Gleich fünf mal hintereinander kippt die gute DORO ihren neuen Kitscheimer „Herzblut“ über den Hörer aus: als Single- und Albumversion (die Unterschiede sind marginal), auf französisch, spanisch und portugiesisch, wobei die beiden letztgenannten Stücke seltsamerweise auch noch einige Passagen in deutsch beinhalten. Für die Hörer aus den entsprechenden Ländern mag das vielleicht noch leidlich seinen Reiz haben, der unbedarfte Metal/Hard Rock Freund klatscht jedoch spätestens bei der dritten Variante hintereinander vor Langeweile mit dem Kopf auf den Schreibtisch. Den Sinn solcher Singles habe ich nie verstanden und werde es auch nie, sie sind nicht minder überflüssig wie die gängigen Remix Orgien, die man aus dem Pop Bereich kennt.

Es wäre vielleicht noch akzeptabel, wenn „Herzblut“ denn eine fetzige Nummer wäre, aber leider handelt es sich um eine schwülstige Ballade ohne echte Höhepunkte, die stark an DOROs Hit „Für Immer“ angelehnt ist und somit eigentlich prinzipiell nicht hätte sein müssen.

Ein bisschen Auflockerung verschafft das abschließende „Share My Fate“, das wohl in etwas anderer Abmischung auch auf dem neuen Album „Fear No Evil“ stehen wird. Ein einfacher, schneller Rocksong, der Spaß macht, ohne wirklich zu begeistern. Retten kann er diese Single aber auf jeden Fall nicht mehr.