Satyricon & Chthonic
Satyricon & Chthonic
Essen, Turock
08.11.2013
08.11.2013
Nachdem die Herren Satyr und Frost ihre lange kreative Pause beendet und ihr neues, eigenen Angaben zufolge das die Band definierende Album „Satyricon“ auf den Markt gebracht haben, ist es klar, dass eine umfassende Tour her muss. Schließlich ist der Sound der Band seit „Volcano“ immer zugänglicher geworden und die einstige Black Metal-Institution hat sich im vergangenen Jahrzehnt ganz neue Hörerkreise erspielen können, die nach dem von einer breiten Öffentlichkeit beachteten Release ganz scharf darauf sind, die Jungs performen zu sehen. Schön ist, dass trotz des inzwischen beträchlichen Status das Turock und keine größere Location gewählt wurde. Allerdings war so auch von vornherein klar, dass schnell Karten zu kaufen sind, weil es zügig ausverkauft sein dürfte.
Und genau so ist es auch. Nach einer trüben und nassen Novemberwoche geht es in die Essener Innenstadt und gegen halb acht tummeln sich schon große Mengen Fans vor dem Club. Auch drinnen zeigt sich, dass viele sehr früh gekommen sind, um keinen Ton der zwei Bands zu verpassen, die hier heute spielen sollen. Direkt machen sich auch ein paar mulmige Gefühle breit, als ich bemerke, dass der Merchandise heute in die Bar ausgelagert wurde, um im Konzertraum noch fünf Quadratmeter zusätzlichen Platz zu schaffen. Eins ist klar: Heute wird’s kuschelig. Verdammt kuschelig!
Und als dann auf einmal kurios kostümierte Gestalten auf die Bühne treten, ist der Laden schon fast rappelvoll, dabei ist acht doch grade erst durch. CHTHONIC, die mir bloß dem Namen nach geläufig sind, betreten die Bühne und machen dabei einen merkwürdigen Eindruck. Das Outfit lässt nichts Gutes ahnen, denn die Taiwanesen bewegen sich irgendwo zwischen Metal, Gothic und asiatischer Mangakultur, zumindest dem äußeren Schein nach. Besonders der Keyboarder mit seiner Ledermaske inklusive Schweißerbrille und Schläuchen am Kopf ist ein Hingucker, dessen Wirkung sich irgendwo zwischen „Sieh mal, wie lustig!“ und „Meine Güte, wie dämlich!“ bewegt. Und ebenso ist es um die Musik bestellt. Man merkt den Herren und der Dame ein hohes Maß an Professionalität und Routine an, doch in musikalischer Hinsicht ist der Auftritt banal. Eine langweilige Mischung aus Gothic und Black Metal, die wie ein ödes Relikt der späten Neunziger klingt, definitiv eine Band, die den weiten Weg nicht hätte machen müssen. So zumindest mein Eindruck und der einiger Leute im Umkreis, wenngleich es auch eine nicht unwesentliche Fraktion gibt, die den Asiaten begeistert zujubelt. Mir erschließt es sich in keiner Weise, warum die Tour in dieser Kombination bestritten wird, also geht es im Laufe des Sets in Richtung Bar und Bier, denn dort ist die Zeit deutlich besser investiert.
Schon bald nähert sich aber der Auftritt der Band, die heute die Menschen her bewegt hat und ab halb zehn ist es so voll, dass man sich kaum noch um die eigene Achse drehen kann. Doch SATYRICON lassen auf sich warten, auch wenn es schon lange nichts mehr umzubauen gibt. Es mehren sich die Beschwerden über dummer Rockstargehabe, bis nach über fünfzig sinnlosen Minuten beengten Rumstehens endlich die Norweger auf die Bühne treten. Zwar dauert es ein wenig, bis sich nach öder Vorband, nach nervtötendem Warten und in einem viel zu vollen Club das Innenleben vollends diesem Auftritt geöffnet hat, doch spätestens mit dem Gassenhauer „Now, Diabolical“ bin auch ich dabei. Satyr, Frost und die Livebesetzung sind gut drauf und bei allen kritischen Einwänden den letzten Alben gegenüber beweisen die Herren wieder einmal, dass sie eine grandiose Liveband sind und dass sie über so viele Hits verfügen, dass sie einen kompletten Abend damit füllen können. Nachdem das Eis mit Bewährtem gebrochen wurde, werden ein paar Nummern des neuen Albums gespielt, wobei besonders „Walker Upon the Wind“ mit seiner thrashigen Note zündet. Natürlich liegt der Fokus auf den letzten Alben, da wird es vom Publikum freudig begrüßt, wenn auch mal eine Nummer wie „Forhekset“ zum Besten gegeben wird. Meiner Einschätzung nach könnten die ersten beiden Alben ein wenig mehr gewürdigt werden, doch würde das wohl den Rahmen sprengen. Und als es dann viel zu schnell vorbei ist, scheint die frenetische Reaktion des Publikums Herrn Satyr fast ein wenig zu rühren. Der Laden kocht und als Zugabe gibt es entsprechend noch das unverzichtbare „Mother North“, „Fuel for Hatred“ und „K.I.N.G.“. Nach etwa 90 Minuten verklingen dann die letzten Töne und es zeigt sich, dass ein Konzertabend auch mit nur einer relevanten Band absolut gelungen sein kann, wenn sie die Qualitäten von SATYRICON besitzt. Und so geht es hinaus in eine feuchte und kalte Novembernacht, voller Freude darüber, dass das Turock am nächsten Abend wieder mit spannenden Bands lockt, sodass sich der Weg ins Ruhrgebiet auch zwei Mal an einem Wochenende lohnt.
Und genau so ist es auch. Nach einer trüben und nassen Novemberwoche geht es in die Essener Innenstadt und gegen halb acht tummeln sich schon große Mengen Fans vor dem Club. Auch drinnen zeigt sich, dass viele sehr früh gekommen sind, um keinen Ton der zwei Bands zu verpassen, die hier heute spielen sollen. Direkt machen sich auch ein paar mulmige Gefühle breit, als ich bemerke, dass der Merchandise heute in die Bar ausgelagert wurde, um im Konzertraum noch fünf Quadratmeter zusätzlichen Platz zu schaffen. Eins ist klar: Heute wird’s kuschelig. Verdammt kuschelig!
Und als dann auf einmal kurios kostümierte Gestalten auf die Bühne treten, ist der Laden schon fast rappelvoll, dabei ist acht doch grade erst durch. CHTHONIC, die mir bloß dem Namen nach geläufig sind, betreten die Bühne und machen dabei einen merkwürdigen Eindruck. Das Outfit lässt nichts Gutes ahnen, denn die Taiwanesen bewegen sich irgendwo zwischen Metal, Gothic und asiatischer Mangakultur, zumindest dem äußeren Schein nach. Besonders der Keyboarder mit seiner Ledermaske inklusive Schweißerbrille und Schläuchen am Kopf ist ein Hingucker, dessen Wirkung sich irgendwo zwischen „Sieh mal, wie lustig!“ und „Meine Güte, wie dämlich!“ bewegt. Und ebenso ist es um die Musik bestellt. Man merkt den Herren und der Dame ein hohes Maß an Professionalität und Routine an, doch in musikalischer Hinsicht ist der Auftritt banal. Eine langweilige Mischung aus Gothic und Black Metal, die wie ein ödes Relikt der späten Neunziger klingt, definitiv eine Band, die den weiten Weg nicht hätte machen müssen. So zumindest mein Eindruck und der einiger Leute im Umkreis, wenngleich es auch eine nicht unwesentliche Fraktion gibt, die den Asiaten begeistert zujubelt. Mir erschließt es sich in keiner Weise, warum die Tour in dieser Kombination bestritten wird, also geht es im Laufe des Sets in Richtung Bar und Bier, denn dort ist die Zeit deutlich besser investiert.
Schon bald nähert sich aber der Auftritt der Band, die heute die Menschen her bewegt hat und ab halb zehn ist es so voll, dass man sich kaum noch um die eigene Achse drehen kann. Doch SATYRICON lassen auf sich warten, auch wenn es schon lange nichts mehr umzubauen gibt. Es mehren sich die Beschwerden über dummer Rockstargehabe, bis nach über fünfzig sinnlosen Minuten beengten Rumstehens endlich die Norweger auf die Bühne treten. Zwar dauert es ein wenig, bis sich nach öder Vorband, nach nervtötendem Warten und in einem viel zu vollen Club das Innenleben vollends diesem Auftritt geöffnet hat, doch spätestens mit dem Gassenhauer „Now, Diabolical“ bin auch ich dabei. Satyr, Frost und die Livebesetzung sind gut drauf und bei allen kritischen Einwänden den letzten Alben gegenüber beweisen die Herren wieder einmal, dass sie eine grandiose Liveband sind und dass sie über so viele Hits verfügen, dass sie einen kompletten Abend damit füllen können. Nachdem das Eis mit Bewährtem gebrochen wurde, werden ein paar Nummern des neuen Albums gespielt, wobei besonders „Walker Upon the Wind“ mit seiner thrashigen Note zündet. Natürlich liegt der Fokus auf den letzten Alben, da wird es vom Publikum freudig begrüßt, wenn auch mal eine Nummer wie „Forhekset“ zum Besten gegeben wird. Meiner Einschätzung nach könnten die ersten beiden Alben ein wenig mehr gewürdigt werden, doch würde das wohl den Rahmen sprengen. Und als es dann viel zu schnell vorbei ist, scheint die frenetische Reaktion des Publikums Herrn Satyr fast ein wenig zu rühren. Der Laden kocht und als Zugabe gibt es entsprechend noch das unverzichtbare „Mother North“, „Fuel for Hatred“ und „K.I.N.G.“. Nach etwa 90 Minuten verklingen dann die letzten Töne und es zeigt sich, dass ein Konzertabend auch mit nur einer relevanten Band absolut gelungen sein kann, wenn sie die Qualitäten von SATYRICON besitzt. Und so geht es hinaus in eine feuchte und kalte Novembernacht, voller Freude darüber, dass das Turock am nächsten Abend wieder mit spannenden Bands lockt, sodass sich der Weg ins Ruhrgebiet auch zwei Mal an einem Wochenende lohnt.