Edenbridge - MyEarthDream

Edenbridge - MyEarthDream
Symphonic Metal
erschienen am 25.04.2008 bei Napalm Records
dauert 52:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The force within
2. Shadowplay
3. Paramount
4. Undying devotion
5. Adamentine
6. Whale rider
7. Remember me
8. Fallen from grace
9. Place of higher power
10. MyEarthDream

Die Bloodchamber meint:

Schluss mit Konserve – ab nach Tschechien. Die haben neben guten Bierpreisen auch ein tolles Filmorchester, welches EDENBRIDGEs mittlerweile fünftes Album auf eine neue Stufe heben soll. Und tatsächlich, „MyEarthDream“ kann einen hervorragenden Sound vorweisen und dürfte als das bisher organischste Album der Band in die Historie eingehen. Gleichzeitig ist es aber auch das schwergewichtigste, da vor allem den Gitarren deutlich mehr Bums verpasst wurde. Anspruchsvoller werden die Riffs oder das Drumming dadurch zwar nicht, die Tieftöner der Anlage bekommen dadurch aber deutlich mehr zu tun und das Gehirn weitaus eindeutigere Rhythmus-Instruktionen.

Auch mit dem Orchester als neues Instrument wird dieses nicht bis zum Erbrechen ausgereizt, der ausgeprägte Einsatz beschränkt sich auf das Intro, die Untermalung der Ballade „Whale Rider“ und die Streckung des Titelstückes, ansonsten zeigt es sich in überraschend gut integrierten Hintergrundbeschallungen. Überhaupt wurde der Kitschfaktor deutlich reduziert, auch wenn natürlich das Endresultat dank des viel zu häufig eingesetzten Chors immer noch jedem Diabetiker einen Zuckerschock verpassen dürfte.

Zu Sabine Edelsbachers prägendem Gesang braucht man nicht mehr viele Worte zu verlieren. Im sinfonischen Bereich kann sie sich problemlos behaupten, der Rest ist mehr oder weniger Geschmackssache. Große Melodien bringt sie überzeugend rüber, und wie gesagt, ohne diesen Chor im Refrain gewännen die Stücke noch einmal deutlich an Ernsthaftigkeit.

Überhaupt bin ich relativ positiv überrascht von „MyEarthDream“. Vergleichsweise einfach aufgebaute Stücke wie „Shadowplay“, „Paramount“ oder „Place Of Higher Power“ gehen sofort ins Ohr und die etwas weniger zuckerwattige Ausrichtung steht der Band gut zu Gesicht. Allerdings ist „besser“ auch nicht unbedingt gleichzusetzen mit „gut“. EDENBRIDGE scheitern nämlich nachwievor an der Kür. Immer dann, wenn versucht wird, den Stücken so etwas wie Epik einzuimpfen, geht das in die Hose. Die Band erreicht die besten Resultate, wenn sie sich auf simpel gestricktes Songwriting beschränkt und einfach damit lebt. Der Innovationspreis liegt sowieso in unerreichbarer Ferne. Lahme Zwölfminüter wie der finale Titeltrack zeigen indes einfach nur das fehlende Talent für das Verknüpfen von Einzelteilen zu einem größeren Ganzen.

Fazit: Das wohl bisher gelungenste EDENBRIDGE-Album, aber von der Spitze immer noch ein ganzes Stück entfernt. Den Fans wird’s garantiert gefallen, sehr viele neue dürften aber wohl kaum dazukommen.
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