Wolfchant - Determined Damnation

Wolfchant - Determined Damnation
Epic Pagan Metal
erschienen am 24.04.2009 bei Massacre Records
dauert 60:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Determination Begins
2. World in Ice
3. Until the End
4. Determined Damnation
5. In War
6. Fate of the fighting Man
7. Kein Engel hört dich flehen
8. A Ravens Flight
9. Never too drunk
10. Schwerter der Erde
11. Auf Blut gebaut
12. Under the Wolves' Banner
13. Devour
14. Wolfchant

Die Bloodchamber meint:

Im Westen nichts Neues. Oder doch im Süden? Die deutsche Pagan-Größe WOLFCHANT hat mit ihrem aktuellen Album „Determination Damnation“ den Nachfolger zur vielerorts sehr gut aufgefassten „A Pagan Storm“ herausgebracht. Doch schaffen sie es, mit jenem Album, noch einen drauf zu setzen? Eine Abkehr vom herkömmlichen Pagan Metal ist jedenfalls eindeutig zu vernehmen.

Zu sehr gewachsen sind die Elemente aus dem Melodic Metal-Bereich, zu sehr wird sich zeitweise auf beinhartes Thrash-Riffing konzentriert, zu wenig passend kommt einem der Gesang des aus einer Power Metal-Band stammenden Michael Seifert (nun fester Sänger für cleane Vocals bei WOLFCHANT) auf. Doch nicht nur genannte Veränderungen sind zu bestaunen, auch wird erstmals ein Keyboard eingesetzt. Leider nimmt dies der ureigenen Härte der Bayern ein wenig den Wind aus den Segeln, genauso wie die angehallten Gitarren. Hat der dezent eingesetzte Proberaum-Hall auf der „A Pagan Storm“ noch gut funktioniert, ist er bei den auf der „Determined Damnation“ anzutreffenden bombastischen Arrangements einfach Fehl am Platze. Ebenso wirkt der eingangs angesprochene Klargesang vom REBELLION-Sänger Michael Seifert ein wenig unpassend zu der oft urtümlich brachialen Musik WOLFCHANTs, auch wenn er an sich zweifelsfrei sehr gut ist. Der Anteil an harten Gitarrenriffs in Verbindung mit groovendem Schlagzeug wurde trotz generell hoher Geschwindigkeit nämlich angehoben, der Anteil an typischen Pagan-Melodien zurückgeschraubt. Die zu findenden Melodien wirken zum größten Teil dazu irgendwie belanglos, gerade im Hinblick auf die Power Metal-Einschübe mit dem neuen, für den Klargesang zuständigen Mitglied. Vereinzelt gibt’s aber Lieder auf die Ohren, die einfach nur Arsch treten und mit allen Trademarks der Bayern aufwarten, wie das sehr geile „Kein Engel hört dich flehen“. Das Lied „Devour“, das bei der Digipack-Version gegen Ende zu finden ist, wirft wiederum bei mir die Frage auf, was zum Henker diese sympathische Truppe da versucht hat. Schiefe Sweeps, eigenartige Melodien und völlig belanglose Gitarren-Läufe. Was soll das? Beim Sound der Scheibe hätte man ebenfalls etwas mehr Höhen hereindrehen können.

Insgesamt überwiegt der Anteil an beinharten Thrash-Riffs oder groovender Härte aber die Melodien oder Power Metal-Einschübe, was ich persönlich schade und unangenehm finde. Diese Veränderungen lassen mich als Liebhaber von dem Vorgänger von „Determined Damnation“ hoffen, dass sich WOLFCHANT wieder zurück auf ihre Wurzeln besinnen und weniger experimentierfreudig werden. Stagnation ist Rückstand, doch eine so starke Abkehr von den eigenen Wurzeln erscheint mir ebenfalls nicht als das Wahre. Fans der „A Pagan Storm“ sollten sich zwei mal überlegen und doppelt so oft in „Determined Damnation“ reinhören, bevor sie einen Kauf in Erwägung ziehen.
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