God Forbid - Earthsblood
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Discovery
2. The Rain
3. Empire Of The Gun
4. War Of Attrition
5. The New Clear
6. Shallow
7. Walk Alone
8. Bat The Angels
9. Earthsblood
10. Gaia (The Vultures)
Die Bloodchamber meint:
Eine Vielzahl der amerikanischen Bands, die (je nach Sichtweise) zur New Wave of American Heavy Metal oder zum Metalcore gerechnet werden, haben sich in den letzten Jahren immer mehr von ihrer musikalisch eher ruppigen Vergangenheit verabschiedet und sich weiterentwickelt respektive den Stil der Band neu ausgerichtet. Dabei sind die Ergebnisse mal mehr (LAMB OF GOD) und mal weniger gut (SHADOWS FALL) aufgenommen worden. Vielleicht auch deshalb haben sich GOD FORBID für ihren nächsten Schritt mehr als drei Jahre Zeit gelassen seit dem letzten Album, obwohl die Band seit der Gründung 1996 ungewöhnlicherweise immer in der gleichen Besetzung zusammengespielt hat.
„Earthsblood“ heißt das gute Stück und wie es sich auf dem letzten Album bereits leicht andeutete setzt der New Jersey Fünfer noch stärker auf Melodie. Vor allem die Rolle von Sänger Byron Davis ist dabei deutlich aufgewertet worden. Wo er früher die Melodie größtenteils dem dynamischen Bruderduo Coyle an den Gitarren und ihren Backgroundvocals überlassen hat, bemüht er sich auf dem neuen Album hörbar, nicht nur wie ein wütender Bulle zu shouten sondern eben auch kraftvoll thrashig zu singen, was fast ausnahmslos sehr gut klingt, selbst wenn der raue Unterton seiner Stimme vielleicht nicht jedem gefallen wird.
Über jeden Zweifel erhaben sind, in eigentlich schon gewohnter Manier, die Coyles an den Gitarren, die nicht nur immer eine Idee im Ärmel haben, sondern ihre Bühnenpräsenz nahtlos auf das Album übertragen können, was den Hörer zu jeder Zeit auf der Hut sein lässt, was wohl als nächstes kommen wird. Es ist zu hoffen, dass ihr Live-Gesang sich genauso verbessert hat wie ihr Backgroundgesang im Studio.
Das Zurückfahren des Aggro-Gesangs und die Schwerpunktlegung auf die Melodie haben natürlich auch Auswirkungen auf die Wucht des gesamten Materials. Wo „Gone Forever“ dem Hörer noch überwiegend an die Wand drückte, gibt es jetzt einen variableren Aufbau, der fast jedes Lied zu einem Balancespiel zwischen massivem Nach-Vorne-Gehen und ruhig-besinnlichen Refrains oder Übergängen macht. Die Gefahr sich bei diesen Wechseln starr an ein Schema zu halten und damit letzten Endes doch Eintönigkeit zu erreichen, wird vermieden durch die unterschiedliche Intensität, die längst nicht immer so intensiv wie beim Opener „The Rain“ ausfallen, und Positionierung der Wechsel. Obwohl man daneben einen kleinen Blick in die Vergangenheit wirft („Empire Of The Gun“, „War Of Attrition“) und mit dem Titelsong auch noch ein leicht balladeskes Epos auf „Earthsblood“ untergebracht hat, präsentiert sich das Album als nicht so leicht zugänglich wie die Vorgänger und benötigt einige Aufmerksamkeit, bevor es den Hörer vollständig für sich gewinnt.
Wer sich anhand des Titels und der Liednamen fragt, ob „Earthsblood“ ein Konzeptalbum ist, liegt damit nicht ganz falsch. Allerdings betrachtet die Band die Scheibe eher als eine „abstrakte Betrachtung“ der Rolle des Menschen in der Welt, der das Wohl des Planeten in der Hand hat, doch diese Macht lange Zeit nur rücksichtslos zu seinem persönlichen Vorteil genutzt hat, bevor sich erst in den letzten Jahren langsam aber sicher ein neues Bewusstsein entwickelt hat.
Einige Ankündigungen und bei Vorabtracks hörbare Veränderungen haben bereits im Vorfeld der Veröffentlichung oft für die Nennung von NEVERMORE als neuer Referenzband gesorgt und sicher bewegt sich „Earthsblood“ etwas in diese Richtung, aber um beide Bands wirklich nebeneinander stellen zu können, ist der Unterschied noch immer deutlich zu groß. Denn selbst wenn der Gesang von Byron Davis klar verbessert ist, singt Meister Warrel Dane doch auf eine ganz andere Art, die viel mehr (um nicht zu sagen exklusiv) auf Intensität ausgelegt ist. Außerdem wollen GOD FORBID sich hörbar nicht von Klängen verabschieden, die für gewaltig Bewegung auf dem Parkett sorgen können, während NEVERMORE sicher absichtlich nicht zu den größten „Pit-Musik“ Schreibern gehören.
Einen Schritt in diese Richtung haben GOD FORBID auch in punkto Komplexität bewältigt, aber falls sie wirklich die ganze Strecke zurücklegen wollen, haben sie noch ein ganzes Stück Weg vor sich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass GOD FORBID auf „Earthsblood“ mehr musikalisches Können, mehr Komplexität und mehr Abwechslung denn je beweisen, sich dabei aber immer treu und wieder erkennbar bleiben. So wird selbst der eingefleischteste Fan trotz der Veränderungen seine Freude an „Earthsblood“ haben, auch wenn er möglicherweise ein bisschen mehr Zeit investieren muss als bei „Gone Forever“ oder „IV: The Constitution Of Treason“. Neue Fans zu gewinnen sollte mit diesem klasse Album, das in der Limited Edition durch eine Bonus-CD mit der Tonaufnahme des Konzerts der „Beneath The Scars Of Glory And Progression“ DVD aufgewertet wird, ebenso kein Problem darstellen.
In einem Wort: Spitze!
„Earthsblood“ heißt das gute Stück und wie es sich auf dem letzten Album bereits leicht andeutete setzt der New Jersey Fünfer noch stärker auf Melodie. Vor allem die Rolle von Sänger Byron Davis ist dabei deutlich aufgewertet worden. Wo er früher die Melodie größtenteils dem dynamischen Bruderduo Coyle an den Gitarren und ihren Backgroundvocals überlassen hat, bemüht er sich auf dem neuen Album hörbar, nicht nur wie ein wütender Bulle zu shouten sondern eben auch kraftvoll thrashig zu singen, was fast ausnahmslos sehr gut klingt, selbst wenn der raue Unterton seiner Stimme vielleicht nicht jedem gefallen wird.
Über jeden Zweifel erhaben sind, in eigentlich schon gewohnter Manier, die Coyles an den Gitarren, die nicht nur immer eine Idee im Ärmel haben, sondern ihre Bühnenpräsenz nahtlos auf das Album übertragen können, was den Hörer zu jeder Zeit auf der Hut sein lässt, was wohl als nächstes kommen wird. Es ist zu hoffen, dass ihr Live-Gesang sich genauso verbessert hat wie ihr Backgroundgesang im Studio.
Das Zurückfahren des Aggro-Gesangs und die Schwerpunktlegung auf die Melodie haben natürlich auch Auswirkungen auf die Wucht des gesamten Materials. Wo „Gone Forever“ dem Hörer noch überwiegend an die Wand drückte, gibt es jetzt einen variableren Aufbau, der fast jedes Lied zu einem Balancespiel zwischen massivem Nach-Vorne-Gehen und ruhig-besinnlichen Refrains oder Übergängen macht. Die Gefahr sich bei diesen Wechseln starr an ein Schema zu halten und damit letzten Endes doch Eintönigkeit zu erreichen, wird vermieden durch die unterschiedliche Intensität, die längst nicht immer so intensiv wie beim Opener „The Rain“ ausfallen, und Positionierung der Wechsel. Obwohl man daneben einen kleinen Blick in die Vergangenheit wirft („Empire Of The Gun“, „War Of Attrition“) und mit dem Titelsong auch noch ein leicht balladeskes Epos auf „Earthsblood“ untergebracht hat, präsentiert sich das Album als nicht so leicht zugänglich wie die Vorgänger und benötigt einige Aufmerksamkeit, bevor es den Hörer vollständig für sich gewinnt.
Wer sich anhand des Titels und der Liednamen fragt, ob „Earthsblood“ ein Konzeptalbum ist, liegt damit nicht ganz falsch. Allerdings betrachtet die Band die Scheibe eher als eine „abstrakte Betrachtung“ der Rolle des Menschen in der Welt, der das Wohl des Planeten in der Hand hat, doch diese Macht lange Zeit nur rücksichtslos zu seinem persönlichen Vorteil genutzt hat, bevor sich erst in den letzten Jahren langsam aber sicher ein neues Bewusstsein entwickelt hat.
Einige Ankündigungen und bei Vorabtracks hörbare Veränderungen haben bereits im Vorfeld der Veröffentlichung oft für die Nennung von NEVERMORE als neuer Referenzband gesorgt und sicher bewegt sich „Earthsblood“ etwas in diese Richtung, aber um beide Bands wirklich nebeneinander stellen zu können, ist der Unterschied noch immer deutlich zu groß. Denn selbst wenn der Gesang von Byron Davis klar verbessert ist, singt Meister Warrel Dane doch auf eine ganz andere Art, die viel mehr (um nicht zu sagen exklusiv) auf Intensität ausgelegt ist. Außerdem wollen GOD FORBID sich hörbar nicht von Klängen verabschieden, die für gewaltig Bewegung auf dem Parkett sorgen können, während NEVERMORE sicher absichtlich nicht zu den größten „Pit-Musik“ Schreibern gehören.
Einen Schritt in diese Richtung haben GOD FORBID auch in punkto Komplexität bewältigt, aber falls sie wirklich die ganze Strecke zurücklegen wollen, haben sie noch ein ganzes Stück Weg vor sich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass GOD FORBID auf „Earthsblood“ mehr musikalisches Können, mehr Komplexität und mehr Abwechslung denn je beweisen, sich dabei aber immer treu und wieder erkennbar bleiben. So wird selbst der eingefleischteste Fan trotz der Veränderungen seine Freude an „Earthsblood“ haben, auch wenn er möglicherweise ein bisschen mehr Zeit investieren muss als bei „Gone Forever“ oder „IV: The Constitution Of Treason“. Neue Fans zu gewinnen sollte mit diesem klasse Album, das in der Limited Edition durch eine Bonus-CD mit der Tonaufnahme des Konzerts der „Beneath The Scars Of Glory And Progression“ DVD aufgewertet wird, ebenso kein Problem darstellen.
In einem Wort: Spitze!