Exilia - My Own Army
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Phoenix
2. Are You Breathing
3. The Hunter
4. I'm Perfect
5. Across The Sky
6. Emptiness Of You
7. Far From The Dark
8. Deleted
9. No Destination
10. In The Air Tonight (Phil Collins Cover)
11. My Own Army
12. Magnolia
Die Bloodchamber meint:
Seit mehr als 10 Jahren treiben die Italiener um Frontfrau Masha und Gitarrist Elio jetzt schon ihr musikalisches Unwesen und weichen immer noch kaum einen Zentimeter vom einmal eingeschlagenen Weg ab. Was damals gut war, kann ja heute nicht schlecht sein…
Neben den obligatorischen Sandra Nasic & GUANO APES Anleihen, die bisher jeder Bloodchamber Rezensent zu Recht aufgezeigt hat und die auch im Jahr der Re-Union ebenjener nicht viel an Gewicht verloren haben, gibt es aber zumindest bei einigen wenigen Liedern ein Brikett mehr Härte, so dass „My Own Army“ nicht nur aus flächig-sanften Rockern wie „Are You Breathing“ und klassischen Hüpfnummern besteht. Besonders prägnant und nachhaltig wirkt dabei das (auch live) durchaus überzeugende „The Hunter“, in dessen Refrain die Gitarre fast schon sägt und Masha kurz vor dem Durchdrehen singt. Ob man nach so vielen Jahren schon zu fest verankert ist im eigenen Sound oder mit „The Hunter“ nur mal schauen wollte, wie weit der Wahnsinnslevel ausgereizt werden kann, ist hier nicht zu beantworten, aber es lässt sich festhalten, dass mehr Lieder dieser Machart dem Album einen größeren Dienst erwiesen hätten, als das dritte, vierte, fünfte Lied im gefühlt gleichen Hüpfrhythmus, die symphonisch angehauchte Ballade „Far From The Dark“, oder die eigentlich unaufdringliche und nette Ballade „My Own Army“, deren Atmosphäre leider nicht unbeschadet an den plötzlich auftauchenden Melodiegesangsversuchen vorbeikommt.
Wenn das Album nicht gar so breit produziert worden wäre, könnten vielleicht auch andere Lieder herausstechen, wie neben „The Hunter“ mit kleinen Abstrichen „Magnolia“. Doch so wird die Heiserkeit des Gesangs über Gebühr betont und die Flächigkeit der Instrumente sorgt zwar für ein andauernd hohes Lautstärkelevel, aber richtiger Druck entsteht nicht. Selbst wenn der Versuch, den Groovefaktor auf diese Weise zu erhöhen, zum Genre gehört, muss sich nicht jeder Gitarrenanschlag dermaßen in die Länge ziehen, zumal das viele Passagen kaum unterscheidbar macht.
Neben vielen durchschnittlichen Nummern gibt es auch noch einen Track mit guten Chancen auf das Un-Lied des Jahres: ein Cover von PHIL COLLINS’ „In The Air Tonight“. Klagende Schreie und breit wie ein zehnspuriger Freeway bratende Gitarren fordern zu sofortigem Abwenden mit Schaudern auf. Glücklich, wer rechtzeitig die Skip-Taste findet…
Solides Handwerk ist „My Own Army“ schon, doch im Gesamtbild bleibt es reichlich bieder und nicht mutig genug. So stellt man vorhandene Fans vielleicht zufrieden, aber viele neue Fans werden EXILIA damit nicht gewinnen können. Falls mich die Lust nach rockigem Crossover mit weiblichem Gesang überkommt, werde ich weiterhin zu der ebenfalls vergleichbaren, selbstbetitelten LAMBRETTA CD greifen.
Neben den obligatorischen Sandra Nasic & GUANO APES Anleihen, die bisher jeder Bloodchamber Rezensent zu Recht aufgezeigt hat und die auch im Jahr der Re-Union ebenjener nicht viel an Gewicht verloren haben, gibt es aber zumindest bei einigen wenigen Liedern ein Brikett mehr Härte, so dass „My Own Army“ nicht nur aus flächig-sanften Rockern wie „Are You Breathing“ und klassischen Hüpfnummern besteht. Besonders prägnant und nachhaltig wirkt dabei das (auch live) durchaus überzeugende „The Hunter“, in dessen Refrain die Gitarre fast schon sägt und Masha kurz vor dem Durchdrehen singt. Ob man nach so vielen Jahren schon zu fest verankert ist im eigenen Sound oder mit „The Hunter“ nur mal schauen wollte, wie weit der Wahnsinnslevel ausgereizt werden kann, ist hier nicht zu beantworten, aber es lässt sich festhalten, dass mehr Lieder dieser Machart dem Album einen größeren Dienst erwiesen hätten, als das dritte, vierte, fünfte Lied im gefühlt gleichen Hüpfrhythmus, die symphonisch angehauchte Ballade „Far From The Dark“, oder die eigentlich unaufdringliche und nette Ballade „My Own Army“, deren Atmosphäre leider nicht unbeschadet an den plötzlich auftauchenden Melodiegesangsversuchen vorbeikommt.
Wenn das Album nicht gar so breit produziert worden wäre, könnten vielleicht auch andere Lieder herausstechen, wie neben „The Hunter“ mit kleinen Abstrichen „Magnolia“. Doch so wird die Heiserkeit des Gesangs über Gebühr betont und die Flächigkeit der Instrumente sorgt zwar für ein andauernd hohes Lautstärkelevel, aber richtiger Druck entsteht nicht. Selbst wenn der Versuch, den Groovefaktor auf diese Weise zu erhöhen, zum Genre gehört, muss sich nicht jeder Gitarrenanschlag dermaßen in die Länge ziehen, zumal das viele Passagen kaum unterscheidbar macht.
Neben vielen durchschnittlichen Nummern gibt es auch noch einen Track mit guten Chancen auf das Un-Lied des Jahres: ein Cover von PHIL COLLINS’ „In The Air Tonight“. Klagende Schreie und breit wie ein zehnspuriger Freeway bratende Gitarren fordern zu sofortigem Abwenden mit Schaudern auf. Glücklich, wer rechtzeitig die Skip-Taste findet…
Solides Handwerk ist „My Own Army“ schon, doch im Gesamtbild bleibt es reichlich bieder und nicht mutig genug. So stellt man vorhandene Fans vielleicht zufrieden, aber viele neue Fans werden EXILIA damit nicht gewinnen können. Falls mich die Lust nach rockigem Crossover mit weiblichem Gesang überkommt, werde ich weiterhin zu der ebenfalls vergleichbaren, selbstbetitelten LAMBRETTA CD greifen.