiert sein muss, damit der Song auch in den Top Ten Hits landen kann. So eine Arbeitsweise steht The New Black nicht und würde auch nicht funktionieren, dafür machen wir Musik viel zu sehr aus dem Bauch raus.
Chris: Keine Ahnung, ist vielleicht ein sehr persönlicher Eindruck, ich finde „Better in Black“ wesentlich besser als unser Debüt. Wir haben uns auch stilistisch weiterentwickelt, sind facettenreicher, schlicht geiler!!!
Leimsen: Grower? Wir fragen EUCH nochmal in 3 Monaten. :)
Günt: Ich finde es besser, weil es mehr nach dem klingt, was wir in den letzten 2 Jahren zusammen erlebt haben.

Eure Musik ist – für den harten Musiksektor - durchaus als massenkompatibel zu bezeichnen. Manche Bands gehen im Laufe ihrer Entwicklung ein Stück weg vom Metal hin zu eingängigeren Kompositionen. Ein Beispiel sind VOLBEAT – mit denen ihr ja bereits getourt habt - , die auf ihrer letzten Scheibe deutlich weniger „Punch“ zeigen als auf den Vorgängern. Erleben wir THE NEW BLACK im Sinne des Erfolgs irgendwann auch einmal mit weniger „Punch“?

Fludid: Hm… Die VOLBEAT Fans scheinen drauf zu stehen. Eine Band entwickelt sich in den meisten Fällen immer irgendwo hin, ob soundtechnisch oder kompositorisch. Was ich persönlich gut finde. Wie Album Nummer drei klingen wird, weiß jetzt natürlich noch keiner. Aber im Sinne des Erfolgs werden wir mit Sicherheit nie etwas anpacken, dafür kenne ich meine Bandkollegen wirklich zu gut.
Leimsen: Weniger oder mehr Härte ist kein Garant für mehr Erfolg. Die Milchmädchenrechnung geht schon lange nicht mehr auf. Und Zakk Wylde hat gesagt: „If you‘re trying to follow what‘s selling now, you are always a day late and a dollar short.“
Günt: Glaub ich nicht. Erstens geht es live ja immer ab wie Sau wenn's deftiger wird und außerdem sind wir ja in der „harten Schule“ aufgewachsen.

Ein interessanter Song mit etwas weniger „Punch“ ist „Happy Zombies“. Wie kam es dazu und was wollt ihr mit dem ja doch recht kreativen Text aussagen?

Fludid: Ich steh auf „Happy Zombies“, vielleicht gerade weil er etwas aus der Reihe fällt. Der Text kommt von Leimsen und ist eine Hymne an die Rock´n´Roll Kinderschuhe und die nicht-verbiegbaren Artgenossen. Jeder, der schon mal bei einer Party zu „Highway to Hell“ gebangt hat, wird sich angesprochen fühlen.
FABS: Wir wollten einfach noch eine coole Nummer auf der Platte haben. Ich denke das ist uns gelungen. Sowohl Mukke-technisch als auch bezüglich des Textes.
Leimsen: Es geht hier textlich um die Liebe zum Rock, die wohl nicht verschwinden wird. Egal, was jemand sagt. Dazu passt musikalisch eine fluffige Nummer (wir mögen sowas auch). Ich hab‘s Fabs am Telefon erzählt, wollte mir was ausdenken - da hatte er das Stück schon fertig.

Ebenfalls hervorheben möchte ich an dieser Stelle das flotte „Batteries & Rust“, das mit einem kraftvollen Riffing aufwarten kann. Sind es genau solche Songs, die live am Besten zur Entfaltung kommen?

Fludid: Es ist nicht so, dass die eine Nummer live mehr Spaß macht als die andere. Auf dem Album ist jeder Song unser Baby und die entfalten wir live alle wie Sau.

Was mir besonders positiv auffällt sind die sehr klassisch angehauchten Gitarrensoli, gerade „Downgrade“ und „Altar Boys“ kommen mir dabei in den Sinn. Nicht wenige Bands scheitern manchmal etwas uninspiriert an Gitarrensoli und haben dann letzten Endes nur eine Art Luckenfüller im Song . Wie muss man Soli schreiben, wenn der ganze Song so endgültig und wie in einem Guss ist?

FABS: Soli sollte man als Song im Song begreifen. Also einen guten Aufbau besitzen, wie eben ein kompletter Song. Wenn du vier Takte nur deine neuesten Licks zockst, wird das eben schnell langweilig.
Leimsen: Absolut. Es macht Spaß, richtig einen fliegen zu lassen. Aber eigentlich muss man ein Solo auch mitsingen oder zumindest mitdenken können. Es soll im Kopf bleiben und Arsch treten, der Extra-Turboboost für eine Stelle im Song - so gehe ich an meine Soli ran

Zu „The King I Was“ gibt es auch einen Videoclip zu bewundern. Warum habt ihr diesen Song ausgesucht und worum geht es in dem Clip?

Leimsen: „King“ gehörte früh zu unseren Favoriten auf der Platte, weshalb er auch schon vorab veröffentlicht und auch schon live gespielt wurde. Deshalb bot sich an, hierzu gleich den Clip zu machen - weil der Song halt „unterwegs“ ist. Das Video rockt und knallt, ist aber auch verdeckt, versteckt und düster - ein bisschen wie die Stimmung des Textes, die ja nicht gerade „shiny happy people“ ist.

Was hat es denn mit dem Bonustrack „Soon“ auf sich, der sich leider nicht auf meiner Promo befindet?

Fludid: „Soon“ ist eine Nummer, die den Weg in die reguläre Auswahl nicht geschafft hat, wir aber der Meinung sind, dass der total rockt und echt Eier hat. Der Song beschreibt den Drang, etwas an sich ziehen zu wollen und zu wissen, dass es einem überhaupt nicht gut tun würde, wenn es dazu kommt.
Leimsen: Interessanterweise gab es die Nummer mal in einer ganz anderen Aufmachung, mit weniger verdrogten Gitarren. Dazu hat Fludid gesungen - und Fabs hat einfach die Gitarren untendrunter geändert.

Ein Ansatz zur Kritik könnte die etwas geringe Abwechslung von „Better in Black“ sein. Das sorgt dafür, dass im zweiten Teil des Albums – bei gleichzeitig etwas zurückgeschraubter Zugänglichkeit – einige Songs etwas untergehen. Ich möchte hier exemplarisch „Fading me Out“ und die Halbballade „When it all Ends“ nennen, die sich – zumindest bei mir – etwas schwer tun. Hätte man hier vielleicht innovativer und mutiger sein müssen?

Fludid: Ich finde „Fading Me Out“ und „When it all Ends“ wichtig für die Abwechslung. Aber auch hier sind wir nach keinem Schema vorgegangen. Die Songs sind uns sozusagen einfach „entsprungen“. Innovativ und mutig ist man doch nur dann, wenn man den „Punch“ raus nimmt.
Chris: „Fading Me Out“ und „When it all Ends“ sind absolute Lieblingssongs von mir. Gerade das macht die Vielfalt der Band aus, das ist innovativ!!!
Leimsen: Geringe Abwechslung? Hm... Kann ich nicht nachvollziehen. Oder hätten wie das Slayer-Cover doch reinnehmen sollen?
Günt: Ich hab noch nie eine Platte eingespielt, die SO abwechslungsreich ist.

Manche Bands ärgern sich über ständige Vergleiche mit anderen Bands. Ihr scheint recht offen damit umzugehen, dass in eurem Zusammenhang immer wieder Namen wie BLACK LABEL SOCIETY fallen. Stören euch solche Vergleiche?

Fludid: Vergleichen musst du dich, gerade als Newcomer Band, immer stellen. Dadurch, dass wir keine X-Men sind, die übernatürliche Fähigkeiten haben, ist das meiner Meinung nach völlig ok. Vielleicht schaffen wir es ja auch mal irgendwann, dass man andere Bands mit uns vergleicht.
Chris: Ich finde die ganzen Vergleiche albern, wir sind ne gute Band und machen geile Musik, fertig. Ich glaube es liegt eher an den Leuten, die über die Band schreiben, wenn einem nichts zur Musik einfällt, dann zieht man am besten Vergleiche zu anderen Bands.
Leimsen: Bei jeder Band hört man ihre Vorbilder raus. Das ist gut und in Ordnung. Und wenn wir uns an einer Bar treffen und über eine Band unterhalten, dann ziehen wir sicher ähnliche Vergleiche. Keine Band ist so originell, dass das nicht ginge.

Wofür steht für euch eigentlich das „Black“, das ja nicht nur Namensgeber für eure Band, sondern auch für eure Alben ist. Ist das eure Antwort auf Black Metal, ein Hinweis auf BLACK LABEL SOCIETY oder einfach nur eure Lieblingsfarbe…? Selbst euer Gitarrist hört ja auf diesen Namen.

Chris: Ich Weiß.
FABS: THE NEW WHITE klang einfach scheisse....außerdem sind da immer die Bühnenklamotten dreckich.....
Leimsen: Schwarz lässt sich einfacher waschen. Und ist cool.
Günt: Das ganze ist eine Hommage an Herrn Fuchsberger, das klären wir aber mit dem 11. Album auf.

Gratulation zur fetten Produktion! Ihr nehmt die Scheiben immer in Eigenregie auf. Wollt ihr dadurch noch ehrlicher und authentischer klingen? Welche Vorteile bietet es, wenn man bei der Produktion auf den eigenen Soundmann und den Gitarristen zurückgreifen kann?

Fludid: Ich habe schon weit im Vorfeld die Demosongs gehabt und konnte so absolut stressfrei an Melodien und Textarbeit rangehen. Das ist sehr entspannt. Auch die Tatsache, dass man sich nicht für einen gewissen Zeitraum in ein Studio einmietet, sondern aufnimmt, wenn man in der Stimmung ist, finde ich einen deutlichen Vorteil.
Chris: Das liebe Geld, ich glaube, auch ein Produzent würde der Band gut stehen.
Leimsen: Wir wollen Ende des Jahres mal im Geldspeicher nachsehen - und dann entscheiden, ob Album Drei einen externen Produzenten bekommt.
Günt: Ich nehme meinen Kram immer stressfrei zu Hause auf. Da spart man Urlaub, den man besser für Konzerte verbraten kann.


Der Heavy Rock scheint momentan recht gut anzukommen. Habt ihr eure musikalische Ausrichtung ein wenig an aktuellen Trends orientiert oder habt ihr von Anfang an gesagt: „Lasst uns einfach Musik machen, die rockt und Ärsche tritt!“ Bei dieser Einstellung wäre das Schubladendenken dann ja zu vernachlässigen…

Fludid: Ach. Schubladen gibt’s immer. Aber schau uns doch an. Wir sind alt und dick, ist so was marktorientiert? Ich glaube langsam wir wirken wie eine Castingband für dich 
Leimsen: Keine Band funktioniert so, zumindest nicht gut, selbst wenn das da draußen immer wieder Leute denken und sogar - ganz Gesinnungspolizei - den Bands unterstellen. Wir machen halt, was uns gefällt.
Günt: Als wir damit angefangen haben hat sich kein Schwein für „Heavy Rock“ interressiert. Wir auch nicht. Wir haben von Anfang an gemacht worauf wir Lust hatten und was uns Spaß macht.

Viele ältere Bands stellen sich bei Sachen wie Facebook oder Internet überhaupt völlig quer. Immer wieder scheint dieses Stichwort nur zu einem „Verdammte-Raubkopierer!“-Reflex zu führen. Ihr hingegen scheint sehr locker und bewusst damit umzugehen und dort auch direkten Kontakt zu den Fans zu haben. Wieso sollte man es als Musiker genau so machen?

FABS: Wenn du diese ganzen Social Media Geschichten als Newcomer nicht wirklich ernst nimmst, bist du eigentlich von vornherein eine Totgeburt. Times are changing, you know ? Wir leben nicht mehr in den Achtzigern und damals war auch nicht alles besser. Ganz im Gegenteil.
Leimsen: Assoziiert wirklich jemand das Internet einzig und allein mit „Raubkopierer“? Doch nur Ewiggestrige.
Günt: Ohne Internet könnten wir das so gar nicht machen, denn wie gesagt proben wir nie, weil wir in Deutschland verteilt wohnen und anders gar keine Zeit hätten, als uns die Songs online hin und her zu schicken.

Zum Abschluss eine kleine Vision: „Better in Black“ wird noch erfolgreicher, ihr geht auf Headliner-Tour und die großen Festivals stehen Schlange. Seht ihr in der Band die Möglichkeit, irgendwann einmal damit „viel“ Geld zu verdienen oder bleibt das eine Illusion?

Fludid: Ich glaube bis man mit Musik Geld verdient, vergeht generell sehr viel Zeit, wenn man nicht gerade in einer Coverband spielt. Mit so einem Gedanken darf man sich gar nicht befassen.
Chris: ich mache seit ich 15 bin Musik, wer da als Motivation vom Rockstar und der fetten Kohle träumt, ist wirklich krank. Wir machen Musik, weil es uns Spaß macht und das sieht und hört man auch.
Leimsen: Da sind wir uns alle einig: Wenn uns das Geld mit der Schubkarre in den Vorgarten gekippt wird, dann wären wir die letzten, die zum zweiten Porsche nein sagten. Aber das DARF nicht die Motivation sein. Ich sage immer wieder folgendes: Ich will, dass unsere Band erfolgreicher wird - damit wir noch cooler, einfacher, größer, besser Musik machen können. Weil‘s Spaß macht.
Günt: Ich mach Musik, weil es mir Spaß macht. Das ist meine Motivation. Ficken macht ja auch Spass, aber trotzdem stell ich mich deswegen nicht auf die Straße, um damit Geld zu verdienen.

Eine beliebte Frage bei ausländischen Bands ist die mit Bezug auf Herkunft und Meinung zur deutschen Fanszene. Jetzt frage ich das mal eine Band aus Deutschland. Wie beeinflusst eure Heimat eure Musik?

Chris: Klar, ich lebe hier, und natürlich beeinflusst das auch meine Musik, sicherlich auch der Einfluss anderer Bands und anderer Länder. Auch die Fans die wir haben, kommen zum großen Teil aus Deutschland. Ist schon merkwürdig, wie wenig Selbstverständnis wir Deutsche haben, wenn wir uns solche Fragen stellen.
Leimsen: Deutschland wird eine Rolle spielen, aber interessanterweise hören wir ständig, dass wir nicht danach klingen...
Günt: Gar nicht.

So, wir sind am Ende! Vielen Dank für eure Antworten. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören euch:

Chris: Ich hoffe den Leuten gefällt unsere neue Scheibe und wir rocken möglichst viele Bühnen dieser Welt.
FABS: Kommt zahlreich zu unseren Liveshows. Denn das isses, worum es geht!
Leimsen: Keinen gelben Schnee essen!
Günt: Wer rockt gewinnt!
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