Totenmond - Unter Knochen

Totenmond - Unter Knochen
Death Doom Metal
erschienen am 22.03.2004 bei Massacre Records
dauert 60:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Unter Knochen
3. Permafrost
4. Zu Gast Bei Den Toten
5. Hirdraußaischheimad
6. Menschenfresser
7. Leuchtquell
8. Finster Mammut
9. Unkraut
10. Eiswalzer
11. Der Ich-Parasit
12. Kreuz Oder Kopf

Die Bloodchamber meint:

Knochenwalze die V! Nach der experimentellen Phase der Band und einem Album wie „Reich in Rost“ zeigen sich Totenmond mit ihrem neuen Werk „Unter Knochen“ wieder mehr von der bodenständigen, weniger bizarren Seite. Die Lyrics sind nach wie vor nur schwer deutbar, allerdings wurde dieses Mal der Sound nicht so sehr durch Effekte angereichert. Der Opener „Unter Knochen“ gibt die Marschrichtung für das Album vor. Erst schleppender Beginn, dann unbändige Raserei. Der Sound ist durch und durch dreckig, glatt gebügelt wird hier nur der Zuhörer. Vor allem das Schlagzeug scheppert derweil so blechern, wie es schöner und passender nicht sein könnte. Eine ziemlich brutale Produktion, die in dieser Form auch sicherlich weitaus technischeren Death Metal Bands gut zu Gesicht stehen würde.
Neben dieser Rückbesinnung auf die eigenen Stärken, die Stücke wie „Leichen der Liebe“ auszeichneten, finden sich im Sound von Totenmond nun auch verstärkte Punkeinflüsse wieder, die zwar schon immer ein Teil der Band waren, aber selten so deutlich hervortraten wie bei Titeln wie „Permafrost“, „Menschenfresser“ oder auch „Unkraut“. Ansonsten bekommt der Fan wieder sehr fiese Doom Passagen und Knüppelorgien geboten, die in dieser Form nach wie vor einzigartig in der deutschen Musiklandschaft sind und überraschender Weise noch so frisch klingen wie zur Veröffentlichung von „Lichtbringen“. Inwieweit Neuzugang Senf dazu beigetragen hat, lässt sich leider nicht feststellen. Herr Garcia wird aber sicherlich nicht vermisst werden, wenn die Leistung so aussieht wie auf „Unter Knochen“. Meine Lieblingsband werden Totenmond wahrlich nicht mehr werden, dafür sind sie auf volle Albendistanz einfach zu anstrengend und eindimensional. Aber meinen Respekt und mein Wohlwollen hat sich die kompromisslose Ausnahmeband auf jeden Fall verdient. Fans greifen sowieso zu, falsch machen kann man hier als solcher rein gar nichts!
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