Orlog - Elysion
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Sturm
2. Im Schatten Rausch
3. Das Licht der toten Welt
4. Amorph
5. Entfesselt
6. Fluch
7. Elysion
Die Bloodchamber meint:
Endlich Frühling, endlich Black Metal-Zeit! Umso erfreulicher, dass mit ORLOGs "Elysion" seit geraumer Zeit ein Werk in den Startlöchern steht, welches seinem beeindruckenden Vorgänger in jeder Hinsicht das Wasser reichen kann. Sodann, hinab in das Heil verkündende Kabinett der Spiegel...
"Elysion" setzt eigentlich exakt an jenem Punkt an, wo uns ORLOG einst mit "Reinigende Feuer" entlassen haben. Dementsprechend gibt es auch hier harschen, unerhört dynamischen Schwarzmetall mit melodischer Kante, herrlich makellos eingespielt, und mit nicht direkt erfassbaren Texten zwischen Welt und Wesenheit gesegnet. Der im Vorgängerreview erwähnte Fixpunkt SETHERIAL kommt mithin immer noch gelegen, allerdings trifft auch eine andere Aussage aus besagtem Review zu: ORLOG emanzipieren sich mit "Elysion" endgültig von jedwedem Tand und legen unter hörbaren Wehen den dunkelschwarzen Kern ihres Schaffens frei.
Schon das schwarze, mit vereinzelten Schädeln verzierte Cover und der von jeglichem Runenornat befreite Schriftzug deuten an, dass das namengebende Paradies im Innersten die Seuche trägt. Die Morgenlandschaft der letzten Scheibe ist ewiger Nacht gewichen, jegliche Struktur und noch das letzte Muster haben sich aufgelöst, und so erhebt sich nunmehr das Individuum über die Ruinen, um zwischen kalten Leibern eine neue Flamme zu entzünden.
Wer nun glaubt, dass man es mit den Phrasen auch übertreiben kann, dürfte bereits beim prototypischen Opener "Sturm" eines Besseren belehrt werden: Hier verschmelzen klirrende Riffstürme mit filigranen Leads und einmal mehr begeisterndem Schlagzeugspiel zu einem eisigen Panorama, aus dessen vernebelten Klüften sich Wolframs Stimme wie ein Sturm der Verachtung erhebt. Details in Form von unverzerrten Gitarrenanteilen unter Volllast oder dramatisierenden Sprechparts wurden beibehalten, während folkloristische Anklänge in der Melodik von "Elysion" keine erkennbare Rolle mehr spielen - die vorliegende Scheibe ist schwarzes Metall in reiner, kristalliner Ausprägung.
Und wann immer man denkt, es geht nicht mehr, gelingt es der Band nach einem kleinen Zwischenspiel, die Stimmung des Songs kippen zu lassen, dem Hörer mehr und mehr den eigenen Sinn für Dynamik einzuprägen. Es ist diese schicksalschwangere Ungreifbarkeit, die ORLOG auszeichnet, diese stete Bewegung der Kompositionen, die sich instrumentübergreifend und unerbittlich ihren Weg zu suchen scheint.
Vor diesem Hintergrund soll auch die mittlerweile nur noch geniale Gitarrenarbeit erwähnt werden, denn was sich Angantyr im Verlauf der knapp vierzig Minuten an Übergängen, Leadideen und vor Allem Soli aus dem Armband schüttelt, setzt dem Ganzen die Krone auf: Ob dramatisch steigernd wie im eigentlich recht getragenen "Amorph", himmelwärts strebend wie in den Soloteilen von "Sturm", oder leicht vertrackt wie im ohnehin überragenden Titeltrack - der Mann zieht Register, die zwar nicht völlig neu, aber im Zusammenspiel doch zumindest ungewöhnlich sind und dabei stets organisch ineinandergreifen. So bleibt das angemessen kompakt produzierte "Elysion" auch innerhalb seines stilistischen Korsetts beweglich und versprüht einen Elan, der aufgrund enormer Detailfülle immer wieder zu Erkundungstouren einlädt.
Keine Frage: Mit "Elysion" untermauern ORLOG ihren Anspruch auf einen Platz im hiesigen Black Metal-Pantheon erneut eindrucksvoll. Die auf "Reinigende Feuer" bereits vorhandenen Stärken wurden aufgegriffen, der Schwerpunkt leicht in Richtung unverschnittenen Schwarzmetalls verlagert, was in einem düsteren, mitunter fast bedrohlichen Kommentar zu realen und spirituellen Befindlichkeiten gipfelt. Unglaublich schön, durchweg mitreißend, und damit - wie auch schon der Vorgänger - eine absolute Kaufempfehlung für Menschen mit Sinn für ästhetisch und qualitativ einzigartigen Black Metal.
"Elysion" setzt eigentlich exakt an jenem Punkt an, wo uns ORLOG einst mit "Reinigende Feuer" entlassen haben. Dementsprechend gibt es auch hier harschen, unerhört dynamischen Schwarzmetall mit melodischer Kante, herrlich makellos eingespielt, und mit nicht direkt erfassbaren Texten zwischen Welt und Wesenheit gesegnet. Der im Vorgängerreview erwähnte Fixpunkt SETHERIAL kommt mithin immer noch gelegen, allerdings trifft auch eine andere Aussage aus besagtem Review zu: ORLOG emanzipieren sich mit "Elysion" endgültig von jedwedem Tand und legen unter hörbaren Wehen den dunkelschwarzen Kern ihres Schaffens frei.
Schon das schwarze, mit vereinzelten Schädeln verzierte Cover und der von jeglichem Runenornat befreite Schriftzug deuten an, dass das namengebende Paradies im Innersten die Seuche trägt. Die Morgenlandschaft der letzten Scheibe ist ewiger Nacht gewichen, jegliche Struktur und noch das letzte Muster haben sich aufgelöst, und so erhebt sich nunmehr das Individuum über die Ruinen, um zwischen kalten Leibern eine neue Flamme zu entzünden.
Wer nun glaubt, dass man es mit den Phrasen auch übertreiben kann, dürfte bereits beim prototypischen Opener "Sturm" eines Besseren belehrt werden: Hier verschmelzen klirrende Riffstürme mit filigranen Leads und einmal mehr begeisterndem Schlagzeugspiel zu einem eisigen Panorama, aus dessen vernebelten Klüften sich Wolframs Stimme wie ein Sturm der Verachtung erhebt. Details in Form von unverzerrten Gitarrenanteilen unter Volllast oder dramatisierenden Sprechparts wurden beibehalten, während folkloristische Anklänge in der Melodik von "Elysion" keine erkennbare Rolle mehr spielen - die vorliegende Scheibe ist schwarzes Metall in reiner, kristalliner Ausprägung.
Und wann immer man denkt, es geht nicht mehr, gelingt es der Band nach einem kleinen Zwischenspiel, die Stimmung des Songs kippen zu lassen, dem Hörer mehr und mehr den eigenen Sinn für Dynamik einzuprägen. Es ist diese schicksalschwangere Ungreifbarkeit, die ORLOG auszeichnet, diese stete Bewegung der Kompositionen, die sich instrumentübergreifend und unerbittlich ihren Weg zu suchen scheint.
Vor diesem Hintergrund soll auch die mittlerweile nur noch geniale Gitarrenarbeit erwähnt werden, denn was sich Angantyr im Verlauf der knapp vierzig Minuten an Übergängen, Leadideen und vor Allem Soli aus dem Armband schüttelt, setzt dem Ganzen die Krone auf: Ob dramatisch steigernd wie im eigentlich recht getragenen "Amorph", himmelwärts strebend wie in den Soloteilen von "Sturm", oder leicht vertrackt wie im ohnehin überragenden Titeltrack - der Mann zieht Register, die zwar nicht völlig neu, aber im Zusammenspiel doch zumindest ungewöhnlich sind und dabei stets organisch ineinandergreifen. So bleibt das angemessen kompakt produzierte "Elysion" auch innerhalb seines stilistischen Korsetts beweglich und versprüht einen Elan, der aufgrund enormer Detailfülle immer wieder zu Erkundungstouren einlädt.
Keine Frage: Mit "Elysion" untermauern ORLOG ihren Anspruch auf einen Platz im hiesigen Black Metal-Pantheon erneut eindrucksvoll. Die auf "Reinigende Feuer" bereits vorhandenen Stärken wurden aufgegriffen, der Schwerpunkt leicht in Richtung unverschnittenen Schwarzmetalls verlagert, was in einem düsteren, mitunter fast bedrohlichen Kommentar zu realen und spirituellen Befindlichkeiten gipfelt. Unglaublich schön, durchweg mitreißend, und damit - wie auch schon der Vorgänger - eine absolute Kaufempfehlung für Menschen mit Sinn für ästhetisch und qualitativ einzigartigen Black Metal.