Venom - Hell

Venom - Hell
Black Heavy Metal
erschienen am 06.06.2008 bei Sanctuary Records
dauert 55:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Straight To Hell
2. The Power And The Glory
3. Hand Of God
4. Fall From Grace
5. Hell
6. Evil Perfection
7. Stab U In The Back
8. Armageddon
9. Kill The Music
10. Evilution Devilution
11. Blood Sky
12. USA For Satan
13. Dirge / The Awakening

Die Bloodchamber meint:

Knapp dreißig Jahre nach der Gründung von VENOM im beschaulichen Newcastle upon Tyne erschien Truppenkopf Cronos wieder mit Pardauz auf der Bildfläche. Natürlich wusste er nicht erst seit gestern, dass die Metalszene sich nach dem Aufbäumen der New Wave Of British Heavy Metal, zu der VENOM sich zählen darf, merklich gewandelt hat.
Schon Mitte der achtziger Jahre waren mit POSSESSED, SLAYER und DEATH glaubwürdigere Vertreter in Sachen Geröchel, Tod und Pest vertreten. Umso glaubwürdiger für VENOM ist es, sich den Klängen neuerer Genrevertreter im Bereich Black Metal zu verweigern und am alten Markenzeichen festzuhalten, den das Trio Infernale mit seinen Frühwerken wie "Welcome To Hell" und "Black Metal" prägte: rumpeliger Metal-Punkrock mit schwarzem Anstrich auf rostiger Metallkruste. 2008 war das nicht anders als Cronos mit einer neuen Besetzung aus La Rage und Antton mit "Hell" in Erscheinung trat.
Das in den "DoomtooN Facilities"-Studios eingespielte zwölfte Langeisen bietet den Stoff woraus VENOM-Träume geboren werden. Das fängt mit dem düsteren Coverbild an, und endet natürlich konsequenterweise mit der Musik. Mit dem Eröffnungstanz "Straight To Hell" poltert der Dreier genau in das Fahrwasser, in welchem wir die Band schwimmen sehen wollen. Der Song schließt an die Höhenflüge Anfang bis Mitte der Achtziger an. Er klingt wie eine rundumerneuerte Trumpfkarte, die die Band 1987 auf dem wirklich unterirdischen "Calm Before The Storm" hätte liefern müssen, um weiterhin am Ball bleiben zu können. Der schwarze Spaß setzt sich auf "Hell" mit nahezu hervorragenden Titeln fort. Cronos grölt sich die Seele aus dem Leib und groovt mit Antton und La Rage durch eine amüsante Stunde geschmolzenen und verdreckten Stahls. VENOM geht 2008 in die Vollen. Vor allem klingt VENOM abwechslungsreich wie die Jahre zuvor nicht. Als ob die Neuzugänge an den Trommeln und Saiten dem alten Cronos neues Leben eingepustetet und so auch den Staub weggefegt hätten. Das Album ist so gut geworden, dass Mikrofonbefeuchter Cronos aus dem Brüllen von "Hell!" und "Yeah!" nicht mehr herauskommt. Wir können es ihm getrost nachtun. Denn wenn die muskelbepackte Stirnglatze zu Knallern wie "Power and the Glory" ansetzt, fühle ich mich wieder in alte Zeiten zurückversetzt als mein Ausbilder noch zu VENOMs Krach sagte: "Jungs, das klingt wie 1943 beim Bombenangriff auf Leipzig!"
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