Caliban - Say Hello To Tragedy
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. 24 Years
2. Love Song
3. Caliban's Revenge
4. End This Sickness
5. Walk Like The Dead
6. No One Is Safe
7. Liar
8. The Denegation Of Humanity
9. Unleash Your Voice
10. All I Gave
11. In The Name of Progression
12. Coma
Die Bloodchamber meint:
Die Geschichte von CALIBAN ähnelt in gewisser Weise einem Theaterstück in mehreren tragischen Akten. Mit dem Bandnamen verbindet man Worte wie Klischee, Drama, Polarisierung, Freude, Wut und gähnende Langeweile. Zumindest muss man der Band zugestehen, dass sie trotz aller Vorurteile ihren Weg gemacht hat und dass sie irgendwie jeder kennt und das ist bereits ein großer Erfolg. Mit „Say Hello to Tragedy“ steht nun der siebte Akt auf der Bühne, um dem prüfendenden Blick von Kritikern und Fans entgegenzutreten und bereits der Titel zeigt deutlich, dass die Band kein Problem mit typischen Trademarks der Metalcore-Szene hat, sondern diese inzwischen beinahe selbstverständlich für ihre Zwecke einsetzt.
Während man sich bei Bands wie NEAERA, HEAVEN SHALL BURN und Co. heutzutage immer mit dem Schubladisierungsproblem auseinandersetzen muss, lassen CALIBAN auch 2009 keine Zweifel daran aufkommen, dass hier auch nur annähernd etwas anderes als Metalcore aus den Boxen dröhnen könnte. Das Grundschema bleibt und damit auch der theatralische Kampf um die vokalistische Vorherrschaft zwischen Growls und cleanen Schmalzrefrains. CALIBAN verändern nicht ihren Stil, sondern nur die Art der Umsetzung. Die Essener sind wieder ein wenig härter geworden und gehen nicht mehr so simpel eingängig vor wie auf „The Undying Darkness“. Gleichzeitig ist die Atmosphäre etwas beklemmender und dichter geworden, wozu allerdings die phasenweise immer noch sehr fluffigen Clean Vocals überhaupt nicht passen wollen. Das Dreierpaket zu Beginn des Albums vereint alle Stärken der Band. Mörderisch scharfe Gitarrenriffs, passende Breaks und immer fett drückende Drums werden dank des gewohnt souveränen CALIBAN-Songwritings zu einfach nur guten Metalcore-Songs veredelt. Dass die cleanen Vocals von Denis Schmidt komplett überproduziert sind und in dieser Form nie im Leben live umgesetzt werden können, scheint die Band recht wenig zu stören. Ebenso kompromisslos zerfetzen die Jungs schön düstere Titel wie „Liar“ mit einer vollkommen übertrieben kitschigen Schmuseattacke in Form der genannten Clean Vocals, die selbst eingefleischten CALIBAN-Fans inzwischen zu viel sein dürfte. Ansonsten gibt man sich recht viel Mühe, innerhalb seiner Möglichkeiten viele Ideen effektiv und angemessen umzusetzen. Das gelingt bei den abwechslungsreichen „Walk the Dead“ und „All I Gave“ sogar recht gut, führt aber hier und da auch zu langweiligem Durchschnittsbrei (z.B. „Unleash your Voice“).
CALIBAN werden auch 2009 noch polarisieren. Sie werden begeistern, verjagen und vor allem wieder viel Theater machen. „Say Hello to Tragedy“ ist sicherlich kein Meisterwerk, ein Totalausfall aber auch nicht. Und Durchschnitt ist kein Attribut, das man den Essenern zuschreiben kann. Das Album klingt einfach nach CALIBAN, was eine Wertung bei einer derart zwiespältigen Band nahezu unmöglich macht. Was man von der Fritzl-Thematik innerhalb der Texte, den sonstigen Tragödien und dem teilweise etwas gebrochenen Englisch halten will, bleibt jedem selbst überlassen. Ein unterhaltsames, kitschiges, immer kurzweiliges, atmosphärisches, nie ausuferndes Theaterstück, das man jedem empfehlen kann, um einfach mitreden zu können. Orgien, wir wollen Orgien! Vielleicht nächstes Mal…
Während man sich bei Bands wie NEAERA, HEAVEN SHALL BURN und Co. heutzutage immer mit dem Schubladisierungsproblem auseinandersetzen muss, lassen CALIBAN auch 2009 keine Zweifel daran aufkommen, dass hier auch nur annähernd etwas anderes als Metalcore aus den Boxen dröhnen könnte. Das Grundschema bleibt und damit auch der theatralische Kampf um die vokalistische Vorherrschaft zwischen Growls und cleanen Schmalzrefrains. CALIBAN verändern nicht ihren Stil, sondern nur die Art der Umsetzung. Die Essener sind wieder ein wenig härter geworden und gehen nicht mehr so simpel eingängig vor wie auf „The Undying Darkness“. Gleichzeitig ist die Atmosphäre etwas beklemmender und dichter geworden, wozu allerdings die phasenweise immer noch sehr fluffigen Clean Vocals überhaupt nicht passen wollen. Das Dreierpaket zu Beginn des Albums vereint alle Stärken der Band. Mörderisch scharfe Gitarrenriffs, passende Breaks und immer fett drückende Drums werden dank des gewohnt souveränen CALIBAN-Songwritings zu einfach nur guten Metalcore-Songs veredelt. Dass die cleanen Vocals von Denis Schmidt komplett überproduziert sind und in dieser Form nie im Leben live umgesetzt werden können, scheint die Band recht wenig zu stören. Ebenso kompromisslos zerfetzen die Jungs schön düstere Titel wie „Liar“ mit einer vollkommen übertrieben kitschigen Schmuseattacke in Form der genannten Clean Vocals, die selbst eingefleischten CALIBAN-Fans inzwischen zu viel sein dürfte. Ansonsten gibt man sich recht viel Mühe, innerhalb seiner Möglichkeiten viele Ideen effektiv und angemessen umzusetzen. Das gelingt bei den abwechslungsreichen „Walk the Dead“ und „All I Gave“ sogar recht gut, führt aber hier und da auch zu langweiligem Durchschnittsbrei (z.B. „Unleash your Voice“).
CALIBAN werden auch 2009 noch polarisieren. Sie werden begeistern, verjagen und vor allem wieder viel Theater machen. „Say Hello to Tragedy“ ist sicherlich kein Meisterwerk, ein Totalausfall aber auch nicht. Und Durchschnitt ist kein Attribut, das man den Essenern zuschreiben kann. Das Album klingt einfach nach CALIBAN, was eine Wertung bei einer derart zwiespältigen Band nahezu unmöglich macht. Was man von der Fritzl-Thematik innerhalb der Texte, den sonstigen Tragödien und dem teilweise etwas gebrochenen Englisch halten will, bleibt jedem selbst überlassen. Ein unterhaltsames, kitschiges, immer kurzweiliges, atmosphärisches, nie ausuferndes Theaterstück, das man jedem empfehlen kann, um einfach mitreden zu können. Orgien, wir wollen Orgien! Vielleicht nächstes Mal…
Im Fadenkreuz
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche