Wolfchant - Call Of The Black Winds

Wolfchant - Call Of The Black Winds
Epic Pagan Metal
erschienen am 25.02.2011 bei Massacre Records
dauert 55:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Black Winds (Prelude)
2. Stormwolves
3. Eremit
4. Black Fire
5. Naturgewalt
6. Heathen Rise
7. Never will fall
8. Die Nacht der Wölfe
9. The last Farewell
10. Der Stahl in meinem Feinde
11. Call of the Black Winds

Die Bloodchamber meint:

Auch im Jahre 2011 heulen die Wölfe noch, bloß mittlerweile bei Massacre Records - der Aufstieg WOLFCHANTs scheint unaufhaltbar. Nach dem Labelwechsel ist es also nur passend, ein neues Album direkt hinterher zu schieben. „Call of the Black Winds“ nennt sich das gute Stück mit dem fetten Cover, welches übrigens zum ersten Male in der Bandgeschichte tiefrote Farbtöne aufweist. Eine klare Abkehr von bisherigen Cover-Zeichnungen also, doch schlägt sich diese Abkehr gegenüber den visuellen Ursprüngen auch in der Musik nieder?

Sicher eine gute und auch passende Frage in Anbetracht der letzten Scheibe „Determined Damnation", die klar eine neue stilistische Richtung einschlug. Woran dachte man lange Zeit beim Namen WOLFCHANT? An kalte, aber verdammt groovende Melodie-Kracher der obersten Heidenliga. Doch allmählich lässt sich dieses Image nicht mehr ohne Zögern bestätigen. Der sich auf „Determined Damnation“ bereits abzeichnende Kurs in Richtung Keyboard-Epik wird auf der Neuen der sympathischen Bayern nämlich weitergeführt.

Das ist nicht unbedingt schlecht, mich würde es aber nicht wundern, wenn die Süddeutschen bereits den einen oder anderen Fan der ersten Stunde verloren haben. Denn der Fokus auf diesem roten Album wird noch weiter auf Keyboards und auf den neuen Clean-Sänger Michael Seifert (ex-REBELLION) gelegt, was WOLFCHANT im Großen und Ganzen eine weitere Portion Pagan-Breitseite nimmt, um dafür der Power-/Epic-Fregatte mehr Wind in die Segel zu blasen. Doch sind auf „Call of the black Winds“ die Lieder relativ klar aufgeteilt in reine Pagan-Hymnen und Lieder, die beides enthalten. Die unschönen Stilverwässerungen der „Determined Damnation“ fallen hiermit weg. In „Stormwolves“ oder „Black Fire“ findet man sogar trotz zeitweiligem Keyboard-Einsatz zu alter Stärke und damit WOLFCHANT-typischen Arschtret-Hymnen zurück. Einzig negativ fällt hier allerdings der unpassende und nicht optimal eingesetzte Gesang Seiferts auf, der in Verbindung mit dem kompositorischen und lyrischen Tiefpunkt „The last Farewell“ am deutlichsten als störend heraussticht.
Ansonsten gibt es nicht viel Neues außer der fortgesetzten Schwerpunktverlagerung in Richtung Epic Metal und unpassenden Klargesängen. Seifert ist auf keinen Fall schlecht, das steht außer Frage. In Verbindung mit einer Band wie dieser aber so überflüssig wie Mischbier. Ebenso wie die Epic Metal-lastigeren Lieder auf „Call of the black Winds“, die einfach nicht zu der wilden Bayernhorde passen wollen.

Das Ergebnis ist klar und deutlich: Ein Album mit guten und schlechten Liedern, einem nervigen Clean-Sänger, geilen Leadmelodien, einer fetten Produktion und glücklicherweise ein wenig Besinnung in Richtung alter Zeiten. Oder kürzer: Ein „Pagan Storm“ braucht keinen unpassenden Klargesang!
Ich persönlich hoffe jedenfalls, dass sich in Zukunft wieder auf seine Wurzeln besonnen wird. Experimente in Ehren, aber trotz Besserung im Vergleich zum Vorgänger ist noch gut Luft nach oben!
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